Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
was es über das Verletzen von Menschen zu wissen gibt.«
    Ich musste lachen. »Droods pflegen ihre Kampfkünste seit Jahrhunderten. Ihr seid dagegen doch nichts als Amateure.«
    Dusk sah mich nachdenklich an. »Welcher Drood bist du genau?«
    »Ein Drood ist ein Drood«, meinte ich.
    »Glaubst du, wir fürchten die Droods?«
    »Das solltest du, wenn du Verstand besitzt.«
    Ein junger Mann mit wildem Ausdruck in den Augen rannte plötzlich aus der Menge heraus, schrie, was seine Lungen hergaben, und schwang dabei ein langes, glühendes Schwert. Er ließ es in einem bösartigen Bogen herumschwingen, es bewegte sich fast zu schnell, um ihm zu folgen. Es traf mich an der Halsseite und zerbrach in ein Dutzend Scherben. Der junge Satanist stand nur mit dem Heft in der Hand da. Ich beugte mich ein wenig vor, sodass er sein eigenes Spiegelbild in der gesichtslosen goldenen Maske sehen konnte.
    »Lauf«, sagte ich.
    Er sprintete zurück in die Menge und verschwand. Ich sah Dusk an, der mit den Achseln zuckte.
    »Einen gibt es immer.«
    »Es wird einer weniger sein, wenn er das noch mal versucht«, antwortete ich.
    »Ich bin neugierig«, sagte Dusk. »Warum hast du ihn nicht getötet?«
    »Weil ich nur töte, wenn ich es muss«, erwiderte ich. »Das ist der Unterschied zwischen uns.«
    »Oh, ich glaube, wir sind uns näher, als du zugeben willst«, sagte Dusk. »Wir beide sind durchaus in der Lage, das zu tun, was immer wir für ... notwendig halten. Und du kannst uns nicht aufhalten.«
    »Ich trage eine Droodsche Rüstung«, sagte ich. »Du kannst mich nicht aufhalten.«
    »Oh, bitte«, stöhnte Dusk. »Das ist nichts, was man mit einem guten Dosenöffner nicht heilen könnte.«
    »Und da ist nichts an den Leuten in dieser Lobby, das ein guter Arschtritt nicht heilen könnte«, gab ich zurück. »Sollen wir anfangen?« Ich sah mich um und die Leute wichen tatsächlich zurück. »Ich meine, kommt schon! Den Teufel anbeten? Wann war das je eine gute Idee? Ich für meinen Teil glaube, da fehlt es an nichts weiter als an guter Hygieneerziehung.«
    Dusk sah Molly und Isabella an. »Da euer Gefährte der Vernunft gegenüber unzugänglich erscheint, habt ihr etwas Nützliches beizutragen?«
    »Verpiss dich und fall tot um«, sagte Molly.
    »Offenbar nicht«, bemerkte Dusk.
    »Warum reden wir eigentlich immer noch?«, fragte ich. »Warten wir immer noch auf das Auftauchen eurer fantastischen geheimen Waffe? Oder hat die gerade eine Schraube locker?«
    »Nein«, sagte Dusk. »Ich bin nur neugierig. Ich habe noch nie einen Drood getroffen. Ich kenne auch keinen, der das hat. Ihr seid die urbanen Legenden der unsichtbaren Welt. Wie bist du hergekommen? Woher hast du gewusst, was heute hier stattfindet? Welcher unserer Leute hat uns verraten?«
    Ich musste hinter meiner Maske lächeln. Ich hätte ihm erzählen können, das alles Zufall gewesen war, aber er hätte es wohl nicht geglaubt.
    »Das willst du wohl gerne wissen«, sagte ich, um ein wenig Unfrieden zu stiften.
    »Wenigstens ist meine Kraft meine eigene«, erwiderte Dusk. »Wie fühlt sich das an, wenn man weiß, dass die einzige Macht von der Rüstung kommt? Dass man die Weltherrschaft nur bekommen kann, wenn man sich selbst von ihr ausschließt? Wir baden in unserer Macht und kennen Erlebnisse, von denen ihr nur träumen könnt.«
    »Es ist nicht die Rüstung«, sagte ich. »Es ist nie die Rüstung. Es ist der Drood, der drinsteckt. Und einen von uns anzugreifen bedeutet, die ganze Familie anzugreifen. Seid ihr wirklich bereit, den Droods offen den Krieg zu erklären?«
    Es entstand eine lange Pause. Er dachte tatsächlich darüber nach. Ich war wirklich nicht sicher, was er als Nächstes tun würde. Er war in der Überzahl und besaß die besseren Waffen – aber er war nicht sicher. Ich war immerhin ein Drood in seiner Rüstung, und Molly und Isabella hatten einen Ruf, für Blut und Chaos zu sorgen. Ein schlauer Buchmacher würde seine Quoten darauf setzen. Ich war bereit, zu kämpfen, wenn es sein musste, aber ich hoffte wirklich, dass es nicht nötig wäre.
    »Lasst sie gehen«, sagte Dusk schließlich. »Es ist ja nicht so, als ob sie irgendetwas Wichtiges wüssten. Lauf zurück zu deiner Familie, Drood. Sag ihnen, dass ihre Zeit fast vorbei ist.«
    Er winkte mit der linken Hand und seine Leute gehorchten ihm sofort. Sie bildeten einen engen Gang zwischen uns und dem Eingang in die Lobby. Molly, Isabella und ich schritten langsam hinüber zur Tür und waren dabei nicht

Weitere Kostenlose Bücher