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Ein Stern fiel vom Himmel

Ein Stern fiel vom Himmel

Titel: Ein Stern fiel vom Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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hatte, vorläufig verloren – für immer verloren, wenn irgendein anderer ihm zuvorkam und es als herrenloses Gut an sich nahm.
    Fieberhaft überlegte er, auf welche Weise er die ›St‹Besatzung dazu bringen könnte, auch diese Stapel auf den Dampfer zu schaffen. Während er noch hin und her überlegte, kam Hein Eggerth zurück, um Captain Andrew und ihn zu einem Imbiß in den Salon des Stratosphärenschiffes zu bitten.
    Sie speisten nur zu dritt. Berkoff hatte es doch vorgezogen, die alte Bekanntschaft mit Mr. Bolton nicht zu erneuern, sondern lieber unsichtbar zu bleiben. Dafür nahm das Gespräch mit Hein Eggerth eine Wendung, die Bolton aufs höchste erfreute. Ganz von selbst kam Eggerth auf die noch am Ufer liegenden Vorräte der Expedition zu sprechen.
    »Sie müssen sich mit der Tatsache abfinden«, sagte er, »daß das Eis im Sund bereits geschlossen ist. Nach den soeben mit der City of Boston gewechselten Funksprüchen kreuzt der Dampfer auf dem 74. Breitengrad an der Eisgrenze. Ein direkter Verkehr zwischen der Küste und Ihrem Schiff ist ausgeschlossen, es liegen etwa dreihundert Kilometer ungangbaren Packeises dazwischen. Ich nehme an, daß Sie dort noch mancherlei lagern haben, was Sie gern mit nach Amerika nehmen wollen. Wenn wir Sie abgesetzt haben, sind wir gern erbötig, zur Küste zurückzukehren und Ihnen alles, was Sie uns näher bezeichnen, auf die City of Boston nachzubringen.«
    Captain Andrew schüttelte den Kopf.
    »Dank, Mr. Eggerth. Wir wollen Ihre Güte nicht mißbrauchen. Unsere Treibstoff- und Lebensmitteldepots können bis zum nächsten Sommer dortbleiben, ich müßte sonst doch alles wieder dorthin bringen, wenn ich in sechs Monaten zurückkomme.«
    Bolton saß wie auf glühenden Kohlen. Er wollte losplatzen, als Hein Eggerth von sich aus auf das Thema zu sprechen kam, das seinem Gegenüber so am Herzen lag.
    »Sie haben recht, Captain Andrew, Ihre Vorräte lassen Sie am besten an der Küste. Aber meines Wissens haben die beiden andern Herren im Verfolg ihrer geologischen Untersuchungen verschiedenes Material gesammelt, das sie vielleicht doch lieber gleich mitnehmen möchten.«
    »So ist es, Mr. Eggerth!« rief Bolton. »Garrison und ich haben allerlei Erz- und Steinproben gesammelt und neben Captain Andrews Depot aufgestapelt. Wir wären Ihnen außerordentlich verpflichtet, wenn Sie es an Bord der City of Boston bringen würden.«
    »Ich glaube, Bolton, Sie sind doch übergeschnappt«, fuhr Andrew dazwischen, »das dürfen Sie nicht verlangen, es hieße die Freundlichkeit Mr. Eggerths über alle Gebühr beanspruchen. Allerlei Gesteinsproben … Wissen Sie, was das in Wirklichkeit bedeutet«, fuhr er zu Eggerth gewandt fort. »Annähernd hundert Tonnen eines schweren, wie es scheint, in der Antarktis häufiger vorkommenden Erzes. Diese gewaltige Last sollen Sie zur City of Boston bringen! Das ist natürlich ganz ausgeschlossen.«
    Die Gesichtsfarbe Boltons wurde um einige Töne dunkler. Am liebsten hätte er den Captain in diesem Augenblick niedergeschlagen. Über die Züge Hein Eggerths huschte ein leichtes Lächeln, während er weitersprach.
    »Aber ich bitte Sie, meine Herren, das ist für ›St 11 h‹ eine Kleinigkeit. Hundert Tonnen können wir bequem mitnehmen. Es soll uns ein Vergnügen sein, die Bitte von Mr. Bolton zu erfüllen. Sowie wir Ihren Wagen abgesetzt haben, kehren wir zur Küste zurück und bringen dem Dampfer das Gewünschte nach.«
    Während der letzten Minuten war ›St 11 h‹, ohne daß die drei im Salon etwas davon merkten, aus der Stratosphäre wieder nach unten gegangen und strich in einer Höhe von wenigen hundert Metern über das Wasser des Ross-Meeres dahin. Ein dumpfes Brausen und Heulen kam auf, die Sirene der City of Boston meldete sich. Die Scheinwerfer von ›St 11 h‹ blitzten auf, dann blieben sie an etwas Grauem, Massigem hängen, sie hatten den Dampfer gefunden. Wenige Sekunden später hing ›St 11 h‹ über dem Schiff, während seine Funkstation unablässig arbeitete. Verwundert las Kapitän Lewis die Funksprüche, die man, ihm auf die Kommandobrücke brachte. Das ›St‹Flugschiff hatte nicht nur Andrew und seine Leute, sondern auch den gewaltigen Tankwagen an Bord? … Die City of Boston sollte die große Ladeluke für den Wagen klarmachen und die Reling ‘runternehmen? … Er ließ erst noch einmal rückfragen, bevor er Befehl gab, die Weisung auszuführen.
    Kaum war es geschehen, als ›St 11 h‹ langsam niedersank, während seine

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