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Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Krieg.
    Eine Flugmaschine nach der anderen ging an den Start, das lebhafte Röhren und Klappern klang in der unheimlichen Stille des Zeitlosen Augenblicks beruhigend. Da waren skelettartige Tragschrauber, die schwarzen Rauch und Dampf ausspien, sorgfältig konservierte Spitfires aus den Vierzigern mit getunten Maschinen, wirklich fiese Gewehre mit eigenen Schutzschilden (der Waffenmeister hatte diese Idee aus irgendeiner Fernsehshow geklaut) und Dutzende von unterschiedlichen fliegenden Untertassen. Die waren eigentlich nicht original außerirdischer Herkunft, eher rückentwickelte außerirdische Technologie, die man in Untertassen verwandelt hatte. Einfach nur so zum Spaß. Einige Droods haben die seltsamsten Hobbys. Die alle gefördert werden, weil man nie wissen kann, wann etwas Nützliches dabei herauskommt.
    Der Seneschall kam mit ruhiger Sicherheit über die schwankenden Dachziegel auf mich zu. Man kann den Seneschall auch in seiner Rüstung immer erkennen, er hat ihr Aussehen so modifiziert, dass er so klar und geschäftsmäßig aussieht wie eine goldene Pistolenkugel. Ein schweres Kaliber.
    »Die Flugmaschinen sind startbereit«, meldete er. »Ich habe angeordnet, dass sie sich erst einmal das Schloss ansehen, etwaige Verteidigungen zerstören und vielleicht schon ein paar Tieffliegerangriffe drehen, um jeden aufzuregen, der eventuell zu Hause ist. Mir wäre lieber, wenn ich wüsste, mit wie vielen wir es zu tun haben. Es könnte schließlich alles sein, von einer Notbesetzung bis zu einer vollen Armee.«
    »Eddie sagte das auch schon«, bestätigte Molly.
    »Wirklich?«, fragte der Seneschall. »Etwas von mir muss auf dich abgefärbt haben, Eddie.«
    »Ein furchtbarer Gedanke«, sagte ich.
    »Und ein mentales Bild, auf das ich gut hätte verzichten können«, fügte Molly hinzu.
    »Es spielt keine Rolle, wie viele es gibt«, lenkte ich ab. »Wir gehen da rein. Wir müssen Leute retten und andere bestrafen. Schick die erste Welle, Seneschall.«
    Er wandte sich um und winkte mit einer goldenen Hand in Richtung der Landeplattformen. Die Flugmaschinen stiegen auf. Die Tragschrauber sprangen wie erschrockene Vögel vom Herrenhaus weg in die Luft und tauchten hinab zum Schloss. Die Spitfires warfen sich selbst über die Dachkante, drehten eine elegante Kurve und stießen dann wie wütende Adler auf die Burg herab. Ihre Schutzschilde schimmerten und funkelten, wo die Ränder in Kontakt mit der Leere gerieten. Die Fliegenden Untertassen stiegen einzeln oder zu zweit auf, schweigend und ernsthaft. Sie glühten in allen möglichen Farben, einige von ihnen waren nicht einmal für menschliche Augen gedacht. Sie fielen auf die Burg zu wie knallbunte Geister.
    Alle Flieger wechselten sich dabei ab, über dem Schloss zu kreisen und wieder und wieder darauf hinabzustoßen. Jedes Mal kamen sie ihm ein Stück näher und versuchten dabei, eine Reaktion zu provozieren. Die Fenster waren immer noch ganz sicher erleuchtet, aber es sprangen keine Schutzfelder an, und keine Waffen erschienen. Eine Spitfire flog sogar so dicht am Schloss vorbei, dass sich eines der Nazi-Banner auf den Zinnen zu bauschen begann. Eine andere Spitfire röhrte direkt an der Dachrinne der Burg entlang und eröffnete aus allen Rohren das Feuer. Eine Reihe von lauten Explosionen erschütterte die Burg in ihren Grundfesten, als Kugeln sich in alten Stein gruben und Steinsplitter überall hinspritzten – aber es kam immer noch keine Antwort. Ich sah den Seneschall an.
    »Gib das Signal. Wir gehen rein.«
    Ich ließ den Giebel los und sprang vom Herrenhaus herab. Meine gerüsteten Beine schoben mich vom Haus fort, und ich fiel wie ein Stein durch die silberne Leere in Richtung der Burg unter mir. Selbst unter dem Schutz meiner Rüstung schien ein eisiger Wind durch mein Fleisch bis zu den Knochen hindurchzuwehen. Zum Teufel mit Luft und Licht und Schwerkraft; an diesem Ort gab es nichts, das erdähnlich war. Ich fiel mit weit ausgestreckten Armen und Beinen auf das Schloss zu und als ich mich konzentrierte, wuchsen große, goldene Flügel aus meinem Rücken. Sie bremsten meinen Fall erheblich und schon bald bekam ich den Dreh heraus, wie ich sie hier- und dorthin drehen und mich so in Richtung des Schlossdaches steuern konnte. Weitere goldene Gestalten erschienen neben mir, und zusammen fielen wir wie Racheengel auf Schloss Shreck hinab.
    Auf der Erde hätte das natürlich nie funktioniert, aber wir waren ja weit von zu Hause entfernt.
    Molly segelte auf

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