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Ein sinnliches Angebot

Ein sinnliches Angebot

Titel: Ein sinnliches Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis , Pößneck GGP Media
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Unterstützung an, und zwar in Person von Dr. Walker höchstpersönlich. Er sollte drei Monate lang am Wochenende in der „Healing Waters Clinic“ aushelfen.
    Na also, dachte Faith und lächelte zum ersten Mal an diesem Tag. Endlich ein Silberstreif am Horizont. Anscheinend stimmte ihr Horoskop doch nicht.
    Das Wasser aus der Dusche wurde plötzlich eiskalt und riss sie aus ihren angenehmen Gedanken. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als das restliche Shampoo damit auszuspülen. Die Waage, auf die sie anschließend stieg, war auch nicht gerade ihr Freund, und frische Socken konnte sie auch nirgends finden.
    Obwohl es erst sieben Uhr war, hatte Faith schon genug von diesem Tag. Sie ging nach draußen, um die Zeitung hereinzuholen, und stellte wieder einmal fest, dass es auch Nachteile hatte, an der Hauptstraße direkt über der Klinik zu wohnen. Die Leute standen hier früh auf. Auf der Straße tummelten sich bereits Jogger, Fahrradfahrer, Frühaufsteher und Angestellte auf dem Weg zur Arbeit. Die meisten waren junge Leute, hip und so gut drauf, wie Faith es noch nie in ihrem Leben um sieben Uhr früh gewesen war.
    Die Tageszeitung lag wieder mal nicht auf den Stufen vor der Haustür, sondern auf ein paar durchnässten Grasbüscheln. Als Faith sie mit zwei Fingern anhob, zerrissen die Seiten wie aufgeweichtes Konfetti. Seufzend blickte sie dem riesigen Dobermann ihres Nachbarn in die Augen. „Warst du das schon wieder, Tootsie?“
    Tootsie hechelte und wedelte kurz mit dem Schwanz, bevor er abtrottete.
    „Das kommt davon, wenn man direkt an seinem Arbeitsplatz wohnt.“ Das war Shelby Anderson, Faiths Kollegin. Eine Naturheilkundlerin und ihre beste Freundin. Sie kam den Fußweg entlang und folgte Faith durch die hintere Tür in die Klinik. In ihrem geblümten Kittel sah sie wie eine Schauspielerin aus, die eine Ärztin spielt.
    Faith wusste, dass Shelby gar nichts dagegen tun konnte, dass ihr blondes Haar immer perfekt frisiert aussah. Sie brauchte auch kein Make-up, um strahlend zu wirken. Und ihr schlanker Körper war sicher der einzige auf dem ganzen Planeten, der auch in einem Kittel toll aussah. Dennoch konnte Faith diesen perfekten Anblick so früh am Morgen kaum ertragen.
    „Ich lebe über meinem Arbeitsplatz“, stellte sie richtig und strich sich den Kittel glatt, der an ihr bei weitem nicht so reizvoll wirkte wie bei Shelby.
    „Das kommt doch auf das Gleiche raus.“ Shelby schüttelte den Kopf. „Ist beides Mist.“
    Faith betrachtete ihre ruinierte Tageszeitung. „Na gut, manchmal ist es blöd.“
    Shelby stellte ihre Handtasche ab und lehnte sich an den Tresen, während sie von dem Kräutertee trank, den sie mitgebracht hatte. „Möchtest du auch? Du siehst fertig aus.“
    „Schade. Ich dachte, ich hätte mir die Augenringe weggeschminkt.“
    Shelby lächelte. „Du trägst doch überhaupt kein Make-up, das weiß ich genau. Denk lieber daran, dass du dir jedes Mal eine Erkältung einfängst, wenn du abgespannt bist.“
    Erkältung, totale Erschöpfung, Schweißausbrüche, Zitteranfälle und mörderische Kopfschmerzen. Faith kannte das nur zu gut. Schon seit Jahren wurde sie von diesem Virus geplagt. In letzter Zeit, seit sie die Klinik hatte, litt sie häufiger darunter, aber jetzt würde sie es nicht zulassen, krank zu werden.
    Mit diesem Virus war sie als Kind auf Bora-Bora infiziert worden. Ihre Eltern hatten dort als Missionare gearbeitet. Um nicht zu oft darunter zu leiden, ernährte sie sich ausgewogen und schlief regelmäßig. Nur hin und wieder gab sie ihrer Sucht nach einem Stück Schokolade nach.
    Eigentlich hatte sie das Naschen aufgegeben, weil ihre Mutter immer übergewichtig gewesen war und weil Faith nicht dieselbe Richtung einschlagen wollte. Außerdem konnte sie schlecht ihren Patienten einhämmern, auf ihre Gesundheit zu achten, wenn sie selbst es nicht tat.
    Aber ihr Körper spielte manchmal trotzdem nicht mit. „Mir gehts gut“, sagte sie zu Shelby.
    „Warum gönnst du dir heute nicht mal eine Kräuterkur? Oder besser noch, lass dich von mir verwöhnen.“
    „Mal sehen.“ Zuerst musste sie in der Klinik das Versäumte wieder aufholen, was hoffentlich nicht so lange dauern würde. Im Grunde lief die Klinik sehr erfolgreich. Die Menschen kamen gern zu ihr in Behandlung. Nur zahlten die meisten Versicherungen nicht für diese Behandlungen, deshalb stellte Faith den Patienten weniger in Rechnung, als sie eigentlich sollte. Folglich hatte sie kein Geld, um mehr Personal

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