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Ein stuermischer Retter

Ein stuermischer Retter

Titel: Ein stuermischer Retter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Gracie
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sie weiter voran.
    „Aidez-moi!", keuchte sie, als sie auf den Mann zustolperte. „Aidez-moi, je vous implore! Helfen Sie mir, ich flehe Sie an!"
    Die Musik verstummte. Aus dem leisen Knurren des Hundes wurde wütendes Gebell. „Aus, Wulf!" Das tiefe Bellen hörte augenblicklich auf, obwohl der Hund weiter knurrte.
    „Aidez-moi!", wiederholte sie mit letzter Kraft, kaum lauter als ein Flüstern.
    Doch der Mann hatte sie gehört. Er streckte die Hand nach ihr aus. Ein Rettungsanker! „Viens ici, petite", war alles, was er sagte. „Komm her, Kleine."
    Seine Stimme klang tief, ruhig und sicher, und sie schien irgendetwas tief in Faiths Innern anzusprechen. Und so, trotz der Tatsache, dass sie sein Gesicht nicht sehen konnte, trotz des knurrenden Ungeheuers an seiner Seite, nahm sie ihre letzte Kraft zusammen und schwankte auf ihn zu. Er war so groß und stark, und sie fand, dass seine Stimme fest und zuversichtlich klang. Er konnte kaum grausamer sein als die, die hinter ihr her waren, und außerdem war sie mit ihren Kräften am Ende.
    Wieder verfing sich ihre Stiefelspitze im Gestrüpp. Sie knickte mit ihrem verletzten Knöchel um und prallte gegen den Mann. Er hielt sie zwar fest an seine Brust gedrückt, aber durch die Wucht des Aufpralls verlor er das Gleichgewicht und fiel rücklings in den Sand.
    Einen Moment lang lag sie erschöpft und nach Luft ringend auf seiner breiten, festen Brust. Der Mann rührte sich nicht, als hätte ihm der Sturz ebenfalls den Atem verschlagen. Er hatte die Arme um sie geschlungen, und sie spürte seine harten, kräftigen Muskeln. Er roch frisch und sauber, nach Salz, Rauch und Seife.
    Während Faith sich mühsam aufrichtete, suchte sie nach den richtigen französischen Worten, um ihm alles erklären und ihn um Hilfe bitten zu können. Aber nicht ein einziges Wort wollte ihr einfallen. Sie kniete sich neben ihn in den Sand und versuchte angestrengt, sich zu konzentrieren.
    Seine Gesichtszüge lagen im Schatten. „Mademoiselle?", fragte er beinahe schroff. Sie öffnete hilflos den Mund - und schloss ihn wieder. „Es tut mir leid, es tut mir so leid", flüsterte sie auf Englisch. „Mir fallen die Worte einfach nicht ein. O Gott!"
    „Sie sind Engländerin!", entfuhr es ihm, und er stand abrupt auf. Er kam ihr unglaublich groß vor.
    Faith nickte. „Ja. Ja, das bin ich. Und Sie ...?" Seine Worte durchdrangen endlich den Nebel in ihrem Gehirn. Er war ebenfalls Engländer. „Gott sei Dank. Gott sei Dank!", hauchte sie, obwohl ihr schleierhaft war, warum sie sich bei ihm sicherer fühlen sollte, nur weil er sauber und noch dazu Engländer war. Und doch war es irgendwie so.
    Der Hund fing erneut wütend zu bellen an, und Faith riss sich zusammen. „Diese Männer werden jeden Moment hier sein ..."
    Er wandte den Blick nicht von ihr ab, bückte sich und streckte die Hand nach ihr aus. „Können Sie aufstehen?"
    Ganz am Rande nahm sie wahr, dass er ohne jeglichen Akzent sprach, genau wie ein Gentleman. Sie nickte, obwohl sie am ganzen Leib zitterte, und er half ihr mit festem Griff, auf die Beine zu kommen. Ängstlich starrte sie in die Dunkelheit. Der Hund knurrte und fletschte die Zähne. Er spürte eindeutig ihre Verfolger, obwohl die sehr leise geworden waren.
    „Genug, Wulf!" Der Hund gehorchte, und Stille breitete sich aus.
    Vor dem schimmernden Hintergrund des Meeres zeichneten sich undeutlich drei Gestalten ab.
    „Sie sind hinter mir her."
    „Das habe ich bereits vermutet. Aber warum? Haben Sie ihnen etwas gestohlen?" „Nein!", widersprach sie empört. „Sie wollen ... Sie glauben ... Sie denken, ich wäre ... "
    Er betrachtete sie mit einem kühlen, abschätzenden Blick. „Ich verstehe", erwiderte er knapp.
    Er dachte das Gleiche wie die Männer, das hörte sie seinem Tonfall an. Sie senkte den Kopf, zu gedemütigt, um sprechen zu können.
    „Setzen Sie sich dorthin, ans Feuer. Ich kümmere mich um sie."
    „Aber es sind drei Männer! Vielleicht sogar noch mehr!"
    Er lächelte beinahe grausam und entblößte dabei schimmernde Zähne. „Gut."
    Gut? Faith wünschte, sie hätte seine Gesichtszüge deutlicher sehen können. Was meinte er bloß damit - gut?
    Aus der Dunkelheit ertönte eine raue Männerstimme auf Französisch. „He, Sie da! Die Frau gehört uns."
    „Oui, geben Sie sie uns zurück, dann machen wir auch keine Schwierigkeiten", fügte ein anderer hinzu.
    Der große Mann antwortete ebenfalls auf Französisch. „Die Frau gehört mir." Der Hund knurrte, als

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