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Ein stuermischer Retter

Ein stuermischer Retter

Titel: Ein stuermischer Retter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Gracie
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versprochen, dass Nicholas der Alten nichts antun würde, aber es war nicht zu leugnen - Nicholas lebte und kam mehr und mehr zu Kräften, während Estrellitas Urgroßmutter tot war. Der Traum des Zigeunermädchens war tatsächlich wahr geworden.
    Das Schlimmste aber war, dass Faith keine Reue empfinden konnte. „Es tut mir leid", flüsterte sie. „Ich wusste doch nicht, wie ... "
    „Nein, Mädchen", schaltete Mac sich ein. „Sieh dir das Gesicht deiner Urgroßmutter an, Estrellita. Sag mir, was du siehst."
    Sie schauten alle zu der Verstorbenen hin. Das Antlitz der alten Frau wirkte glatter, als hätte man die Sorgen und Wechselfälle ihrer neunzig Jahre einfach weggewischt. Ein Ausdruck großen Friedens und Glücks lag auf ihrem Gesicht, als ob sie im Augenblick ihres Todes ins Paradies gesehen hätte.
    „Als du den Capt'n zum ersten Mal gesehen hast, sagtest du, seine Ankunft wäre prophezeit worden. Deine Urgroßmutter meinte, diese Prophezeiung wäre bei ihrer
    Geburt ausgesprochen worden. Sie wusste, was auf sie zukam, und sie wollte, dass es geschah."
    Estrellita hob aufgebracht die Hände. „Wie kannst du so etwas sagen? Wer will denn schon sterben? Du nicht! Ich nicht! Niemand will das!"
    Mac lächelte. „Ja, aber wir sind jung, meine Schöne. Wir haben unser Leben noch vor uns. Aber wenn du alt wärst und nur noch kurze Zeit zu leben hättest - wie würdest du lieber gehen? Langsam, mit schwindenden Kräften, gequält von Schmerzen, bis du hilflos und abhängig bist ..." Er schwieg kurz, um seine Worte auf sie wirken zu lassen. „Oder schnell und beeindruckend und unvergesslich, so wie wir das bei deiner Urgroßmutter erlebt haben?" Estrellita hob den Kopf. „Sie ist wie eine Kriegerkönigin gestorben, Mädchen", fügte er sanft hinzu. „Sie hat die Art und den Zeitpunkt ihres Todes selbst gewählt, und diese Wahl musst du in Ehren halten, genau wie sie selbst."
    Tränen strömten über ihre Wangen und hinterließen helle Spuren auf dem mit Asche eingeriebenen Gesicht. „Si, sie ist wie eine Kriegerkönigin gestorben", flüsterte sie.
    Estrellita schickte sie alle fort, während sie ihre geliebte Urgroßmutter wusch und in ihr schönstes Gewand kleidete.
    Nick war noch unsicher auf den Beinen, sodass sie ihm ein Strohlager in der Grotte herrichteten. Dort lag er und schlief immer wieder ein, während Faith ihm kaum von der Seite wich.
    Mac ging hilflos vor der Hütte auf und ab. Er respektierte Estrellitas Wunsch nach Ungestörtheit, wollte ihr aber gleichzeitig Trost, Unterstützung und Liebe zuteil werden lassen. Sie hielt sich jedoch von ihm und allen anderen fern; sie sah abgehärmt aus, ihre Augen waren rot und geschwollen vom Weinen.
    Nur einmal sprach sie ihn an, und das indirekt über Faith. „Faith, bitte sag Tavish und Stevens, sie sollen ein Grab für Abuela ausheben. Dort." Sie zeigte den Berg hinunter. „Neben Stevens' Algy."
    Stevens hob erstaunt den Kopf. „Neben Algy?"
    „Si, darum hat sie mich schon vor langer Zeit gebeten, und kurz vor ihrem Tod hat sie es wieder gesagt. Also soll es so sein."
    Drei Tage und drei Nächte hielt Estrellita die Totenwache. Am Morgen des vierten Tages trat sie in einem leuchtend roten Kleid vor die Hütte, dessen fröhliche Wirkung durch die Asche in ihren Haaren, im Gesicht und an den Händen zunichte gemacht wurde. „Es ist Zeit, die Alte zur Ruhe zu betten."
    Es war ein sehr kleines Begräbnis, nur Estrellita, Faith und die vier Männer nahmen daran teil. Mac störte sich zum ersten Mal daran, wie abgeschieden dieser Ort war. „Estrellita, Liebste, soll denn kein Geistlicher dabei sein?", fragte er. „Wenn du möchtest, reite ich nach Vittoria und hole einen."
    Sie wandte sich an Faith. „Keinen Priester. Abuela und ich sind - waren - zwar Teil der Dorfgemeinschaft, gehörten aber trotzdem nicht so dazu wie die anderen. Der
    Priester wird später das Grab segnen, und die Dorffrauen werden dann ebenfalls anwesend sein, um für sie zu beten." Sie rieb sich die geschwollenen Augen. „Wegen ihrer besonderen Stellung wollte Abuela auch neben Algy beerdigt werden. Die Dorffrauen haben Abuela sehr geachtet. Sie hat ihnen bei Geburten, Krankheiten, bei allem geholfen. Die Frauen werden jede Woche kommen, das Grab ordentlich halten, Blumen mitbringen, Gebete sprechen und mit Abuela reden. Stevens' Algy und meine Abuela werden jetzt nie mehr allein sein."
    Stevens zog ein großes Tuch hervor und schnäuzte sich geräuschvoll. „Danke, meine

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