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Ein stuermischer Retter

Ein stuermischer Retter

Titel: Ein stuermischer Retter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Gracie
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kichern.
    Er warf ihr einen aufgebrachten Blick zu. „Was gibt es da zu lachen?"
    „Nun, ich weiß ja nicht, woran du eben gedacht hast", stieß sie prustend hervor. „Ich jedoch habe vom Reiten gesprochen. Meine Muskeln tun weh, weil ich den ganzen Tag im Sattel verbracht habe, nicht weil ... du weißt schon." Sie kicherte erneut, dann schenkte sie ihm ein warmes, aufrichtiges Lächeln. „Dieser Teil der Reise ist bisher sehr angenehm gewesen."
    Er starrte sie an und wurde, wie es ihm schien, tatsächlich rot. Er räusperte sich geräuschvoll und sah sich nach seiner Jacke um, als hätte er es plötzlich sehr eilig. „Wir sehen uns unten beim Frühstück", sagte er schroff. Er wandte sich zum Gehen, aber Faith eilte barfuß quer durchs Zimmer und hielt ihn zurück.
    „Warte!"
    „Was ist?"
    „Meine morgendliche Pflicht. Als Ehefrau. Das hast du mir doch gestern erklärt, weißt du noch?" Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, schlang die Arme um seinen Nacken und küsste ihn.
    Erst stand er stocksteif, beinahe gleichgültig da. Faith öffnete den Mund und
    berührte seinen scheu mit ihrer Zungenspitze. Sie konnte es kaum erwarten, ihn erneut zu schmecken, ihm etwas von den Wonnen zurückzugeben, die er ihr in der Nacht verschafft hatte. Er stand reglos da wie ein Fels, und so schloss Faith die Augen und küsste ihn weiter. Küsste ihn mit all ihren aufkeimenden Gefühlen für ihn, als ob ein neuer Mensch in ihr zum Leben erwachte, eine kühne, sinnliche Faith, die ihm die Arme entgegenstrecken und mit ihm ein neues Leben beginnen wollte.
    Doch er stand nur weiterhin ungerührt da und ließ sich von ihr küssen, ohne darauf zu reagieren. Sie wollte schon gerade aufgeben, da stöhnte er plötzlich auf, zog sie an sich und vertiefte den Kuss. Eine irritierend neue Liebe zu ihm überwältigte sie, und ihre Beine gaben nach. Er schlang die Arme fester um sie und hob sie ein Stück an, um sie noch leidenschaftlicher küssen zu können. Sie schob die Finger in sein weiches, dichtes Haar, das noch feucht war von der morgendlichen Wäsche, und gab sich ganz seinem Kuss hin.
    Dann war der Augenblick vorbei und Faith ließ sich von Nicholas wieder auf den Boden stellen. Schwer atmend standen sie einander gegenüber und sahen sich in die Augen. Seine Pupillen waren riesig und dunkel.
    „Guten Morgen, Mr Blacklock", sagte sie sanft.
    Er murmelte etwas vor sich hin und verließ das Zimmer. Sie hörte, wie er mit seinen schweren Stiefeln die Treppe hinunterstürmte. Sie lächelte. Es war ein Anfang. Ein wundervoller Anfang.
    „Stevens, kannten Sie viele Soldatenfrauen in der Armee?", fragte Faith. Sie ritten nebeneinander auf einer schmalen Straße die Küste entlang. Nicholas war vorausgaloppiert, und Faith nutzte die Gelegenheit, zurückzubleiben und sich mit Stevens zu unterhalten. Es war so unkompliziert, mit ihm zu plaudern, ganz anders als mit ihrem Ehemann.
    „Ja, Miss, jede Menge. Echte Ehefrauen und, nun ja ... Lebensgefährtinnen." „Lebensgefährtinnen?" Sie wusste mit diesem Ausdruck nichts anzufangen.
    „Ja, Miss, nicht rechtmäßig angetraute Frauen. Da die Lebenserwartung von Soldaten in der Regel nicht sehr hoch ist, zogen die Frauen einfach weiter zum nächsten Mann, wenn ihr eigener gefallen war."
    Faith war schockiert. „Einfach so?"
    „Tja, einfach so." Er nickte. Als er merkte, dass sie ihn ungläubig ansah, fuhr er erklärend fort. „Ich weiß, das hört sich ziemlich kaltherzig an, aber Sie müssen verstehen, dass in Kriegszeiten vieles anders ist. Männer und Frauen suchen schnellen Trost, man hat keine Zeit für lange Phasen der Trauer. Die Überlebenden müssen irgendwie sehen, wie sie das Beste aus ihrem Leben machen können. Eine Frau braucht einen Mann, der sie beschützt, und ein Mann ... nun, Männer brauchen Frauen ebenso. Eine gute Frau - ob Ehefrau oder nur Gefährtin - kann das Leben eines Soldaten wirklich leichter machen."
    „Inwiefern?" Faith lenkte ihr Pferd näher an seins, um besser hören zu können. Deshalb hatte sie das Thema überhaupt erst zur Sprache gebracht, obwohl er ihr
    inzwischen noch anderen Stoff zum Nachdenken geliefert hatte.
    „Manche Frauen haben die Gabe, überall ein Zuhause zu schaffen. Eine heiße Mahlzeit, ein warmes Bett - selbst auf dem nackten Boden -, ein kostbares kleines Stück Behaglichkeit, tröstende Worte in der Nacht. Sie ahnen nicht, was das für einen Mann ausmacht, vor allem für einen, der schon am nächsten Tag fallen könnte."
    „Ich

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