Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)
den Kofferraum auf. Nur weil Kate nicht hier war, bedeutete das noch lange nicht, dass er allein sein musste. Nicht wie früher. Nur weil er Kate nicht haben konnte, musste das nicht heißen, dass es keine andere Frau in seinem Leben geben konnte.
Er zog die Angelweste aus. Doch die Einsamkeit, die sich in seinem Inneren ausgebreitet hatte, ließ sich nicht so einfach abstreifen. Das Problem an der Sache war, dass er sich nicht vorstellen konnte, mit einer anderen Frau als Kate zusammen zu sein. Und das war ein großes Problem, denn sie wollte mehr, als er ihr geben konnte. Er war Louisa ein miserabler Ehemann gewesen, und sie hatten einander nur unglücklich gemacht.
Rob zog die Watstiefel aus und legte seine Angelausrüstung in den Kofferraum des Wagens. Er liebte Kate. Auf eine Weise, die sein Inneres zutiefst berührte. Er hatte Louisa geheiratet, hatte ein Kind mit ihr, aber er hatte sie niemals so geliebt.
Auf dem Weg nach Hause machte Rob eine erbarmungslose Bestandsaufnahme seines Lebens. Er war ein Mann, der aus seinen Fehlern gelernt hatte. Aber vielleicht hatte er doch nicht ganz so viel daraus gelernt, denn in Wahrheit hatte er sich nur davor gedrückt, sein Leben weiterzuleben. Und dann war er
Kate begegnet. Kate mit ihrem schönen Gesicht und ihrem losen Mundwerk, die ihn dazu gebracht hatte, dass er mehr wollte.
Und Kate wollte ebenfalls mehr. Sie wollte gemeinsam mit jemandem alt werden, aber wollte Rob das auch? Die Frage war nicht besonders schwer zu beantworten. Er wollte Kate. Er wollte ihre Hand nehmen, ohne darüber nachzudenken. Er wollte seine Lippen an ihr Ohr legen und etwas sagen, das sie zum Lachen brachte. Er wollte seine Hand über ihren Rücken bis zur Wölbung ihres Hinterteils wandern lassen. Eine vertraute Berührung zwischen zwei Menschen, die durch Intimität miteinander verbunden waren.
Er wollte zusehen, wie sie versuchte, ihn beim Angeln zu schlagen – in dem Bewusstsein, dass sie unter der Angelweste Spitzenwäsche trug. Er wollte ihr bester Freund und Geliebter sein, und zwar für den Rest ihres Lebens.
Er bog nach links ab und fuhr zum M & S Market, doch Kate war nicht im Laden, um Brot für den nächsten Tag zu backen. Einer der Aberdeen-Zwillinge meinte, sie hätte irgendetwas von den Mountain Momma Crafters erwähnt.
Es würde ihn nicht überraschen, wenn sie versuchte, die Frauen zu ihrem Jalapeño-Gelee zu überreden. Er fuhr zum Gemeindezentrum und ging mit hämmerndem Herzen die Stufen hinauf. Noch bevor er die Tür öffnete, drangen zahlreiche Frauenstimmen an sein Ohr. Er blieb stehen, eine Hand auf dem Türknauf, ehe er die Schultern straffte und das Gemeindezentrum betrat. Sein Blick fiel auf Mrs. Fernwood, die mit einem Blatt Papier in der Hand zwischen zwei langen Tafeln stand.
»Die linke Seite des Dreiecks auf die Hälfte falten«, erklärte sie.
Die Tür fiel mit einem lauten Knall ins Schloss, so dass sämtliche
Köpfe herumfuhren, doch er hatte nur Augen für die Rothaarige am Ende des hinteren der beiden Tische. Sie sah auf und musterte ihn argwöhnisch, als er langsam auf sie zukam.
»Hallo, Rob«, rief Regina. »Bist du hergekommen, um eine Origami-Zikade mit uns zu basteln?«
Er würde sich lieber einen Puck in die Weichteile schießen lassen, als eine Origami-Zikade zu basteln. Verfolgt von mehreren Dutzend Augenpaaren, durchquerte er den Raum, bis er vor Kate stand. »Ich muss mit dir reden.«
»Jetzt?«
»Ja.« Sie musterte ihn finster, machte jedoch keine Anstalten aufzustehen. »Bring mich nicht dazu, dich mir über die Schulter zu werfen«, fügte er hinzu.
Iona Osborn, die ihn gehört hatte, fing an zu kichern.
Kate legte das gefaltete Blatt Papier auf den Tisch und stand auf. »Ich bin gleich wieder da«, sagte sie zu den anderen Frauen. Er griff nach ihrer weichen Hand und ging mit ihr hinaus.
Sobald die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel, befreite sie sich aus seinem Griff. »Ist etwas mit Grace und meinem Großvater?«
Die untergehende Sonne warf tiefe Schatten über die Sawtooth Wilderness und tauchte ihre bleichen Wangen in fahles, graues Licht. Sie standen auf den Stufen des Gemeindezentrums, und er ging jede Wette ein, dass er vor mindestens zwanzig alten Damen stünde, wenn er jetzt die Tür öffnen würde.
»Nein.« Er sah sie an – die Frau, mit der er den Rest seines Lebens verbringen wollte. »Darum geht es nicht.«
Sie zog die Nase kraus. »Du riechst nach Fisch.«
»Ich weiß. Ich habe gerade eine
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