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Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Titel: Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Die Ärzte meinen, er ist auf dem Weg der Besserung.«
    Goodyear war ausgestiegen, aber als Rebus seinen Namen rief, steckte er den Kopf wieder ins Auto.
    »Wenn Cafferty wieder zu sich kommt«, sagte Rebus, »wird das erste Gesicht, das er sieht, meines sein … und jetzt raten Sie mal, was ich ihm dann stecke? Von nun an sollten Sie besser auf Ihren Arsch aufpassen, Goodyear – und noch mehr auf Ihre Vorderseite. Cafferty mag alles Mögliche sein, aber er ist keine feige Sau von der Sorte, die Leuten den Schädel von hinten einschlägt.«
    Goodyear knallte die Tür genau in dem Augenblick zu, als die Ampel auf Grün schaltete. Rebus gab Gas und beobachtete im Rückspiegel, wie Goodyear sich die Mütze wieder aufsetzte. Er starrte dem Wagen nach, der sich immer weiter von ihm entfernte. Rebus atmete geräuschvoll aus und kurbelte das Fenster ein Stück herunter. Er hatte sich in der Werkstatt seinen neuen iPod an die Stereoanlage anschließen lassen. Er drückte auf »Play« und drehte die Lautstärke auf.
    Rory Gallagher: »Sinner Boy« – den ganzen Weg bis zu Caffertys Krankenbett.

    Dort erwartete ihn Siobhan Clarke. »Haben Sie mit ihm geredet?«, fragte sie. Er nickte, die Augen auf Caffertys scheinbar leblose Gestalt gerichtet, während das regelmäßige Piepen und Blinken der Apparate so etwas wie Trost spendete. Der Gangster war mit sämtlichen Peripheriegeräten aus der Intensiv- in eine normale Station verlegt worden.
    »Ich hab gehört, Ihr Team hat unentschieden gespielt«, sagte Rebus zu Clarke.
    »Zwei Tore Vorsprung bis zur verdammten siebzigsten Minute … nicht dass ich allzu viel davon mitgekriegt hätte.«
    »Ja, Sie haben sich ein bisschen mit Stuart Janney beschäftigt – immer noch kein Geständnis?«
    »Das kommt schon noch.« Sie schwieg einen Moment. »Was ist mit Goodyear? Wird er gestehen?«
    »So dumm ist Todd nicht.«
    »Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich -«
    »Zum Teufel, Shiv, wie hätten Sie das wissen können?« Rebus setzte sich neben sie. »Wenn jemand Schuld hat, dann ich.«
    Sie starrte ihn an. »Wollen Sie sich noch ein bisschen mehr auf die Schultern laden?«
    »Das ist mein Ernst – für Todd und seine Familie fing in dem Augenblick alles an schiefzulaufen, als der Opa eingelocht wurde, und ich habe kräftig meinen Teil dazu beigetragen.«
    »Aber das heißt doch nicht -« Als Rebus sie ansah, brach sie ab.
    »Man hat in diesem Pub harte Drogen gefunden, Shiv, aber Todds Großvater vertickte nichts auch nur halb so Ernstes.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    Rebus starrte auf die gegenüberliegende Wand. »Damals hatte Cafferty Bullen auf seiner Gehaltsliste, Leute vom CID, die jedem jedes Beweismittel unterschoben, das Cafferty von ihnen verlangte.«
    »Sie …?«
    Rebus schüttelte den Kopf. »Trotzdem danke für das Vertrauensvotum.«
    »Aber Sie wussten, dass es passierte?«
    Er nickte. »Und hab nichts unternommen – so lief das damals. Cafferty dealte, und es passte ihm nicht, dass er in Harry Goodyears Pub unterboten wurde.« Er blies die Wangen auf und ließ die Luft geräuschvoll entweichen, bevor er weiterredete. »Vor einer Weile haben Sie mich nach meiner ersten Zeit beim CID gefragt. Ich sagte, ich könne mich nicht erinnern, aber das war gelogen. Was wirklich passierte, war – ich bin aus der Polizeiakademie raus und rein in die Kantine der Wache, und das Erste, was die mir sagen, ist: ›Vergiss alles, was man dir gerade eingetrichtert hat. Hier fängt das richtige Spiel an, mein Sohn, und es gibt nur zwei Teams: uns und die anderen.‹« Er riskierte einen Blick in ihre Richtung. »Man deckte Kumpel, die zum Lunch ein paar Whiskys zu viel getrunken hatten … oder bei einer Festnahme ein bisschen zu weit gegangen waren … Gefangene, die die Treppe runterfielen oder stolperten und gegen die Wand knallten … man deckte jeden aus dem eigenen Team. Ich stand im Zeugenstand und wusste verdammt genau, dass ich einen Kollegen deckte, der dem alten Kerl was untergeschoben hatte.«
    Sie starrte ihn noch immer an. »Und warum erzählen Sie mir das? Was, zum Teufel, soll ich jetzt damit anfangen?«
    »Ihnen wird schon was einfallen.«
    »Das ist so gottverdammt typisch für Sie, John! Das ist eine uralte Geschichte, aber nein, Sie konnten sie nicht für sich behalten – Sie mussten sie mir aufhalsen!«
    »In der Hoffnung auf Absolution.«
    »Da sind Sie bei mir an der falschen Adresse!« Sie schwieg einen Augenblick. Dann, nach einem tiefen Atemzug:

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