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Ein stuermischer Retter

Ein stuermischer Retter

Titel: Ein stuermischer Retter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Gracie
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geschlossen, aber sie glaubte nicht, dass er schlief. Seine Stirn war in tiefe Falten gelegt, sein Mund ein grimmiger, schmaler Strich. Er atmete schwer, der Nerv an seinem Kiefer zuckte stärker denn je. Faith deckte ihn richtig zu und streichelte beruhigend über sein wirres dunkles Haar.
    Nach einer Weile erschien Stevens mit dem Weidenrindentee, und Faith nahm ihm die Kanne ab, während sie sich flüsternd bei ihm bedankte. Sie ließ den Tee eine Weile ziehen und schenkte ihn dann in eine Tasse ein, die einzig eine schmale Öffnung hatte. Irgendjemand war so umsichtig gewesen, an eine solche Tasse zu denken, und Faith war äußerst dankbar dafür.
    Sie hob Nicholas' Kopf an und schob die schmale Öffnung zwischen seine Lippen. Er schien sich dagegen zu sperren. „Das ist nur Tee, Tee aus Weidenrinde. Der wird Ihnen helfen", sagte sie leise. „Bitte", fügte sie hinzu, als er immer noch nicht trinken wollte. Endlich gab er nach, und Faith war imstande, ihm etwas von der bitteren Flüssigkeit einzuflößen. Er schluckte und schüttelte sich wegen des üblen
    Geschmacks, doch sie ließ ihn den größten Teil des Tees trinken.
    Anschließend stellte sie die Tasse auf den kleinen Tisch und kletterte zu ihm ins Bett. Bei der Bewegung zuckte er stöhnend zusammen. „Verzeihung." Sie strich ihm über die Stirn. Er schlug die Augen auf, und im Schein der Kerze konnte sie Schmerz, Trotz und eine grenzenlose Einsamkeit in ihnen erkennen, die ihr zu Herzen ging.
    Faith handelte, ohne nachzudenken, und breitete ihre Arme aus. „Nicholas." Sie zog ihn sanft zu sich. Erst zögerte er, doch dann schlang er mit einem tiefen Seufzer die Arme fest um sie und barg das Gesicht an ihrer Brust. Er hielt sie so fest, dass sie anfangs Mühe hatte zu atmen. Sie sah auf den dunklen Schopf an ihrer Brust und war aus einem unerfindlichen Grund fast zu Tränen gerührt. Wie ein Ertrinkender klammerte er sich an sie, sein ganzer Körper war wie erstarrt vor Schmerzen.
    Sanft und vorsichtig strich Faith mit den Fingern über seinen Nacken, seine Arme und sein Haar. Sie konnte jeden einzelnen Atemzug von ihm warm auf ihrer Haut spüren. Sie streichelte ihn, hielt ihn, atmete seinen Duft ein und wusste auf einmal, dass das der Grund war, warum das Schicksal sie in jener schrecklichen Nacht zu diesem Mann in den Dünen geführt hatte.
    Ganz langsam spürte sie, wie die Starre allmählich von ihm abfiel. Er umklammerte sie nicht mehr ganz so fest, und sein Atmen wurde freier, regelmäßiger, bis er endlich eingeschlafen war. Faith deckte sie beide noch besser zu. So hatte sie sich diese Nacht nicht vorgestellt. Es war weniger geschehen, als sie eigentlich gedacht hatte -und zugleich doch so viel mehr. Sie hielt ihn in ihren Armen, schickte ein stummes Dankgebet zum Himmel und schlief schließlich ebenfalls ein.
    Faith erwachte und fühlte sich ... wundervoll. Das musste ein himmlischer Traum sein. Sie hielt die Augen geschlossen und gab sich ganz den Empfindungen hin, die dieser Traum in ihr auslöste, ein Gefühl ... geliebt zu werden. Begehrt.
    Große, warme Hände streichelten und liebkosten ihre Haut. Faith fühlte sich begehrt wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Schläfrig lächelnd streckte sie sich genüsslich. Seine Hände ließen sie erschauern, aber nicht vor Kälte, sondern vor Verlangen. Plötzlich spürte sie seine Lippen zart auf ihren. „Aufwachen, Mrs Blacklock", murmelte er heiser.
    Sie schlug die Augen auf. Es war kein Traum, es war Nicholas! Offensichtlich hatte er sich von seinen Kopfschmerzen erholt, denn er hatte ihr das Spitzengewand bis zur Taille hochgeschoben. Sie wollte ihn fragen, wie es ihm ging und was er da machte -doch dann war da nur noch sein Geschmack in ihrem Mund. Ein dunkler, männlicher und sehr erregender Geschmack. Mit der Zunge kostete er sie, erkundete sie und ergriff von ihr Besitz, während sie sich anschickte, ihm darin zu folgen.
    Sie legte die Hände um sein Gesicht und schwelgte in dem Gefühl seiner unrasierten Haut unter ihren Fingern und der Wärme seines Kusses. Jetzt spürte sie seine Hände auf ihren Oberschenkeln und Hüften, und sie bewegte sich unruhig. Benommen bemerkte sie erst jetzt, dass er nackt war. Wann hatte er sich ausgezogen? Sie hatte geglaubt, er hätte sich die ganze Nacht nicht gerührt.
    Er schob eine sehnige, warme Hand in den Ausschnitt ihres Gewands und legte sie erst um die eine, dann um ihre andere Brust. Ihre Brüste schienen unter seinen leicht schwieligen Fingern

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