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Ein Macho auf Abwegen

Ein Macho auf Abwegen

Titel: Ein Macho auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hitzblech
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kühles Bier. Er beantwortete brav aber knapp die
Fragen der Reporterin und ging zielstrebig zur Bar. „Ein großes Blondes hätte
ich gern, aber alkoholfrei, bitte!“ Er trank sein Glas beinahe in einem Zug
leer. Das tat gut!, dachte er und bestellte gleich das nächste Pils. „Ich sehe,
du stehst immer noch auf blond“, sprach ihn jemand von der Seite an. Es war
unverkennbar Babsies Stimme. „Wenn es sich aufs Bier beschränkt, ja“,
antwortete er ohne sich groß zu ihr herumzudrehen. „Ich wollte dir eigentlich
nur zu deiner Auszeichnung gratulieren“, setzte Babsie ihr Gespräch fort.
    „Ja, danke.“
    „Dir scheint es ja wieder richtig gut zu gehen“, machte
Babsie weiter, obwohl Marc offensichtlich an einer Unterhaltung mit ihr nicht
wirklich interessiert war. „Das hast du richtig erkannt“, erwiderte Marc
spärlich und nahm einen weiteren Schluck. „Seit wann trinkst du Bier ohne
Umdrehungen?“, wollte Babsie noch wissen, während sie gleichzeitig mit einem
Wink auf ihr leeres Glas Champagner beim Barmann orderte. „Mach’ mal die Luft
hier ’raus!“
    „Ich weiß nicht, ob ich heute noch autofahren muss“, sagte
Marc. Babsie leerte ihren Champagner in einem Zug und bekam sofort wieder die
Luft aus dem Glas gemacht. „Ach, Marc! Heute musst du doch nicht mehr fahren!
Heute Nacht wird doch ordentlich gefeiert! Hast doch allen Grund dazu! Auf dein
Wohl!“ Marc reagierte nicht auf ihr Zuprosten, und Babsie setzte ihr Glas
erneut an. Sie setzte sich auf den freien Barhocker neben ihn, stützte sich mit
beiden Ellbogen auf dem Tresen auf und schaute ihn mit großen Augen an. „Du
wirkst irgendwie so seriös auf mich.“ Sie leerte ihr Glas schon wieder und
zeigte dem Barkeeper das Ergebnis ihres Trinkvermögens. Sie bekam sofort wieder
nachgegossen. „Prösterchen!“, rief sie, ohne sich an jemand Bestimmtes damit zu
wenden. Der Barmann schaute Marc fragend an und zuckte nur einmal mit den Schultern.
Marc antwortete dieser Geste, indem er die Augen kurz nach oben verdrehte.
Babsie war in ihrem Element, und Marc wusste genau, dass sie sich aus freien
Stücken nicht mehr von ihrem Platz bewegen würde.
    „Babsie, ich wollte eigentlich nur noch in Ruhe mein Bier
trinken und dann in mein Bett gehen“, versuchte er ihr zu erklären. „Ich weiß
nicht, was du von mir willst, aber ich kann dir sagen, dass ich sicherlich
nicht mit dir den Abend verbringen möchte. Hast du nicht jemand anderen, mit
dem du dich heute Abend volllaufen lassen kannst?“
    „Wieso volllaufen lassen? Wer lässt sich denn hier volllaufen?“,
protestierte sie und bestellte noch einmal nach. „Lu-huft!“ Nachdem sie ihr
Glas noch einmal leergekippt hatte, sprach sie weiter. „Ins Bett? He? Das sind mir
ja ganz neue Töne!“, spöttelte  sie. „Sag’ mal, Marc. Was ist eigentlich mit
dir los? Bist du noch irgendwie behindert, oder was?“
    „Reiß dich mal ein bisschen zusammen, Babsie! Ich werde dir
jetzt erklären, warum mir nicht zum Feiern ist, und warum ich heute keinen
Alkohol trinken möchte. Es kann nämlich gut sein, dass mein Telefon klingelt,
und ich auf dem schnellsten Weg nach Hause fahren muss, weil meine Kinder zur
Welt kommen. Das ist alles.“
    „Ja, ja! Weiß ich doch! Ich bin ja wohl nicht blöd, oder?“
Ihr Champagner war schon wieder leer, und man merkte ihr ihren Alkoholgenuss
bereits an der Sprache an. „Papa Marc! Ha! Ich mach’ mir gleich in die Hose,
wenn ich mir das bildlich vorstelle!“ Sie lachte in ohrenbetäubender Frequenz
los und ließ ihren Kopf dann kraftlos auf Marcs Schulter fallen. „Du willst mir
doch nicht im Ernst erzählen, dass du auf so einen Schwachsinn stehst!“ Sie
lallte mit jedem Wort auffallender. „Du willst mir doch wohl nich’ erzählen,
dass du einen auf braven Ehemann und Papa machen wills’, he? Mir doch nich’!
Deine Babsie-Maus weiß das doch viel besser, Marcilein!“ Marc drückte ihren
Kopf von sich weg und stand auf. „Ja, wie jetz’?“, lallte sie. „Wo willst’n
hin?“
    „Nach Hause.“ Sie sprang von ihrem Hocker auf und schlang
ihre Arme um seinen Hals. „Ach, nach Hause? Was wills’n da? Da kenn’ dich doch
schon alle! Is’ doch lang-wei-lich! Dein altes Doppel-Wopper-Frauchen macht
doch bestimmt schon Heia-Buhbuh!“ Sie hing an Marcs Hals und lachte sich an
seiner Schulter halbtot. „Heia-Buhbuh macht die liebe ... Wie heiß’ deine
Göttergattin noch ’mal?“ Marc hatte ein für alle Mal genug von Babsie. Er hatte
die

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