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Ein Milliardär entdeckt die Liebe

Ein Milliardär entdeckt die Liebe

Titel: Ein Milliardär entdeckt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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gegeben – alten Hunden, verkrüppelten Hunden, Hunden mit Verhaltensstörungen. Nur wenige Leute holten einen solchen Hund aus dem Tierheim, das wusste sie.
    Als Jess die Stelle in der Tierarztpraxis der englischen Kleinstadt Charlbury St Helens angetreten hatte, war sie in die Räume über der Praxis gezogen. Doch als der Seniorpartner beschloss, sich zu vergrößern und in der kleinen Wohnung Büroräume einzurichten, hatte Jess sich eine andere Bleibe suchen müssen. Sie hatte Glück gehabt und ein altes Cottage etwas außerhalb des Städtchens gefunden.
    Das Cottage selbst war weiß Gott nichts Besonderes, aber es stand auf einem riesigen Grundstück, auf dem es wiederum mehrere Ställe und Hütten gab. Der Vermieter hatte sich einverstanden erklärt und Jess erlaubt, hier ein kleines Tierheim aufzuziehen. Als Tierärztin verdiente Jess zwar gut, aber sie war praktisch immer pleite, steckte sie doch jeden Cent in Futter und Medikamente für die Tiere. Trotzdem war sie glücklicher, als sie je in ihrem Leben gewesen war. Sie tat nämlich genau das, was sie liebte, und sie wäre auch die Erste, die zugeben würde, dass sie mit Vierbeinern wesentlich besser zurechtkam als mit Menschen.
    Bei dem Geräusch eines vorfahrenden Autos steckte Kylie den Kopf zur Tür hinaus. „Dein Vater, Jess.“
    Überrascht schaute Jess auf. Robert Martin kam nur selten am Wochenende vorbei. Überhaupt hatte sie in letzter Zeit nur wenig von ihrem Vater gesehen, schien er doch außergewöhnlich beschäftigt mit seiner Arbeit. Normalerweise half er ihr nämlich regelmäßig dabei, Ställe und Zäune zu reparieren. Der stille Mittfünfziger war ein guter Ehemann und ein noch besserer Dad.
    Die anderen Familienmitglieder waren immer der Meinung gewesen, Jess wolle zu hoch hinaus mit ihrem Veterinärmedizinstudium, Robert jedoch hatte seine Tochter bei jedem Schritt zur Vollendung ihres Traums ermutigt. Seine Liebe und Unterstützung bedeuteten ihr umso mehr, da Robert der einzige Vater war, den sie hatte, auch wenn er nicht ihr leiblicher Vater war. Dieses Geheimnis kannten jedoch nur wenige außerhalb des Familienkreises.
    „Ich übernehme das Füttern“, bot Kylie an, als der stämmige, grauhaarige Mann eintrat und grüßend nickte.
    „Ich bin gleich so weit, Dad.“ Jess stand über den Hund gebeugt und trug Desinfektionsmittel auf dessen Wunden auf. „Wie kommt es, dass du so früh an einem Sonntagmorgen vorbeischaust?“
    „Ich muss mit dir reden. Nachher gehst du in die Kirche, und abends hast du ja meist immer Bereitschaftsdienst“, brummte ihr Vater.
    Etwas in seiner Stimme ließ sie den Kopf heben, mit ihren ungewöhnlichen hellgrauen Augen schaute sie ihn fragend an. Ihr fiel auf, wie blass und angespannt er aussah. Nicht nur merkte man ihm sein Alter jetzt an, sondern er wirkte sogar noch älter als seine Jahre. So besorgt hatte sie ihn nicht mehr gesehen, seit ihrer Mutter letztes Jahr die Diagnose Krebs gestellt worden war.
    „Kümmere dich erst um deinen Patienten.“
    Nur mit Mühe hielt Jess die jähe Angst in Schach. Großer Gott, war der Krebs bei ihrer Mutter etwa wieder ausgebrochen? Ihre Hände begannen bei dem Gedanken leicht zu zittern. Soviel sie wusste, stand der Termin zur Kontrolluntersuchung noch nicht an, und sie schalt sich, sofort an das Schlimmste zu denken. „Geh am besten schon ins Haus vor. Ich brauche hier nicht mehr lange“, schlug sie Robert knapp vor.
    Sobald sie mit ihrer Behandlung fertig war, schloss sie den Hund in den Hundezwinger, wo bereits eine Schüssel Futter auf das Tier wartete. Kurz sah sie zu, wie der Hund sich gierig über die Schüssel hermachte. So, wie das arme Tier schlang, musste es die erste richtige Mahlzeit seit Wochen sein.
    Gründlich wusch sie sich dann die Hände in dem kleinen Bad, bevor sie ins Haus hinübereilte und in die Küche ging, wo Robert Martin bereits an dem alten Küchentisch saß und auf sie wartete.
    „Was stimmt nicht?“, fragte sie ohne Einleitung. Die Angst um die Mutter machte es ihr unmöglich, mehr zu sagen.
    Robert schaute auf, Schuldgefühl und Sorge stand in den braunen Augen zu lesen. „Ich hab etwas Dummes getan. Etwas wirklich Dummes. Tut mir leid, dass ich das bei dir ablade, aber ich bringe es nicht über mich, deine Mutter damit zu belasten“, brachte er gepresst hervor. „Sie hat so viel durchmachen müssen in letzter Zeit, das hier würde ihr den Rest geben …“
    „Sag endlich, was los ist“, drängte Jess und setzte sich

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