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Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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mich zu. Sie flog aus eigener Kraft, ihr weißes Kleid flatterte um sie herum. Sie lachte und jubelte vor Entzücken, im Gesicht leuchtete unkomplizierte Freude. Sie war immer schon toll darin gewesen, den Moment zu genießen, und offenbar auch sehr glücklich, endlich etwas tun zu können. Sie steuerte dicht auf mich zu, grinste breit und rollte sich auf den Rücken, um ihre Beine lässig übereinanderzuschlagen.
    »Angeberin«, kommentierte ich.
    Ich spähte nach links und rechts. Droods erfüllten die silbrige Leere um mich herum und fielen mit zunehmender Geschwindigkeit und mithilfe ihrer unterschiedlichen Flügel. Einige zeigten goldene Streben, so ähnlich wie lebende Doppeldecker, andere wiederum hatten richtige Vogelflügel aus fein geformten goldenen Federn gebildet. Einige hatten sich gar nicht mit Flügeln aufgehalten, sie hatten ihre Rüstung aerodynamisch gestaltet und schossen wie Projektile auf das Schloss zu. Sie waren uns allen bereits weit voraus und der Geschwindigkeit nach zu urteilen hatten sie meiner Meinung nach eine gute Chance, durch das Dach des Schlosses zu brechen und auf der anderen Seite wieder herauszukommen. Ich fand ihren Ehrgeiz bewunderungswürdig, aber ich war auch entschlossen, vorsichtiger zu sein. Wenn auch nur, weil ich nicht glauben konnte, dass das Schloss so ganz ohne Verteidigungen war.
    Die Flugmaschinen flitzten jetzt überall um Schloss Shreck herum, schossen hierhin und dorthin und feuerten aus allen Rohren Löcher in die äußeren Mauern, brachen ganze Stücke aus den Zinnen heraus. Sie summten um die Burg herum wie wütende Wespen, während die goldene Drood-Armee unerbittlich weiter aufs Ziel vorrückte. Wir waren schon sehr nahe dran – als sich überall in den Mauern Geschützklappen öffneten und riesige Kanonen mit schrecklich langen Läufen auf uns zu zielen begann. Alle feuerten gleichzeitig eine Breitseite auf uns, mitten in die Ziele, die vor ihnen lagen, hinein. Sie hatten gewartet, bis genug von uns in Reichweite waren. Droods in Rüstung waren vor ihnen sicher, aber die Flugmaschinen waren es nicht.
    Die Tragschrauber waren die Ersten, die in die Leere geblasen wurden. Die Maschinen explodierten in Wolken aus schwarzem Dampf und Rauch und liebevoll instand gehaltene Treibstofftanks wurden von Kugeln durchlöchert. Viele gingen in Flammen auf. Goldene Piloten wurden aus ihren dem Untergang geweihten Flugmaschinen geworfen und griffen hilflos ins Nichts, während sie in eine endlose Leere fielen. Sie lebten noch, aber wir hatten keine Möglichkeit, sie zu erreichen. Ich fragte mich, wie lange sie wohl fallen und wie lange sie leben würden ...
    Die Spitfires rollten und überschlugen sich mit unglaublicher Geschwindigkeit und schossen wie wild auf die Geschützstellungen ein, aber es waren zu wenige gegen zu viele Kanonen. Die Kugeln konnten die Kraftfelder der Flugzeuge nicht durchschlagen, also produzierte das Schloss jetzt Waffen, die fremdartige Strahlen abfeuerten. Die Energien krochen über die Spitfire-Maschinen hinweg und fraßen Löcher in ihren Schutzschirme, durch die die Kugeln die Maschinen erreichen konnten. Einige explodierten, andere verloren ihren Antrieb und einige fielen in Spiralen in die Leere wie verwundete Vögel. Die übriggebliebenen Spitfires sahen, dass es sinnlos war, den Kampf weiter zu forcieren, und drehten ab. Sie tauchten in die Leere hinein, um die Gefallenen zu retten. Strenggenommen hätten sie das nicht tun dürfen, aber in einer Familie sorgt man eben füreinander.
    Die Strahlenwaffen griffen als Nächstes die fliegenden Untertassen an, die in aller Stille eine nach der anderen in Ausbrüchen von unnatürlichen Farben explodierten.
    Der Rest von uns fiel weiter auf die Horrorburg zu und zog die Flügel ein, um Fahrt aufzunehmen. Aber Kugeln und bösartige Energien fanden den Weg zu uns, krachten auf unsere gerüstete Brust, doch sie waren nicht in der Lage, durchzubrechen. Wir fielen wie Furien und prasselten auf das Burgdach ein wie ein Regen goldener Munition. Fester Stein wurde vom Aufprall unserer goldenen Füße zerschmettert und viele von uns brachen gleich in die Räume darunter. Einige manövrierten sich seitwärts und schlugen geradewegs von der Seite durch die Burgmauern. Überall waren gewaltige Wasserspeier und stilisierte Steinadler in die Mauern eingelassen; die ergaben gute Griffe. Schon bald schwärmten wir überall an Schloss Shreck herum, brachen mit goldenen Fäusten Löcher ins Dach, krabbelten wie

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