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Ein magischer Walzer

Titel: Ein magischer Walzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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Sebastian bemerkte Hope: „Dann lass uns doch am nächsten Tag heiraten. Freunde und Verwandte, die zur Taufe kommen, können gleich zur Hochzeit bleiben, und wir müssten uns nicht damit herumplagen, irgendwelche Kirchen zu buchen. Gideon hat nämlich eine ganz reizende Kapelle hier auf seinem Besitz. St. Giles. Und außerdem“, fügte sie leise hinzu, „ist Mamas und Papas Grabmal direkt neben der Kirche. Es ist, als wären sie bei uns.“
    Sebastian beugte sich vor und küsste sie. Sie hatte ihm von dem Grabmal erzählt. „Perfekt.“
    Großonkel Oswald verfolgte die plötzliche Geschäftigkeit, als Hochzeitspläne geschmiedet wurden, und rief empört: „Wird denn kein Mitglied dieser Familie jemals in St. George am Hannover Square heiraten?“
    In der Stille, die darauf folgte, sagte Lady Augusta gedehnt: „Nun, Oswald ... ich könnte es tun, wenn du willst.“
    Die Stille hielt an, war aber irgendwie gespannter und erwartungsvoll.
    „Du meinst - Gussie! Nach all diesen Jahren, erhörst du mich endlich? Wirst du mich wirklich heiraten?“
    Sie nickte und sah mit einem Mal fast wie ein Mädchen aus. „Ja, Oswald.“
    Er sprang auf, fasste sie an den Händen, küsste sie, erst auf die Finger, dann auf den Mund. Benommen sagte er: „Ich muss sie bestimmt hundert Mal gefragt haben! “ Sicherheitshalber erkundigte er sich: „In St. George am Hannover Square?“ Ungläubig hob sie eine Augenbraue, als wäre die Frage überflüssig. „Natürlich. Mir würde es nicht im Traum einfallen, irgendwo anders zu heiraten. Wenn ich schon das dritte Mal heirate, dann will ich eine große, aufsehenerregende Hochzeit mit allem Drum und Dran! Ich gehöre nicht zum alten Eisen.“ Voller Inbrunst stimmte Großonkel Oswald ihr zu: „Nein, Gott sei Dank, das tust du nicht.“

EPILOG
    Von Carradice Abbey zur Kirche St. Giles führte ein kurzer, reizvoller Spaziergang über einen schmalen, gewundenen Weg. Die Kirche stammte aus dem 16. Jahrhundert und hatte einen Boden aus Steinplatten, die in jahrhundertelangem Gebrauch glatt geschliffen worden waren. Sie war aus Steinen der Gegend errichtet und innen zum Teil mit dunklem Eichenholz getäfelt. Über die Jahre waren Glasfenster hinzugefügt worden, die an diesem herrlichen Junitag die Kirche in ihr buntes Licht tauchten.
    Der Innenraum war reich mit Blumen geschmückt: rosa und weiße Waldreben, lila Wildorchideen, Lilien, lange Zweige duftenden Bauernjasmins, Lavendelsträußchen und Unmengen Rosen. Rosen in jeder Farbe und Form, eng geschlossene Knospen und voll entfaltete Blüten. Ihr Duft erfüllte die Luft.
    Dieselben Blumen zierten das kleine steinerne Grabmal neben der Kirche. Die Merridew-Schwestern hatten sie gestern dort abgelegt; das neuste Familienmitglied, die frisch getaufte Aurora, war auch dabei gewesen, stolz getragen von ihrer Taufpatin Dorie.
    Auf den Eichenbänken saßen dicht gedrängt die Gäste und unterhielten sich in gedämpfter Lautstärke. Die Orgel spielte leise. Letzte Nachzügler suchten sich Plätze.
    Ganz vorne saßen Prudence und Gideon, Edward und Charity. Giles’ Mutter hatte ihren Platz in der ersten Bank auf der anderen Seite. Hinter ihr befanden sich Lady Gosforth und eine Gruppe ihrer Freundinnen. Den Rest kannte Sebastian nicht.
    Prudence stieß ihren Ehemann in die Seite. Sebastian und Giles waren die letzten zehn Minuten auf und ab geschritten. Es war schwer zu entscheiden, welcher Mann nervöser war: Giles oder Sebastian. Alle paar Sekunden schauten sie besorgt zur Tür. Jetzt waren sie stehen geblieben und - wenigstens sah es so aus - debattierten leise. „Ich frage mich, was sie reden“, flüsterte sie.
    „Aber sie hat überhaupt keinen Busen!“, erklärte Sebastian. „Du kannst doch keine Frau ohne Busen heiraten!“
    „Was? Oh! “ Giles stöhnte, als er sich an die lang zurückliegende Unterhaltung erinnerte. „Lady Elinore hat Busen, oh ja ... einen kleinen, exquisiten Busen ... nach dem ich vollkommen und unwiderruflich verrückt bin. Ich bin von Lust schier überwältigt, Bastian. Ich!“
    Angesichts der aufrichtigen Verzweiflung in der Stimme seines Freundes zuckten Sebastians Lippen.
    „Weißt du“, fuhr Giles vertraulich fort, „ich sehne mich inzwischen nach den Zeiten zurück, als sie sich noch in Unmengen grauen Stoff hüllte! “
    „Warum? Was würde das ändern?“
    Giles seufzte. „Nichts. Ich habe sie schon begehrt, ehe sie sich entschied, halb nackt und in Farben herumzulaufen! Nur wenigstens war

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