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Ein Stern fiel vom Himmel

Ein Stern fiel vom Himmel

Titel: Ein Stern fiel vom Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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einmal anfing. »Ein wahres Glück übrigens, daß mein Telegramm an den Präsidenten, das ich damals auf der Fréjus aufgab, nicht angekommen ist. Das hätte eine schöne Blamage für mich werden können. Manchmal haben auch ätherstörungen ihre Vorteile.«
    Garrison hielt den gegenwärtigen Augenblick nicht für angebracht, Bolton darüber zu unterrichten, daß jene Depesche in Wirklichkeit niemals abgegangen war. Er verabschiedete sich, um vorläufig nach Pasadena zurückzukehren.
    Ein neuer Tag brach in der Antarktis an. Wie in flüssiges Gold getaucht erschienen die Industriebauten am Bolidenkrater in den Strahlen der wieder hochkommenden Sonne. Anderthalb Jahre waren verflossen, seitdem man hier mit dem Abbau der wertvollen Erzadern begonnen hatte.
    Nun ging die Arbeit zu Ende. Das Goldnest war leer. Professor Eggerth und Ministerialdirektor Reute, die am Rande des Kraters standen, die Abbaupläne des Kratergrundes in den Händen, konstatierten es in der gleichen Sekunde.
    »Ihre Schätzung traf genau zu, Herr Professor«, sagte Reute. »Mit dem letzten Gold, das unsere Schiffe heute mitnehmen, kommen wir auf zwanzig Milliarden und ein paar Millionen.«
    Professor Eggerth faltete die Hände nachdenklich zusammen. »Ein gewaltiges Geschenk, Herr Reute, das uns hier buchstäblich vom Himmel fiel. Es lag in der Tiefe verborgen. Wir haben es herausgeholt und wollen getreulich damit wirtschaften. Mit dem bisher Erreichten können wir recht zufrieden sein: Es hat keine Katastrophe auf dem Geldmarkt gegeben!«
    Reute ging ein paar Schritte weiter zu dem Kraterrand hin und Professor Eggerth folgte ihm.
    Beide blickten in den Schlund hinab. Es war still dort in der Tiefe, wo noch vor kurzem der brausende Takt rastloser Arbeit dröhnte. Nur noch wenige Lampen erhellten den dunklen Grund, Werkleute waren an der Arbeit, Bohrmaschinen und Feldbahngeleise zu demontieren und die Teile zu den Fahrstühlen zu bringen.
    »Kehraus, mein lieber Reute!« sagte der Professor.
    Die beiden Herren verließen ihren Standort am Kraterrand und gingen weiter zu dem Verwaltungshaus, in dem Reute und jetzt während dieser letzten Woche auch Professor Eggerth ihre Büros hatten. Arbeit in Menge harrte ihrer dort.
    Von allen Seiten trommelte und dröhnte es in den Lüften. Es schien, als ob die ganze Luftflotte der Eggerth-Reading-Werke sich hier in der fernen Antarktis ein Stelldichein gäbe. In kurzen Zwischenräumen kamen die neuesten größten Stratosphärenschiffe an. Maschinen und Bauteile aller Art verschwanden in ihren Rümpfen, und vollbeladen mit Material und Menschen stiegen sie bald wieder auf, um ihre Lasten nach Bay City und Walkenfeld zu bringen.
    Schon seit Tagen war der Krater selbst vollkommen geräumt. Viel schneller als sie einst entstanden waren, verschwanden nun auch die Bauten an seinem Rande. Nur noch der geebnete Felsboden verriet die Stelle, an der das große Kraftwerk so lange gestanden hatte. Man schrieb den siebenten April, als der leitende Ingenieur McGorm meldete:
    »Mr. Reute, die Arbeiten sind beendet. Die letzten Schiffe sollen in einer Stunde abgehen.«
    Reute nickte. »Ich danke Ihnen. Glücklichen Heimflug für Sie und alle die andern.«
    Der Ingenieur wollte gehen, als ihn Professor Eggerth aufhielt.
    »Sind die Sprengkammern geladen?«
    »Jawohl, Herr Professor, es ist alles planmäßig geschehen.«
    »Ist die Zündung nach den Spezialzeichnungen vorbereitet?«
    »Auch das, Herr Professor. Sie brauchen nur einzuschalten, um sie scharfzumachen.«
    Der Professor stand auf und drückte dem Ingenieur die Hand. »Dann danke ich Ihnen. Auch ich wünsche Ihnen einen guten Heimflug. Auf Wiedersehen im Werk.«
    Ingenieur McGorm war gegangen. Schweigend blieben Reute und Eggerth in der Kabine von ›St 14‹ zurück. Nicht lange, dann drang das Dröhnen von Motoren zu ihnen. Eines der Stratosphärenschiffe nach dem andern schraubte sich in die Höhe und verschwand am Nordhorizont. Nur noch ›St 14‹ lag allein in der eisigen Einöde am Kraterrand.
    Professor Eggerth erhob sich und warf den Pelz über.
    »Es wird Zeit, Herr Ministerialdirektor. Der letzte Akt des Dramas beginnt. Wollen Sie mitkommen?«
    Reute schüttelte den Kopf. Er zog es vor, im Schiff zu bleiben. Ohne ihn ging Professor Eggerth über das verschneite Land zu einem Mastenpaar, das man allein von allen den vielen Masten hier stehengelassen hatte. Eine Antenne war zwischen den Mastspitzen ausgespannt. Ein Draht von ihr führte zu einem Schalter.

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