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Ein Quantum Blut - Biting the Bullet

Titel: Ein Quantum Blut - Biting the Bullet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin
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amüsiert nickte.
    »Ja?«
    »Willst du uns etwas mitteilen?«
    »Na ja, Sir, im Interesse aller hier wüsste ich gerne, ob sie genauso eine Nervensäge ist wie du. Denn wenn es so ist, hätten wir gerne doppelte Gefahrenzulage und eine Woche Sonderurlaub, wenn wir das hier erledigt haben.« Einstimmiges Kichern von Daves Team.
    Unser Dad, der Marine, hätte einen Schlaganfall bekommen bei einem solchen Bruch der militärischen Etikette. Aber die setzte sich einfach nicht durch bei solchen Spitzenleuten, die nur die schwierigsten, Beiß-die-Zähnezusammen-und-mach-dir-nicht-in-die-Hose-Aufträge übernahmen; dabei war sie nur hinderlich. Wie dem auch sei, nachdem er Dave so ins Rampenlicht gerückt hatte, übernahm ich die Frage des Mannes. »Das wird schwierig zu beantworten sein, Cam. Da wir Geschwister sind, herrscht da ein ziemliches Konkurrenzdenken. Was bedeutet, dass wir wahrscheinlich die ganze Nacht über die Frage streiten und zu keiner befriedigenden Lösung kommen
würden. Falls du allerdings jemals unserem Dad begegnen solltest, würdest du mir wahrscheinlich zustimmen, wenn ich sage, dass der Preis für das überheblichste und tyrannischste Arschloch des Jahrhunderts an ihn gehen sollte.«
    In diesem Moment wurde mir klar, wie dieser nette Zufall zustande gekommen war. Albert Parks war ein quasi pensionierter Berater der CIA. Er wäre dazu in der Lage gewesen, genug Strippen zu ziehen, um seine Kinder bei einer Mission zusammenzuspannen, wenn er der Meinung war, dass mindestens einer von uns davon profitieren würde. Doch um das zu tun, hätte er davon wissen müssen. Ja, er hätte es herausfinden können. Ich war mir nicht ganz sicher, wie, aber in Anbetracht seiner Verbindungen konnte ich sozusagen seine haarigen Pfotenabdrücke auf dieser ganzen Geschichte sehen.
    »Jaz?«, fragte Dave. »Alles klar mit dir?«
    Oh, absolut, Bruderherz. Na ja, ich würde unserem Vater gern eins mit einem großen, stumpfen Gegenstand verpassen. Wie zum Beispiel seinem Ego. Denn was zur Hölle will er damit beweisen? Wichtigtuerischer alter Scheißer. Aber abgesehen davon geht es mir großartig.
    »Mir geht’s gut«, erwiderte ich. Ich klang auch gut. Schön. Doch um mich wieder richtig einzurenken, und weil ich wirklich auf seine Reaktion gespannt war, fragte ich Dave: »Habe ich dir schon erzählt, dass Albert sich ein Motorrad gekauft hat?«
    Mein Bruder riss den Mund weit auf. »Du verarschst mich doch!«
    »Nö. Er hat auch einen lila Helm, passend zum Tank, der in der Sonne funkelt wie Moms alte Bowlingkugel - wörtliches Zitat von ihm. Außerdem hat er sich eine volle Ledermontur zugelegt. Ich glaube, Shelby, sein neuer
Pfleger, muss ihn mit Öl einschmieren, bevor er sie anzieht.«
    »Wie kann er die Maschine starten?«
    »Auf Knopfdruck. Kein Treten erforderlich.« Seine Knie waren nicht mehr die besten.
    Dave schüttelte voll entsetzter Ungläubigkeit den Kopf und rieb sich das Genick, während er sich vielleicht ausmalte, wie unser Dad sich seins brach. »Was zur Hölle hat er sich dabei gedacht?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Er ist Großvater geworden. Ich schätze, er versucht sich vorzumachen, dass er kein alter Mann ist, auch wenn alle Beweise dagegen sprechen.«
    »Ihr macht mich echt irre«, wandte Jet ein. »Colonel Parks ist bei mir zu Hause quasi ein Gott. Wenn mein Dad wüsste, dass ihr zwei so über ihn redet, würde er die Scheiße aus mir rausprügeln!«
    Dave nickte meinem Schießkumpan zu. »Ich glaube, Albert hat seinem Dad ein paarmal das Leben gerettet. Du weißt ja, wie das ist.« Das tat ich. Jets Dad hatte wahrscheinlich mehr Zeit mit meinem Vater verbracht als ich. Selbst jetzt noch, wo ich erwachsen war und auf mich selbst aufpassen konnte, schaffte ich es nicht ganz, den Funken Eifersucht zu verdrängen, der mich packte, wenn ich an ihre Beziehung dachte. Sie würden niemals die Motive des anderen infrage stellen. Ihre Verbindung war unzerstörbar. Manchmal war ich mir nicht einmal sicher, ob es zwischen mir und Albert überhaupt eine gab.
    Ich schob die Hände in die Hosentaschen. Mein linker Zeigefinger streifte das Erinnerungsstück, das ich stets dort aufbewahrte. Der Verlobungsring, den Matt mir zwei Wochen vor seinem Tod geschenkt hatte, war erst in
letzter Zeit zu einer Erinnerung an eine Beziehung geworden, die nicht dazu führte, dass ich mir die Haare mit den Wurzeln ausreißen wollte. Und das auch nur, weil ich endlich akzeptiert hatte, dass nun, sechzehn Monate nach

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