Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Prinz wie aus dem Maerchen

Ein Prinz wie aus dem Maerchen

Titel: Ein Prinz wie aus dem Maerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
Vom Netzwerk:
werde mich an die englische
Presse wenden und einen solchen Wirbel machen, dass man dich aus
diesem Höllenloch entlässt."
    Adrian
sah seinen Stiefvater entsetzt an und formte mit seinen Lippen stumm
die Worte: Bist du verrückt?
    Faye
nahm wieder den Hörer, Sorge spiegelte sich in ihren
veilchenblauen Augen. "Wir können das Geld nicht
beschaffen, das für deine Entlassung erforderlich ist. Dein
Anwalt hat uns nach unserer Landung mitgeteilt, dass er dich nicht
länger vertreten könne und deine Akte geschlossen sei. Was
können wir dagegen unternehmen?"
    Adrian
senkte den Kopf. "Gar nichts. Hat mein Anwalt euch nicht gesagt,
dass es in Fällen wie meinem keine Berufungsverfahren gibt? Wie
kommen Lizzie und die Kinder zurecht?"
    In
Bezug auf seine Frau hatte Faye keine guten Nachrichten. Nachdem man
sie mit den Zwillingen aus ihrem luxuriösen Haus in Jumar
geworfen und des Landes verwiesen hatte, weil sie keine Einkünfte
mehr hatte, war ihre Schwägerin in Selbstmitleid versunken.
    "Ist
es so schlimm?" Adrian hatte die Miene seiner Schwester richtig
gedeutet. "Hat Lizzie mir nicht einmal einen Brief geschickt?"
    "Sie
ist ziemlich deprimiert", räumte Faye widerstrebend ein.
"Ich soll dir ausrichten, dass sie dich liebt, momentan aber
genug Probleme damit hat, ohne dich zu überleben."
    Adrians
Augen schimmerten feucht.
    Faye
wechselte rasch das Thema, um ihren Bruder abzulenken. "Wie geht
es dir?"
    "Gut",
behauptete er rau.
    "Wirst
du ordentlich behandelt?" Die misstrauischen Blicke der beiden
bewaffneten Offiziere bereiteten ihr Unbehagen.
    "Ich
haben keinen Grund zur Klage … Trotzdem ist es die Hölle,
denn ich hasse das Essen, spreche kaum Arabisch und bin ständig
krank." Die Stimme ihres Bruders bebte. "Percy darf
keinesfalls die Medien alarmieren, sonst bin ich hier drin verloren.
Die Einheimischen betrachten jede Kritik an Jumar als Kritik an ihrem
lausigen Herrscher, der hinter jedem Weiberrock her ist. Prinz Tariq
…"
    Einer
der Offiziere sprang vor und entwand Adrian das Telefon.
    "Was
ist los? Was ist passiert?" Faye geriet in Panik.
    Doch
ihr Stiefvater und sie hätten genauso gut unsichtbar sein
können. Adrian wurde durch die Tür hinausgeführt,
durch die er hereingekommen war, und entschwand ihren Blicken.
    "Ich
wette, diese Rohlinge schaffen ihn weg, um ihn zu verprügeln!"
Percy war ebenso fassungslos wie Faye.
    "Es
hat aber keiner Hand an Adrian gelegt."
    "Vor
uns natürlich nicht, aber woher willst du wissen, was sie ihm
jetzt antun?"
    Sie
warteten zehn Minuten in der Hoffnung, Adrian würde
wiederkommen. Vergeblich. Stattdessen erschien ein ernst wirkender
älterer Mann, um mit ihnen zu reden.
    "Ich
will wissen, was hier los ist", verlangte Percy aggressiv.
    "Besuche
sind ein Privileg, das wir Verwandten einräumen, doch es besteht
kein gesetzlicher Anspruch darauf. Das Gespräch wurde
abgebrochen, weil wir es nicht dulden, dass unser hoch geachteter
Herrscher beleidigt wird." Als Percys Gesicht vor Zorn rot
anschwoll, fügte der alte Gefängnisbeamte versöhnlich
hinzu: "Ich darf Ihnen versichern, dass wir unsere Häftlinge
nicht misshandeln. Jumar ist ein zivilisiertes Land. Sie können
im Lauf der Woche einen neuen Besuch beantragen."
    In
der Gewissheit, dass jedes Wort während der Besuche
aufgezeichnet wurde und Adrian nichts davon geahnt hatte, drängte
Faye ihren Stiefvater rasch aus dem Raum, bevor er ihrem Bruder noch
weiter schaden konnte.
    Auf
dem Weg zu ihrem kleinen Hotel in einem Vorort schäumte Percy
vor Wut. Faye war froh, dass der Chauffeur offenbar kein Wort von
Percys giftigen Kommentaren über Jumar und alles Jumarische
verstand. Tariqs Namen leichtfertig in der Öffentlichkeit zu
erwähnen konnte gefährlich sein. Als ihr Stiefvater
geradewegs auf die Bar im Erdgeschoss zusteuerte, stieg Faye in den
Lift und kehrte auf ihr Hotelzimmer zurück.
    Die
Erinnerung an die Verzweiflung im hageren Gesicht ihres Bruders ließ
sie nicht los. Noch vor sechs Monaten hatte Adrian geglaubt, sein
Glück in einer Stadt machen zu können, in der die
Baubranche florierte. Verzweifelt setzte sie sich aufs Bett und
blickte aufs Telefon.
    "Die
Nummer ist leicht zu merken", hatte Tariq damals gesagt. "Wir
hatten das erste Telefon in Jumar. Wähle einfach die eins für
die Palastzentrale."
    Von
Kummer, Reue und Bitterkeit überwältigt, schloss Faye die
Augen. Ob es ihr gefiel oder nicht, Prinz Tariq ibn Zachir schien
ihre letzte Rettung zu sein. In den meisten anderen Ländern

Weitere Kostenlose Bücher