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Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)

Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Ein Rezept für die Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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erhoben sich die Gäste von ihren Plätzen und kamen auf das Brautpaar zu. Kate trat einen Schritt zurück, worauf ihre Absätze im Gras versanken. Die Witwenschar von Gospel bildete den Anfang der Gratulanten und wünschte Grace alles Gute. Einigen von ihnen gelang es sogar, aufrichtig dabei auszusehen.
    Kates Mutter und Vater umarmten Grace und hießen sie und Rob in der Familie herzlich willkommen. Kate war ziemlich sicher, dass sie es auch so meinten. Jeder, der Stanley nur ansah, erkannte, dass sein Leben durch Grace schöner geworden war.
    Rob war nun Stanleys Stiefsohn. Selbst wenn es Kate gelingen
sollte, ihm das ganze Jahr über aus dem Weg zu gehen, würde sie ihm zumindest zu Thanksgiving und Weihnachten über den Weg laufen. Wie sollte sie jemals über ihre Gefühle für ihn hinwegkommen, wenn sie ihn ständig auf der anderen Seite des Parkplatzes sehen oder ihm beim Festtagstruthahn gegenübersitzen musste?
    Sie brauchte Urlaub. Ein wenig Abstand. Vielleicht würde sie nach Vegas fahren und alte Freunde besuchen, wenn ihr Großvater und Grace aus den Flitterwochen zurück waren.
    Vielleicht sollte sie ja umziehen. Ihr Großvater war glücklich. Er brauchte sie nicht länger, und außerhalb der Stadtgrenzen von Gospel wartete eine große, aufregende Welt auf sie. Eine Welt ohne einen Rob Sutter – es sei denn, an den Feiertagen.
    Robs tiefes Lachen drang an ihre Ohren, und sie sah zu ihm hinüber. Rose Lake hatte ihre Hand auf seine Schulter gelegt, sich auf die Zehenspitzen gestellt und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Kate wandte ihre Aufmerksamkeit dem Pfarrer zu und dankte ihm, ehe sie eine Weile mit den Aberdeen-Zwillingen plauderte. Die ganze Zeit gelang es ihr, zu lächeln und so zu tun, als käme sie nicht innerlich beinahe um.
    Ja, sie würde wegziehen. Obwohl sie es in Wahrheit nicht wollte. Nicht ausgerechnet jetzt. Sie hatte doch gerade erst angefangen, sich in Gospel einzuleben. Sie war den Mountain Momma Crafters beigetreten und sollte am nächsten Abend das erste Mal zu deren Treffen kommen. Sie hatte sich erboten, ein paar Erfrischungen mitzubringen, und war entschlossen, ihnen die Wunder der Gourmet-Speisen und des Jalapeño-Gelees näherzubringen. Gospel fing gerade an, sich wie ein Zuhause anzufühlen, was reichlich beängstigend war, wenn sie genauer darüber nachdachte.
    Kate entschuldigte sich und ging zu dem überdachten Pavillon, wo die Cateringfirma aus Sun Valley, die Grace engagiert
hatte, gerade das Büfett aufbaute. Sie half ihnen, Schalen mit Nüssen und Süßigkeiten zu verteilen, und sah auf, als sie das unverkennbare Klappern von Iona Osborns Gehstock hörte.
    Iona trug ein mit so vielen Litzen besetztes Rüschenkleid, dass es aussah, als würde sie jede Sekunde einen Squaredance aufs Parkett legen. »Hi, Iona.«
    »Hallo, Kate.« Sie blieb stehen und betrachtete die dreistöckige weißblaue Hochzeitstorte. »Haben Sie den Kuchen gebacken?«
    »Nein. Meine Künste reichen höchstens bis zu Miniküchlein.«
    »Aber die haben Sie sehr gut gemacht.« Kate wollte sich gerade bedanken, als sie fortfuhr: »Wann sind Sie an der Reihe mit dem Heiraten?«
    Wenn mir einer einen Antrag macht , schien ihr die einleuchtendste Antwort zu sein, doch sie machte sich nicht die Mühe, auszusprechen, was auf der Hand lag. »Ich habe den Richtigen noch nicht gefunden«, erklärte sie stattdessen. Obwohl das nicht stimmte – zumindest hatte sie gedacht, sie hätte ihn gefunden. Sie warf einen Blick über Ionas meterhoch aufgebauschtes Haar hinweg zu Rob, der mit ihrem Bruder auf dem Rasen stand und auf den See deutete. Die beiden schüttelten einander die Hand, ehe Ted sich umdrehte und auf Kate zukam.
    »Wie oft bist du heute schon gefragt worden, wann du endlich heiratest?«, erkundigte er sich und nahm sich ein Glas Punsch.
    »Etwa zehnmal. Und du?«
    »Fünfmal.« Er leerte das kleine Glas in einem Zug. »Du gewinnst.«
    Diesen Wettbewerb wollte sie ausnahmsweise nicht gewinnen. Sie war ein wenig gereizt, und ihr Gesicht schmerzte von der Anstrengung, ihr Lächeln an Ort und Stelle zu halten. Außerdem hatte sie Kopfschmerzen.
    Großtante Edna nahm sich ein Stück Kuchen und trat zu Kate und Ted. Ednas Haut besaß das ledrige Aussehen eines alten Armeestiefels, und Kate war nicht sicher, ob es an der Schachtel Zigaretten lag, die sie am Tag rauchte, oder an der toxischen Wirkung ihrer hausgemachten Mortadellapastete. »Bist du die Nächste?«, erkundigte sie sich bei Kate und griff nach

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