Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)
Herrenhaus den Zeitlosen Augenblick verlassen konnte. Na klar doch. Würde er sterben, wenn das Schloss letztendlich in die Luft flog, oder würde Satans kleines Geschenk ausreichen, ihn überleben und endlos durch die silberne Leere fallen zu lassen? Ich lächelte, und ich bin ziemlich sicher, dass es kein angenehmes Lächeln war.
Ich drückte wieder und wieder auf den Knopf, immer wieder rannen die Sekunden rückwärts.
Auf einmal flog die Tür auf und Philip MacAlpine platzte in den Raum. Ich stand auf, blieb aber neben der Maschine stehen. Er stand mit brennenden Augen vor mir und grinste breit. Er hatte etwas in der Hand, das ganz so aussah wie mein Coltrevolver. Er zielte auf meinen Kopf.
»Weg von der Maschine, Eddie. Wenn ich schon untergehe, dann nehme ich euch alle mit.«
»Tut mir leid, Phil«, meinte ich. »Ich gehe nirgendwohin.«
»Hab ’ne Weile gebraucht, um den hier zu finden«, sagte er und wies auf die Waffe. »Eines der ersten Dinge, die meine Leute für mich zusammengebastelt haben. Ein Coltrevolver, der Kugeln aus seltsamer Materie abfeuert. Die schlagen glatt durch diese tolle Rüstung, die du da hast. Der Verräter in eurer Familie war wirklich sehr hilfsbereit. Er konnte nur ein paar Kugeln aus seltsamer Materie liefern, aber ich habe genug, um dich umzubringen.«
»Dann schießt du besser nicht vorbei«, sagte ich nur.
»Das werde ich nicht«, versicherte mir Philip MacAlpine.
In diesem Moment teleportierte Molly Metcalf ins Zimmer. Sie erschien direkt neben MacAlpine, erkannte, was er vorhatte, und noch während er verwirrt von ihrem plötzlichen Auftauchen war, riss sie ihm den Coltrevolver aus der Hand und warf ihn mir zu. Ich fing ihn auf und richtete ihn auf MacAlpine, während Molly zu mir herüberkam. Ich drückte wieder auf den Reset-Knopf. MacAlpine starrte mich böse und trotzig an.
»Mir tut’s nicht leid. Mir tut gar nichts leid. Es wäre großartig gewesen.«
»Nein, wäre es nicht«, entgegnete ich.
Er lachte mich aus. »Du kannst mich nicht verletzen. Nichts auf dieser Welt kann mich verletzen. Das wurde mir versprochen!«
»Ja«, gab ich zu. »Aber seltsame Materie ist nicht von dieser Welt.«
Ich schoss ihn zweimal in den Kopf, dann krachte er auf den Boden und rührte sich nicht mehr. Ich sah Molly an.
»Wie ...«
»Hast du wirklich geglaubt, ich lasse dich hier? Ich hab dir doch gesagt: Ich war schon im Himmel, in der Hölle und im Limbus! In den Zeitlosen Augenblick zu kommen war ein Kinderspiel! Komm schon, jeder andere ist sicher wieder zu Hause, also können wir diesen schrecklichen Ort sich selbst überlassen. Zeit, nach Hause zu gehen, Eddie.«
»Verdammt richtig.«
Kapitel 12
Was übrig bleibt
Als ich in meinem Zimmer endlich abrüstete und Molly sah, was man mir angetan hatte, legte sie eine Hand auf den Mund und tat ihr Bestes, um nicht schockiert auszusehen. Sie half mir, mich auf mein Bett zu legen, und biss sich jedes Mal auf die Unterlippe, wenn ich unwillkürlich einen Schmerzenslaut von mir gab. Sie verbrachte den Rest des Tages damit, neben mir zu sitzen und ihre Heilmagie zu wirken. In den frühen Morgenstunden war ich wieder gesund. Also verbrachten wir die nächsten paar Tage im Bett.
Danach blieb nur noch das Aufräumen. Jeder Einsatzagent in der Familie reiste um die Welt, um den verschiedenen Regierungen und Führern mitzuteilen, dass die Satanistische Verschwörung aufgeflogen war, nicht wieder entstehen würde und damit jedes Versprechen, das sie gemacht hatte, hinfällig war. Das Große Opfer war ganz sicher von der Tagesordnung verschwunden. Eine Hand voll Diktatoren und Regierungen wollte eine so gute Idee nicht aufgeben, aber dann passierten eine ganze Reihe von Herzinfarkten und unglücklichen Unfällen und es wurden neue Diktatoren und Regierungen ernannt.
Während also Gottesfurcht in die gebläut wurde, die es nötig hatten, reisten Molly und ich quer durch Europa, besichtigten die Sehenswürdigkeiten und hatten unseren Spaß daran, Touristen zu spielen. Wir mussten es auf die harte Tour absolvieren, mit Flugzeug und Auto, denn Merlins Spiegel war kaputt. Die Anstrengung mit Alpha-Rot-Alpha war zu viel für ihn gewesen und jetzt war der Spiegel von einer Seite zur anderen gesprungen. Der Waffenmeister glaubte noch irgendwie daran, dass es möglich wäre, ihn zu benutzen, aber jeder andere hielt das für eine ganz miese Idee. Also blieb der Spiegel in der Waffenmeisterei weggeschlossen, weil keiner sich mit einem
Weitere Kostenlose Bücher