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Commander Perkins 04 - Im Land der gruenen Sonne

Commander Perkins 04 - Im Land der gruenen Sonne

Titel: Commander Perkins 04 - Im Land der gruenen Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Francis
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Besuch aus dem All

    Ralph Common überlegte gerade, was er sich zum Frühstück  machen sollte, als er ein Geräusch hörte.
    Er stutzte.
    Er wußte genau, daß er allein im Haus war.
    Die Decke über ihm knackte leise, als ob jemand einen Fuß vor  den anderen setzte. Der Vierzehnjährige eilte zur Tür und sah die  Treppe hinauf, die zu den Schlafzimmern führte. "Ist da jemand?"  rief er.
    Er wollte nach oben laufen, um nachzusehen, aber dann kam er  sich komisch vor. Er wußte doch, daß er sich allein im Haus  befand. Sein Vater, Professor Common, und seine Schwester  Cindy wurden in der Mondstation Delta 4 dringend gebraucht.
    Ihn hatten sie zur Erde zurückgeschickt, damit er sich hier erholen konnte von der letzten, aufregenden Expedition zum Planeten  Lightfire, die ein so böses Ende genommen hatte.
    Er beschloß, die Milch hereinzuholen. Als er die Tür öffnete,  bemerkte er seinen Freund George Croden an der Gartenpforte.
    "Bist du wieder okay, George?" erkundigte sich Ralph. "Vollkommen!" George sah traurig und niedergeschlagen aus. Das war  verständlich. Um seinen Sohn zu retten, hatte Georges Vater dem  Vertreter eines fernen Sternenvolkes den Weg von Lightfire zur  Erde ermöglicht. Einem Sternenvolk, das der Erde grimmige Rache geschworen hatte. Das war Hochverrat! Und Georges Vater  befand sich in Untersuchungshaft.
    "Mir geht es auch wieder gut." Ralph strich sich das  widerborstige Haar aus den Augen. Forschend blickte er den  Freund an. "Schon ein komisches Gefühl, wenn man so lange auf  dem Mond war und dann wieder auf die Erde kommt. Willst du  nicht reinkommen?"  George Croden schüttelte den Kopf. Normalerweise redete er  so viel, daß Ralph Mühe hatte, auch mal zu Wort zu kommen.
    Doch jetzt brachte er kaum ein Wort über die Lippen.
    "Ich wollte nur mal sehen, wie es dir geht", sagte er schließlich  und starrte an Ralph vorbei. "Vielleicht später!"  Zögernd wandte er sich ab und ging davon. Ralph wußte nicht,  ob er den Freund zurückrufen oder mit sich allein lassen sollte. Er  entschied sich dafür, George zunächst einmal Zeit zu geben, mit  sich und seinen Gefühlen ins reine zu kommen.
    Befand sich dieser gefährliche Außerirdische vom Planeten  Lightfire wirklich auf der Erde?  Ein lauer Wind riß Ralph aus seinen Gedanken. Blau und rein  spannte sich der Himmel über Houston. Ralph hörte das Zwitschern einiger Vögel, und irgendwo in der Nachbarschaft bellte  ein Hund. Es war Frühling in Nordamerika, und die  Bäume standen in voller Blüte. Konnte dies alles zerstört  werden?  Ralph kannte die drohende Gefahr. Er hörte noch immer die  krächzende Stimme des Außerirdischen, als dieser sagte: "Ich  werde mich auf der Erde umsehen ..." Wie würde sein Urteil über  die Menschen ausfallen? Von diesem Urteil hing Leben und Tod  ab. Für alle Menschen ...
    Es überstieg Ralphs Vorstellungskraft, sich auszumalen, daß  die Erde plötzlich aufhören würde zu existieren.
    Ralph kehrte ins Haus zurück und schloß die Tür. Er war froh,  wieder auf der Erde zu sein. Es gefiel ihm, die frische Luft zu atmen und die vielen Gerüche auf sich einströmen zu lassen.
    Außerdem freute er sich darauf, seine Freunde wiederzusehen.
    Auf dem Weg in die Küche erstarrte er mitten in der Bewegung.
    Aus dem Wohnzimmer ertönte eine Männerstimme.
    Ralph fühlte, wie es ihm kalt über den Rücken lief. Für einen  kurzen Moment war er nicht fähig, sich zu bewegen. Er wußte  genau, daß er allein im Haus war, und daß er weder Fernseher  noch Radio eingeschaltet hatte.
    Die Stimme kam aus dem Fernseher.
    Hatte der Hauscomputer das Gerät eingeschaltet, weil Cindy  ihn so programmiert hatte? Es konnte nicht anders sein! Ralph atmete unwillkürlich auf. Dann grinste er. Natürlich war es so.
    Wie hätte es auch anders sein können. Der Hauscomputer  regelte alles. Er sorgte dafür, daß die Haustür gut verschlossen  war und nicht mit einem Nachschlüssel geöffnet werden konnte.
    Er ließ nur ausgewählte Besucher ins Haus. Er bezahlte den  Milchjungen, die Zeitung, Strom, Straßenreinigung, und was  sonst noch so an Gebühren anfiel. Er steuerte den vollautomatischen Staubsäuger und öffnete die Fenster, um das Haus durchzulüften, sobald er feststellte, daß dies notwendig war. Er  bediente das Telefon und zeichnete wichtige Fernsehsendungen  auf. Er sorgte dafür, daß nirgendwo im Haus Feuer ausbrechen  oder sich Ungeziefer breitmachen

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