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Ein Quantum Blut - Biting the Bullet

Titel: Ein Quantum Blut - Biting the Bullet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin
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nichts davon real ist?«
    Raoul sah mir direkt in die Augen. »Eines weiß ich sicher über diesen Ort: Dieses Treffen und deine Mission … nichts ist so, wie es scheint. Denke daran, bei allem, was dir wichtig ist, Jasmine. Nichts ist so, wie es scheint .«
    »Okay«, sagte ich, als wir unsere Aufmerksamkeit wieder dem Konklave zuwandten, »aber wenn das so ist, wie soll ich dann wissen, was ich glauben soll?«
    »Du hast hervorragende Instinkte. Mit die besten, die ich jemals gesehen habe. Vertraue ihnen.«
    Eine weitere Kreatur war aus der Grube gestiegen. Im Gegensatz zu den anderen taumelte sie nicht unter dem Gewicht riesiger geschwungener Hörner oder erregte Furcht durch eine Vielzahl von Geschwüren, aus denen Flüssigkeit und Schleim quollen. Sie besaß die wilde, tödliche Schönheit eines Buschbrandes. Beeindruckender Schopf weißgoldener Haare. Dunkelrote Haut, die sich eng an einen Eigentlich-sollte-ich-ein-Gott-sein-Körper schmiegte. Dieser Kerl entlockte dem Mädchen in mir ein »Oh, Baby!«. Bis ich tiefer blickte.
    Er hatte seinen ganz eigenen Charme eines gefallenen Engels. Ich spürte ihn, da ich als Empfindsame gewisse überirdische Kräfte wahrnehmen kann. Vampire und Schröpfer fallen mir zum Beispiel in jeder Menschenmenge
auf, seit ich einige Zeit auf der falschen Seite des Lebens verbracht habe. Die unheimlichen, abgedrehten, nach Verwesung stinkenden Existenzformen waren mir also vertraut. Hatte im Laufe meiner Karriere einige gejagt und ein paar mehr getötet. Dieser Typ verbreitete einen psychischen Gestank, der dafür sorgte, dass ich am liebten im nächsten Luftschutzbunker einen auf Einsiedlerkrebs gemacht hätte. Irgendwie wusste ich, dass er beim ersten Mal, als er einer Fliege die Flügel ausgerissen hatte, wie ein kleines Mädchen gekichert hatte. Serienkiller trieben ihn zu Lachkrämpfen, und bei Massenhinrichtungen konnte er sich kaum einkriegen. Dieser Bastard lachte verdammt gerne.
    Wie die anderen Dämonen war auch er nackt, bis auf einen Gürtel, an dem eine aufgerollte schwarze Peitsche hing. Und er konnte die Hände nicht davon lassen. Während der gesamten Versammlung spielte er daran herum.
    Ich verstand nicht, was gesprochen wurde, also übersetzte Raoul für mich. Da er dachte, er folge einer Gerichtsverhandlung, passten die Worte fast nie zu den Handlungen, doch letztendlich ergab es alles irgendwie einen Sinn. Vor allem als besonders angeregte Dialoge klare mentale Bilder hervorriefen, die keine Übersetzung brauchten .
    Der Peitschentyp schlenderte zu dem letzten leeren Stein, der größer und flacher war als die anderen, und setzte sich. »Wer beruft das Gericht und seinen Vorsitzenden ein?«, fragte er und verschränkte die Arme vor der Brust, wobei er eine Hand an seiner Peitsche behielt.
    Skelettfrau, die als Erste aus der Grube gestiegen war, sprang auf. »Ich«, sagte sie.
    »Nenne deinen Namen und den Fall.«
    Sie rang ihre grellroten Klauen und blinzelte. Das dritte
Auge war nicht synchron mit den anderen, und das Fehlen eines Augapfels ließ meinen Magen eine Seitwärtsdrehung machen. Was mich überraschte. Ich habe zermatschte Gehirne gesehen, kopflose Torsi und Wirbelsäulen, die sich durch den Brustkorb gebohrt hatten. Ich dachte wirklich, ich hätte die Grenze meines Ekelfaktors erreicht. Nun verstand ich, dass die Hölle diese Grenzen ausdehnen würde, bis sie platzten. Diese Erkenntnis sorgte dafür, dass ich mich am liebsten zu einer Kugel zusammengerollt und in Raouls Tasche versteckt hätte, bis es Zeit war, nach Hause zu gehen.
    »Ich bin Uldin Beit. Mein Gefährte wurde ermordet. Ich möchte seinen Mörder zeichnen.«
    »Für das Protokoll: Wie war der Name deines Gefährten?«
    »Desmond Yale.« Ihre Stimme brach, als sie es aussprach. Ich konnte sehen, dass sein Verlust sie völlig verstört hatte. Überrascht darüber, dass sogar bösartige, Seelen raubende Scheißhaufen jemanden finden konnten, der sie liebte, schüttelte ich den Kopf.
    »Und wie ist er zu Tode gekommen?« Der Richter stellte weiterhin professionelle Fragen, doch er lächelte erfreut, während er die blutigen Details durchging.
    »Er wurde in sein Seelenauge geschossen, auf Anweisung einer Frau mit dem Namen Jasmine.« Ihre Worte wurden durch ein Bild von Yale mit einer offenen Wunde auf der Stirn untermalt. Einige der Dämonen kicherten. Uldin Beit ignorierte sie standhaft. Sie sagte: »Das habe ich mit angesehen. Die übrigen Informationen konnte Sian-Hichan

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