Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Stern fiel vom Himmel

Ein Stern fiel vom Himmel

Titel: Ein Stern fiel vom Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
Vom Netzwerk:
rechnen haben.«
    Er faltete das Schriftstück, aus dem er die Zahlen verlesen hatte, zusammen. Der Minister räusperte sich.
    »Zwanzig Milliarden Mark also, Herr Professor, mit denen Sie sicher rechnen dürfen.«
    Professor Eggerth nickte. »So ist es, Herr Minister. Es wäre ein glücklicher, aber nicht wahrscheinlicher Zufall, wenn man doch noch auf andere Goldadern stieße.«
    »Wer weiß, ob es ein Glück wäre«, sprach der Minister vor sich hin, sagte dann zu Professor Eggerth und Reute gewandt:
    »Ziehen wir das Fazit, meine Herren! Alles in allem können wir nach dem Gehörten mit der Hälfte, also zehn Milliarden Mark, rechnen. Zwei Milliarden stecken in Sparstrümpfen und werden sobald nicht wieder ans Tageslicht kommen. Fünf weitere hat das Ausland in gleicher Weise geschluckt. Dafür hat die Reichsbank den Gegenwert in Devisen vereinnahmt. Zur Ankurbelung unserer Industrie und Wirtschaft haben wir aber auswärtige Rohstoffe im Betrage von vier Milliarden Mark über unsere sonstigen normalen Einkäufe hinaus erworben …« Minister Schröter schrieb einige Zahlen auf den vor ihm liegenden Block, während er weitersprach: »Nach Adam Riese verbleiben uns noch eine Milliarde in Devisen und drei Milliarden in Gold, mit denen wir in Zukunft zweckmäßig weiterzuwirtschaften haben.«
    »Gestatten Sie mir eine Zwischenbemerkung«, warf Professor Eggerth ein, »zu wiederholten Malen hat man nicht nur in Industriekreisen, sondern auch in Regierungsstellen von der Möglichkeit einer Goldinflation gesprochen. Ich möchte, Herr Minister, nochmals betonen, daß eine solche Gefahr nicht besteht, solange nicht Börsenmanöver alles verderben.
    Die sieben Goldmilliarden sind, wie bereits mehrfach gesagt, spurlos versickert. In keinem Goldausweis irgendeiner der großen Banken sind sie wieder zum Vorschein gekommen. Nach wie vor beträgt der nachweisliche Goldvorrat der Welt nur fünfzig Milliarden. Bei diesem Tatbestand können aber drei Milliarden hier plus rund fünf in den Staaten niemals eine Inflation heraufbeschwören. Ihre drei würde ja die Staatsbank unter allen Umständen in ihren Gewölben behalten, was einer hundertprozentigen Golddeckung des Notenumlaufes entspricht. So blieben überhaupt nur fünf Milliarden, mit denen unser Konsortium in Zukunft zur Regulierung der Weltwirtschaft noch in Erscheinung treten könnte, wenn es die Umstände erfordern.«
    Captain Andrew war nicht zugegen. Reichlich dreitausend Kilometer trennten ihn von der Stadt Detroit, wo Bolton in einem Zimmer des Flint-Hotels saß und verdrossen In allerlei Schriftstücken blätterte. So konnte der Captain auch nicht Einspruch erheben, als Bolton nach der Flasche griff und sich einen SodaWhisky mischte. Er goß ihn hinunter, schritt zum Fenster und starrte schweigend in die Woolward-Avenue hinaus.
    In einem bequemen Sessel saß Garrison. Gute Pflege und die Kunst der ärzte hatten ihn wiederhergestellt. Hätten an seiner Rechten nicht zwei Finger gefehlt, so hätte nichts mehr an jene Leidenszeit in der Antarktis erinnert.
    Bolton brummte etwas Unverständliches vor sich hin.
    »Sie sind enttäuscht, Bolton. Ich bin es auch. Aber trotzdem können wir im Grunde doch immer noch …«
    Mit einem Ruck drehte sich Bolton um und fiel ihm jäh ins Wort.
    »Den Teufel was können wir, Garrison! Noch ein Dutzend solcher Geschäfte wie das und ich kann den Laden zumachen.«
    Er kehrte zu dem Tisch zurück und griff wieder nach den Papieren. »Hier ist die Abrechnung der Melting and Refining Company: Hundert Tonnen Erz empfangen und verarbeitet. Kostenpunkt: Tausend Dollar pro Tonne, macht hunderttausend Dollar. Ergebnis: Neunhundert Kilogramm Platin, vier Tonnen Silber, einige lächerliche Kilo Gold. Alles in allem in den hundert Tonnen nur Spuren Gold. Der Rest Nickel und reines Eisen. Schönes Geschäft, Mr. Garrison, zu dem Sie mich da beschwatzt haben.«
    Garrison zog seinen Sessel näher an den Tisch heran und begann mit Bleistift und Papier zu rechnen.
    »Vier Tonnen Silber, sagten Sie, Bolton?«
    Der knurrte etwas Unverständliches. Garrison fuhr fort:
    »Das Kilogramm Silber notiert augenblicklich zwei Dollar. Sind immerhin schon achttausend Dollar. Neunhundert Kilogramm Platin, die letzte Notierung für das Kilogramm lag bei tausend Dollar. Macht neunhunderttausend, vom Nickel und Eisen ganz abgesehen, plus ca. zehntausend Dollar Gold, zusammen neunhundertachtzehntausend Dollar. Ziehen wir die Rechnung der Melting and Refining Company

Weitere Kostenlose Bücher