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Ein Spiel um Macht und Liebe

Ein Spiel um Macht und Liebe

Titel: Ein Spiel um Macht und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Clares engste Freundin war, lächelte ihr aufmunternd zu. »Erzähl es uns.
    Ich kann mir nicht vorstellen, daß du etwas tun willst, das uns derart mißfällt.«
    »Ich hoffe nur, daß du recht hast.« Clare blickte auf ihre fest verschränkten Hände. Ihr Vater war von allen Methodisten in Südwales geliebt worden, und die Zuneigung und die Ehrfurcht, die man ihm entgegengebracht hatte, war inzwischen auf sie übertragen worden. Deswegen besaß sie bei der lokalen Gemeinschaft ein höheres Ansehen, als sie verdiente. Sie hob den Kopf und fuhr fort. »Der Earl of Aberdare ist heimgekehrt.
    Ich bin heute zu ihm gegangen, um ihn zu bitten, seinen Einfluß geltend zu machen, um unserem Dorf zu helfen.«
    Edith Wickes, die niemals mit ihrer Meinung hinterm Berg hielt, sah sie entsetzt an. »Du hast mit diesem Mann gesprochen? Meine Liebe, war denn das klug?«
    »Wahrscheinlich nicht.« Clare gab ihnen eine knappe Zusammenfassung der Abmachung, die sie und der Earl getroffen hatten. Wie sie sich gefühlt hatte, wie sich der Earl benommen hatte, erwähnte sie nicht – auch nicht, daß sie sich einmal täglich von dem Earl würde küssen lassen müssen. Am allerwenigsten konnte sie sich dazu durchringen, eine Beschreibung ihrer eigenen unbeherrschten Reaktionen zu geben. Ohne diese Einzelheiten war sie schnell mit ihrem Bericht zu Ende.
    Als sie den letzten Satz ausgesprochen hatte, starrten sie ihre Freunde sie in den unterschiedlichsten Abstufungen von Schock und Sorge an. Edith sprach als erste wieder. »Das kannst du nicht wirklich wollen!« erklärte sie überzeugt. »Es ist ungehörig. Du wärest ruiniert.«
    »Vielleicht.« Clare hob flehend die Hände. »Aber ihr alle kennt die Situation in der Grube. Wenn Lord Aberdare in der Lage ist, sie zu verbessern, dann bin ich doch verpflichtet, uns seiner Mitarbeit zu versichern.«
    »Nicht zum Preis deines guten Rufes! Ein guter Name ist der größte Schatz einer Frau.«
    »Nur im weltlichen Sinn«, erwiderte Clare. »Es ist ein Grundsatz unseres Glaubens, daß jeder Mensch nach seinem eigenen Gewissen handeln soll. Wir dürfen uns nicht dadurch beirren lassen, was die Welt wohl denken mag.«
    »Schon«, sagte Marged zweifelnd, »aber bist du denn sicher, daß du dazu berufen bist? Hast du schon gebetet?«
    Clare versuchte, ihre ganze Überzeugung in ihre Stimme zu legen. »Ja, ich bin sicher.«
    Edith zog die Stirn in Falten. »Und was, wenn Aberdare deinen Ruf ruiniert und dann nicht tut, was er versprochen hat? Du hast nichts als sein Wort, und trotz seines Titels ist der Mann nicht viel mehr als ein Zigeuner, und die lügen.«
    »Er sieht die Sache nur als ein Spiel, in dem das Schicksal des Dorfes der Einsatz ist – aber er ist auch ein Mann, der das Spielen sehr ernst nimmt«, sagte Clare. »Ich glaube, daß er auf seine Art ehrenhaft ist.«
    Edith schnaubte. »Man kann ihm nicht trauen. Als Junge war er schon wild und ungebärdig, und wir wissen doch alle, was vor vier Jahren geschehen ist.«
    Jamie Harkin, der Soldat gewesen war, bis er ein Bein verloren hatte, sagte in seiner bedächtigen, ruhigen Art: »Wir wissen nicht wirklich, was damals geschah. Es kursierten viele Gerüchte, aber es ist niemals wirklich eine Klage gegen ihn erhoben worden. Ich kann mich noch an Nicholas als Junge erinnern, und er war ein anständiger Kerl.« Er schüttelte den Kopf. »Trotzdem gefällt mir der Gedanke nicht, daß Clare in diesem großen Haus wohnen soll. Wir kennen sie zu gut, um zu fürchten, daß sie vom rechten Weg abkommen würde, aber andere werden tratschen und sie verurteilen. Es könnte dich schwer treffen, Mädchen.«
    Marged warf ihrem Mann einen Blick zu, der als Hauer in der Grube arbeitete. Er konnte sich glücklich schätzen, Arbeit zu haben, aber sie konnte nie vergessen, wie hart und gefährlich diese war. »Es wäre wunderbar, wenn Clare Lord Aberdare überzeugen könnte, die
    Arbeitsbedingungen in der Grube zu verbessern.«
    »Das ist wahr«, warf Hugh Lloyd, ein junger Mann, der ebenfalls in der Mine beschäftigt war, ein. »Der Besitzer und der Geschäftsführer geben keinen verdammten…« Er errötete,
    »’tschuldigung, Schwester. Ich meine nur, die kümmern sich nicht um uns Bergleute. Es ist billiger, uns zu ersetzen, als neue Maschinen zu kaufen.«
    »Zu wahr«, sagte Owen düster. »Glaubst du wirklich ganz tief in deinem Herzen, daß du das Richtige tust, Clare? Es ist tapfer von dir, deinen guten Ruf aufs Spiel zu setzen, aber niemand

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