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Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Titel: Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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»Die Schwester hat mir erzählt, Sie wären nach der Party schnurstracks hierhergekommen und hätten wie eine ganze Kneipe gestunken.«
    »Und?«
    »Und da wär auch noch ein anderer Detective gewesen …«
    »Stone«, bestätigte Rebus. »Er wollte sichergehen, dass ich dem Patienten nicht den Stecker rausziehe.«
    »Sie haben nicht einen Funken Taktgefühl im Leib, was?«
    »Wollen Sie damit sagen, ich bin ein Bulle im Porzellanladen?«
    »Was meinen Sie?«
    Er dachte geschlagene fünf Sekunden lang über die Frage nach. »Vielleicht ist der Bulle auch einfach nur auf der Flucht vor dem Schlachter«, sagte er dann und stemmte sich von seinem Stuhl hoch. Clarke stand ebenfalls auf und beobachtete ihn, besorgt und argwöhnisch, wie er sich über das Bett beugte und versuchte, Cafferty durch schiere Willenskraft zum Aufwachen zu bewegen.
    »Wollen Sie ihm wirklich erzählen, was Goodyear getan hat?«, fragte sie.
    »Was wäre die Alternative?«
    »Die Alternative ist: Überlassen Sie das mir.« Sie hatten sich auf den Weg zum Ausgang gemacht. »Der Scheißkerl wird nicht ungeschoren davonkommen. Es läuft jetzt anders, John – kein Vertuschen mehr, kein Augenzumachen …«
    »Apropos«, sagte er. »Gestern habe ich den Andersons einen Besuch abgestattet.«
    Sie starrte ihn an. »Wobei Sie die beiden in aller Deutlichkeit auf Ihren Status als Nichtkombattanten hingewiesen haben?«
    »Ihre Tochter war vom College zurück. Sie sieht Nancy wirklich sehr ähnlich.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Ich hab Roger Anderson mit nach draußen genommen und ihm gesagt, wie ich die Sache sehe, hatte er Nancy an dem Abend wiedererkannt. Sie von der DVD her wiedererkannt, meine ich. Er genoss das Gefühl von Macht, das ihm das gab – etwas zu wissen, was sie nicht wusste. Deswegen hat er sie ständig belästigt. Als ich ihn darauf hinwies, dass auch ihre große Ähnlichkeit mit seiner Tochter eine Rolle dabei gespielt haben dürfte, hat’s ihm nicht so gefallen.« Bei der Erinnerung gestattete er sich ein Lächeln. »Und da hab ich ihm gesagt, wer das Mädchen im Badezimmer war …«
    Er sah Clarkes Blick und brach sofort ab, da er wusste, was sie gleich sagen würde. Sie sagte es trotzdem.
    »Was für eine DVD?«
    Er räusperte sich umständlich. »Ganz vergessen, dass ich Ihnen das noch gar nicht erzählt hatte.« Er hielt ihr die Tür auf, aber sie rührte sich nicht von der Stelle.
    »Erzählen Sie’s mir jetzt«, verlangte sie.
    »Es wär bloß weiterer Ballast, Shiv. Glauben Sie mir, es ist besser für Sie, wenn Sie’s nicht wissen.«
    »Sagen Sie’s mir trotzdem.«
    Rebus wollte gerade den Mund aufmachen, als ein schriller Piepton aus der Station drang. Ohne ein Fachmann für Medizintechnik zu sein, glaubte Rebus doch, einen Herzstillstand zu erkennen, wenn er einen hörte – und dazu aus einem der Apparate, die neben Caffertys Bett standen. Er stürmte wieder hinein, kletterte auf das Bett, setzte sich rittlings auf die leblose Gestalt. Fing an, mit beiden Händen auf Caffertys Brust zu drücken.
    »Mund-zu-Mund-Beatmung«, schrie er Clarke zu, »immer bei drei!«
    »Schwestern und Ärzte kommen gleich«, sagte sie. »Wir sollten es ihnen überlassen.«
    »Verdammt, wenn mir der Scheißkerl jetzt den Geist aufgibt!« Spritzer von Rebus’ Speichel sprühten auf Caffertys Stirn. Er drückte wieder, eine Hand flach auf der anderen. Zählte mit. Eins, zwei, drei. Eins, zwei, drei. Eins, zwei, drei. Kannte Leute, die dank einer Herzmassage überlebt hatten – wenn auch mit ein, zwei gebrochenen Rippen.
    »Wag’s ja nicht, du Drecksau!«, zischte er mit zusammengebissenen Zähnen.
    Die erste vor Ort eingetroffene Schwester schreckte zurück, weil sie glaubte, die Worte seien an sie gerichtet gewesen.
    Das Blut rauschte in seinen Ohren, bis er fast nichts mehr hörte. Kein kalter, geläuterter Tod für dich, dachte er.
    Eins, zwei, drei. Eins, zwei, drei.
    Nach allem, was wir durchgemacht haben … das kann doch nicht mit ein paar Knüppelschlägen von Todd Goodyear enden …
    Eins, zwei, drei. Eins, zwei, drei.
    Es sollte Dreck … und Stress … und Blut geben.
    Eins, zwei, drei.
    »John?«
    Eins, zwei, drei.
    »John?« Siobhans Stimme schien aus großer Ferne zu ihm zu dringen. »Das reicht jetzt. Sie können aufhören.«
    Die Apparate gaben irgendwelche Geräusche von sich. Schweiß in den Augen und das Rauschen in den Ohren … er konnte nicht erkennen, ob die was Gutes bedeuteten. Am Ende waren zwei Ärzte, ein

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