Ein süßes Früchtchen: Wo Träume wahr werden (German Edition)
mehr durch, bis er gegangen ist.“
„Ja, Sir.“
Keine Minute später schlenderte Mike in Jeans und Polohemd in Jacksons Büro. Trotz seines lässigen Auftretens war Mike ein hoch respektierter Detektiv, den Jackson seit ihrer gemeinsamen Collegezeit nicht nur als Freund schätzte, sondern auch als diskreten Geschäftsmann.
Mike stellte seine abgenutzte Aktentasche auf einen freien Platz auf dem Eichenholzschreibtisch, und Jackson schüttelte ihm die Hand, bevor er sich setzte.
„Danke, dass du dieser Sache Vorrang gegeben hast“, sagte er, da er wusste, wie prompt Mikes Dienste gewesen waren.
Mike zuckte mit den Schultern. „Du kannst deine Dankbarkeit zum Ausdruck bringen, indem du mir irgendwann ein Bier ausgibst. Ich schulde eher dir Dank für all die Aufträge, die ich bekomme.“
Mike war einer der wenigen Menschen, die von Jackson nichts weiter als Freundschaft erwarteten, daher fiel es ihm sehr leicht, seine Detektei zu unterstützen. „Du schuldest mir gar nichts, und dein Honorar wird dir noch heute überwiesen. Und jetzt verrate mir, was du für mich über Alexis Baylor herausgefunden hast.“
„Nicht viel mehr, als dass sie einen sehr geregelten Tagesablauf hat. Außerdem ein paar Hintergrundfakten, die weder auf etwas Illegales noch etwas Anrüchiges hinauslaufen, ob privat oder geschäftlich.“ Mike streckte sich in einem der beigefarbenen Ledersessel vor dem Schreibtisch aus. „Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen. Die Frau ist absolut sauber.“
Jackson glaubte nicht daran, dass Alexis völlig harmlos war und ein vorbildliches Leben führte, frei von Sünden und Vergehen. Nicht nachdem er herausgefunden hatte, dass sie einen ihrer Mitarbeiter als Maulwurf in sein Unternehmen geschleust hatte, um an geheime Informationen zu gelangen.
Er hob einen Mundwinkel zu einem schiefen Grinsen. „Das liegt vielleicht daran, dass sie andere die schmutzige Arbeit machen lässt.“
„Schon möglich“, räumte Mike ein. „Aber ich habe fünf Tage damit zugebracht, sie zu beobachten und Informationen zu sammeln, auf der Suche nach Beweisen für deine Behauptung, dass diese Frau skrupellos ist. Ich versichere dir, es gab nichts annähernd Skrupelloses an ihr zu entdecken.“
„Dann ist sie eine gute Schauspielerin, denn ich habe Gameteks Presseerklärung, und die beweist das Gegenteil. Sie hat mit Hilfe von Fred Hobson meine Technologie gestohlen, und das will ich ihr heimzahlen.“ Er klopfte ungeduldig mit seinem Kugelschreiber auf die Schreibunterlage. „Nun verrate mir, was du herausgefunden hast.“
Mike betrachtete ihn einen langen Moment. Dann öffnete er seine Aktentasche und zog einen Ordner hervor, aus dem er einen akkuraten Stapel Papier nahm. „Das steht alles in meinem Bericht. Aber ich werde dir eine rasche Zusammenfassung geben.“
Er warf Jackson den getippten Bericht hin und zählte die wichtigsten Fakten aus dem Gedächtnis auf. „Alexis Baylors Eltern starben, als sie zehn war. Sie wuchs bei ihrem Onkel auf, da er ihr einziger Familienangehöriger war. Martin Baylor hat nie geheiratet und seine ganze Zeit seinem Unternehmen Gametek gewidmet, das zu seinen Lebzeiten nie erfolgreich war. Nach allem, was man hört, war Alexis ein stilles, schüchternes Mädchen, das beruflich in die Fußstapfen ihres Onkels trat. Sie besuchte die San Diego State University, wo sie im Hauptfach Computerwissenschaften studierte und als Beste ihres Jahrgangs abschloss. Anschließend fing sie sofort an, für ihren Onkel zu arbeiten, und entwarf Computerspiele. Als er vor drei Jahren starb, erbte sie die Firma.“
Jackson fuhr sich über das frisch rasierte Kinn. „Wie angenehm“, bemerkte er.
Mike zuckte mit den Schultern. „Alexis war Martins einzige Verwandte, daher gab es niemanden sonst, der die Firma hätte übernehmen können. Angesichts der Tatsache, dass das Unternehmen fast bankrott war, hat sie in finanzieller Hinsicht nicht viel geerbt. Nach allem, was ich aus anderen Quellen erfahren konnte, hat sie in den letzten vier Jahren an Zantoid gearbeitet. Es gelang ihr nur nicht, die Software auf den Markt zu bringen, weil ihr ein bestimmter Code fehlte, der das Spiel schneller und die grafische Darstellung realistischer macht.“
„Mein Code“, meinte Jackson mit zusammengebissenen Zähnen.
„Ja“, gab Mike mit einem gequälten Lächeln zu. „Es lässt sich nicht bestreiten, dass es dein Code ist und sie die Früchte deiner Arbeit erntet. Seit Ankündigung der
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