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Ein stuermischer Retter

Ein stuermischer Retter

Titel: Ein stuermischer Retter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Gracie
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Nicholas ein. „Stevens ist schon von Anfang an dabei", betonte Faith.
    Schweigen.
    „Es kann doch nicht mehr schaden, es ihr zu sagen, Capt'n", meinte Stevens. „Jetzt, wo es ohnehin nicht dazu kommt."
    Faith sah von einem ernsten Gesicht zum anderen. „Sie meinen, jetzt, da Nicholas nicht mehr sterben muss."
    Mac wand sich unbehaglich und beschloss plötzlich, Feuerholz nachzulegen. Und Nicholas sagte: „Stevens, ich glaube, Sie haben noch viel zu tun, wenn wir in wenigen Tagen aufbrechen müssen. Mac, wie immer du dich entscheidest, ich werde es akzeptieren." Er ließ Faith los und ging in die Grotte, um nach dem Sattel-und Zaumzeug der Pferde zu sehen.
    Faith hielt Stevens am Arm fest, als er an ihr vorbeigehen wollte. „Sagen Sie es mir, Stevens."
    Stevens zögerte, dann erklärte er langsam: „Erinnern Sie sich an den Hasen, Miss? Und an das, was Mac dann getan hat? Er kann eben kein Lebewesen leiden sehen, unser Mac." Er sah sie vielsagend an und ging davon.
    Faiths Magen zog sich zusammen, als ihr die unausgesprochene Bedeutung seiner Worte aufging. Nicholas war nach Spanien gekommen, um zu sterben, und es war Macs Aufgabe gewesen, dafür zu sorgen, dass er nicht leiden musste.
    Welch grauenvollem Schicksal hatten diese drei Männer entgegengesehen! Der eine sollte sterben, der andere töten und der dritte war zum Zusehen verurteilt. Gott sei Dank für Estrellitas Abuela. Gott sei Dank, dass sie Estrellita überhaupt begegnet waren. Gott sei Dank hatte der piratenähnliche Kapitän tatsächlich geglaubt, sie würde auf ihn schießen. Es gab so vieles, wofür sie dankbar sein musste. Sie schickte rasch ein paar stumme Gebete zum Himmel. Und dann beschloss sie, nicht mehr daran zu denken, wie oft sie um Haaresbreite einer Katastrophe entgangen waren. Jetzt durfte sie die Gegenwart genießen und sich auf eine Zukunft mit Nicholas freuen.
    „Ich möchte dich nicht allein hier zurücklassen, Mädchen. Komm mit mir. Du brauchst mich nicht zu heiraten, und ich fasse dich auch nicht an, wenn du das nicht willst."
    Estrellita sah ihn aufgebracht an und ging wortlos an ihm vorbei.
    Er folgte ihr. „Ich will dich nicht drängen, Mädchen, aber der Gedanke macht mich verrückt, dass du ganz allein bist, ohne Familie und ohne einen Mann, der dich beschützt."
    Sie sah ihn nicht an und tat, als rede sie mit einem unsichtbaren Dritten. „Warum sollte ich mit einem sturen, haarigen Riesen mitkommen, der noch nicht einmal weiß, was Respekt ist?"
    Mac hob in verzweifeltem Zorn die Hände. „Also gut, wenn du das so siehst!", rief er und stürmte davon.
    Als sie sich an jenem Abend zu Tisch setzten, verriet Estrellitas Blick, dass sie Macs Abwesenheit durchaus bemerkt hatte. Sie sah so oft zur Tür, dass Faith begriff, wie besorgt sie war, doch die junge Frau sagte kein Wort. Sie aß auch nichts außer etwas Gemüse und trank nur Wasser.
    Mac tauchte auch an den nächsten beiden Tagen nicht auf, und Estrellitas Miene wurde immer bedrückter. Doch jedes Mal, wenn Faith mit ihr zu reden versuchte, zuckte sie nur die Achseln und gab sich betont gleichgültig.
    „Aber du sprichst nicht einmal mit ihm - warum?" Faith setzte sich für Mac ein. Estrellita warf ihr einen erstaunten Blick zu. „Aus Respekt, natürlich. In den neun Tagen nach einem Todesfall dürfen Männer und Frauen nicht miteinander reden!" Sie sagte das, als wäre das doch ganz selbstverständlich.
    „Ach, natürlich", meinte Faith freundlich. „Wir kennen diesen Brauch nicht, Estrellita. Mac glaubt, du bist böse auf ihn, und dass du ihn nicht magst."
    Estrellita zuckte wieder die Achseln. „Ich bin auch böse auf ihn. Er zeigt keinen Respekt. Er muss neun Tage warten." Sie zog die Schultern hoch. „Wenn er nicht einmal neun kurze Tage warten kann, ist er nicht gut für mich."
    Faith beschloss, Mac zu suchen und es ihm zu sagen. Sie glaubte zwar nicht, die Differenzen zwischen zwei so leicht aufbrausenden Menschen beseitigen zu können, aber vielleicht half es ja, wenn Mac wusste, dass Estrellitas beharrliches Schweigen zu ihrem Trauerritual gehörte.
    Doch Mac blieb unauffindbar.
    Am Morgen des zehnten Tages trat Estrellita aus der Hütte und war völlig verwandelt. Sie hatte gründlich gebadet, sah frisch und jung aus und duftete süß. Ihr frisch gewaschenes und gebürstetes Haar fiel ihr in schimmernden Locken über die Schultern. Sie trug einen neuen schwarzroten Volantrock und eine weiße bestickte Bluse dazu.
    „Estrellita, wie hübsch du

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