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Ein Mörder kehrt heim

Ein Mörder kehrt heim

Titel: Ein Mörder kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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ertönte und verklang in der Ferne. Nebelkrähen krächzten.
    Â»Vielleicht ist der Typ Frühaufsteher und schon längst über alle Berge«, sagte Dornröschen. Sie streckte sich.
    Â»Guten Morgen.« Twiggys Hand griff zur nächsten Stulle, bremste aber in der Luft, bevor sie das Brot erreicht hatte, und zog sich wieder zurück.
    Dornröschen blinzelte.
    Sie starrte auf die Fenster im dritten Stock der Nummer 7. Weiße Gardinen mit Spitzen. Nichts bewegte sich.
    Â»Ich geh mal checken«, sagte sie. Dornröschen stieg aus und ging eine Weile in Gegenrichtung. Erst außer der Sichtweite der Fenster im dritten Stock wechselte sie die Straßenseite und kam zurück. Sie klingelte bei Fendt, und als der sich meldete, lief sie in die Richtung zurück, aus der sie gekommen war. An der Einmündung in die Schottstraße blieb sie stehen und zückte das Handy.
    Â»Ist er am Fenster?«, fragte sie, als Matti das Gespräch angenommen hatte.
    Matti und Twiggy guckten hoch. Eine Gardine bewegte sich. Das Fenster wurde geöffnet, Fendt guckte hinaus. Gründlich, als würde er jeden Quadratzentimeter erforschen. Dann schloss er das Fenster, die Gardine fiel zu.
    Ein Brauereilaster brummte vorbei.
    Nur wenige Fußgänger waren unterwegs. Kaum junge Leute.
    Die Haustür öffnete sich. Fendt trat hinaus, mit Lederhandtasche. Er hatte trotz der Wärme einen Mantel angezogen. Er schaute sich um und marschierte los in Richtung Frankfurter Allee.
    Â»Wie lange bleibt er weg?«, fragte Twiggy.
    Â»Mantel an, Handtasche dabei, mindestens eine Stunde«, erwiderte Dornröschen.
    Â»Du musst es ja wissen«, sagte Matti.
    Â»Warum?«
    Â»Als Masterbrain.«
    Â»Pöh!«
    Matti stieg aus und guckte Fendt nach. Der wackelte gemächlich die Straße hinunter. Als er um die Ecke verschwand, winkte Matti Twiggy mit dem Zeigefinger herbei. Twiggy sah in seinem Blaumann wie ein Handwerker aus, mit dem mächtigen Werkzeugkoffer in der Hand umso mehr. Aber auch Matti hatte einen Blaumann angezogen. Er trug einen Rucksack. Dornröschen beobachtete die Lage, das Handy in der Hand.
    Die beiden Männer gingen zur Haustür. Twiggy klingelte ganz oben, brabbelte was von einem Heizungsservice und drückte die Tür auf. Diesmal nahmen sie den Aufzug.
    Als sie ihn im dritten Stock verließen, hatte Twiggy schon den Elektrodietrich in der Hand. Matti stellte sich vor den Spion der gegenüberliegenden Tür, während Twiggy das Gerät summen ließ. Nach ein paar Sekunden war das Schloss geöffnet. Sie gingen hinein und schlossen die Tür.
    Matti rechnete jeden Augenblick mit einem Donnern gegen die Tür. »Polizei! Öffnen Sie! Sofort!« Aber noch donnerte es nicht.
    Es war die Mutter aller Spießerheime. Ein Berlin-Stich an der Wand über der Kommode, darauf das Telefon. Der Läufer machte auf Persisch oder so ähnlich, die Tapeten waren tatsächlich geblümt, wenn auch verblasst. Im Wohnzimmer stand eine Glasvitrine mit Furnierholzwänden, Stil deutsche Eiche. Darin war das Sonntagsgeschirr verstaut mitsamt Kristallgläsern und Goldrandtassen. Das Sofa war grün und heruntergesessen. Matti stellte sich vor, wie die armen Exstasis hier ihr Schicksal bejammerten. Wir wollten doch nur das Beste für unsere Menschen.
    Stilholztisch plus Sessel, der passend zum Sofa. In der Ecke stand ein kleiner Schreibtisch mit gedrechselten Füßen. Drei Schubfächer. Obenauf ein LCD , neben dem rechten Tischbein ein PC , der auch schon bessere Tage erlebt hatte. An einem ehemals grauen Kabel hing eine ehemals weiße Maus. Die Buchstaben der Tastatur waren abgerieben, fast unleserlich.
    Twiggy startete den PC . Während das Teil rödelte und der Bildschirm die Auskunft eines Uralt- BIOS zeigte, kniete Twiggy neben dem Tisch und betrachtete die Rückseite des PC . Er nickte und holte aus dem Werkzeugkoffer eine externe Festplatte und ein USB -Kabel. Er stöpselte das Kabel in das Laufwerk und in eine Buchse des PC . Dann kramte er aus Mattis Rucksack eine gebrannte CD und schob sie in das Laufwerk des Computers, der sich inzwischen dazu aufgerafft hatte, Windows 98 zu starten. Matti bildete sich einen Augenblick ein, er habe den PC ächzen gehört.
    Twiggy fuhr den PC runter und rief beim Neustart das BIOS auf. Er verordnete dem Computer, von der CD zu starten. Ein abgespecktes Linux meldete sich. Dann war nur noch ein

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