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Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Titel: Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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hatten sich schon die ersten Neugierigen eingefunden. Rebus und Clarke hatten auf der Wache Gayfield Square Überstunden gemacht und an einer Theorie – allerdings ohne einen Hauptverdächtigen – über einen noch nicht aufgeklärten Fall gebastelt. Beiden war die Unterbrechung, die der Einsatz für sie bedeutete, nur recht gewesen.
    Sie waren in Rebus’ asthmatischem Saab 900 gekommen, aus dessen Kofferraum er jetzt gerade Plastiküberschuhe und Latexhandschuhe holte. Erst nach einem halben Dutzend geräuschvoller Versuche ließ sich der Deckel wieder schließen.
    »Den muss ich in Zahlung geben«, murmelte er.
    »Wer würde den schon nehmen?«, fragte Clarke, während sie sich die Handschuhe überstreifte. Dann, als er nicht antwortete: »Waren das eben Wanderschuhe, die ich gesehen habe?«
    »So alt wie das Auto«, sagte Rebus und ging auf die Leiche zu. Schweigend musterten die zwei Detectives die am Boden liegende Gestalt und deren nähere Umgebung.
    »Jemand hat’s ihm richtig besorgt«, meinte Rebus schließlich. Er wandte sich an den jüngeren Constable. »Wie heißen Sie, mein Sohn?«
    »Goodyear, Sir … Todd Goodyear.«
    »Todd?«
    »Der Mädchenname meiner Mum, Sir«, erklärte Goodyear.
    »Schon mal was von Jack Palance gehört, Todd?«
    »Hat er nicht in Mein großer Freund Shane mitgespielt?«
    »Sie sind zu schade für die Uniform.«
    Goodyears Kollege schmunzelte. »Wenn Sie nicht gewaltig aufpassen, nimmt jung Todd gleich keine Verdächtigen, sondern Sie ins Verhör.«
    »Wieso?«, fragte Clarke.
    Der Constable – er war mindestens fünfzehn Jahre älter als sein Partner und etwa dreimal so breit – deutete mit einem Nicken auf Goodyear. »Ich bin Todd nicht gut genug«, erklärte er. »Der hat sich das CID in den Kopf gesetzt.«
    Goodyear ging darauf nicht ein. Er hatte sein Notizbuch gezückt. »Sollen wir mit der Befragung der Zeugen anfangen?«, fragte er. Ein Paar mittleren Alters saß auf dem Bordstein und hielt sich bei den Händen. Dann war da noch ein halbwüchsiges Mädchen, das, die Arme um sich geschlungen, fröstelnd an eine Mauer gelehnt stand. Ein Stück weiter kamen die Gaffer, nachdem sie die Warnung der Polizei vergessen hatten, wieder näher.
    »Das Beste, was Sie tun können«, meinte Rebus, »wäre, uns die Leute vom Leib zu halten, bis wir den Fundort gesichert haben. Der Arzt müsste in ein paar Minuten hier sein.«
    »Er hat keinen Puls«, sagte Goodyear. »Ich hab es überprüft.«
    Rebus sah ihn finster an.
    »Ich hab’s dir ja gesagt, dass denen das nicht gefallen wird«, sagte Goodyears Partner mit einem weiteren Schmunzeln.
    »Das kontaminiert den Fundort«, sagte Clarke zu dem jungen Beamten und zeigte ihm ihre Handschuhe und Überschuhe. Er machte ein betretenes Gesicht.
    »Trotzdem muss der Arzt noch den Tod feststellen«, fügte Rebus hinzu. »In der Zwischenzeit können Sie versuchen die Bagage dort loszuwerden.«
    »Bessere Türsteher sind wir, sonst nichts«, sagte der ältere Bulle zu seinem Partner, während sie abzogen.
    »Womit das hier der VIP-Bereich wäre«, sagte Clarke leise. Sie sah sich jetzt die Leiche noch einmal an. »Er ist sehr ordentlich angezogen, wohl kaum ein Obdachloser.«
    »Möchten Sie nachsehen, ob er Papiere hat?«
    Sie trat ein paar Schritte näher, kauerte sich neben die Leiche und tastete die Hosen- und Jacketttaschen ab. »Fühlen kann ich nichts«, sagte sie.
    »Nicht einmal Mitleid?«
    Sie sah kurz zu Rebus auf. »Werden Sie den Panzer wenigstens dann ablegen, wenn Sie die goldene Armbanduhr in Empfang nehmen?«
    Rebus artikulierte lautlos das Wort »Autsch«. Sie hatten in letzter Zeit deswegen so oft Überstunden im Büro gemacht, weil Rebus nur noch zehn Tage bis zu seiner Pensionierung hatte und Unerledigtes abschließen wollte.
    »Ein aus dem Ruder gelaufener Raubüberfall?«, schlug Clarke in der eingetretenen Stille vor.
    Rebus zuckte lediglich die Achseln, was bedeutete, dass er nicht daran glaubte. Er bat Clarke, die Leiche von oben bis unten abzuleuchten: schwarze Lederjacke, am Kragen offenes tarnfleckiges Hemd, das ursprünglich wahrscheinlich blau gewesen war, ausgeblichene Jeans mit schwarzem Ledergürtel, schwarze Wildlederschuhe. Soweit Rebus das erkennen konnte, hatte der Mann Falten im Gesicht und angegrautes Haar. Anfang fünfzig? Größe schätzungsweise eins zweiundsiebzig bis fünfundsiebzig. Keinerlei Schmuck, keine Armbanduhr. Und Rebus’ Leiche Nummer … was? Vielleicht dreißig, vierzig im Lauf

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