Ein süßes Früchtchen: Wo Träume wahr werden (German Edition)
an, dass sie allein fliegt.“
„Ausgezeichnet.“
Mike dämmerte, was sein Freund vorhatte. „Ich nehme an, du hast selbst eine Fantasie, um die Mrs Schaefer-Weston sich kümmern soll?“
Jackson grinste selbstzufrieden. „Ich glaube schon.“
„Ich weiß ja, dass du wütend bist. Trotzdem ist es ungewöhnlich für dich, so etwas zu tun.“
„Was soll ich sagen?“, entgegnete Jackson. „Alexis Baylor bedroht mein Unternehmen. Ich habe es satt, von Frauen benutzt zu werden. Diesmal werde ich etwas dagegen unternehmen.“
„Sei vorsichtig mit dem, was du dir wünschst“, warnte Mike ihn.
„Warum? Weil es in Erfüllung gehen könnte?“
„Ganz recht. So faszinierend die Sache mit den ausgelebten Fantasien auch klingt, ich befürchte, wenn man für etwas bezahlt, was man auf natürliche Weise nicht erreicht, können Dinge dabei herauskommen, mit denen man nicht gerechnet hat. Es ist, als würde man in den Lauf des Schicksals eingreifen.“
Oder diese ganze Sache war Schicksal. Jackson ließ sich durch die Warnung seines Freundes nicht beirren. „Aus dir spricht nur das typische Misstrauen des Privatdetektivs.“ Was konnte dabei schon schiefgehen?
„Kann sein“, räumte Mike ein. „Vermutlich bekommst du deine Rache an Alexis Baylor in Form einer Fantasie. Allerdings solltest du bedenken, dass du unter Umständen selbst einen Preis dafür zahlst.“
Jackson rollte die Schultern und versuchte die Warnung seines Freundes abzuschütteln. Er hatte wegen Alexis bereits einen Preis gezahlt, und er konnte sich nicht vorstellen, dass er nach einer Woche auf dieser Insel schlechter dastehen würde als jetzt. „Dieses Risiko nehme ich gern in Kauf.
„Na, dann viel Glück. Ruf mich an, wenn du zurück bist, damit wir unser Bier zusammen trinken können.“
„Und den Erfolg meiner Rachepläne feiern“, fügte Jackson hinzu.
Nachdem Mike fort war, dachte Jackson über die neue Situation nach, die sich ihm so unerwartet eröffnet hatte. Bevor er Fantasies Inc. anrief, musste er sich zunächst einmal über die Art seiner Rache an Alexis Baylor klar werden – nicht, dass er Merrilee Schaefer-Weston einen Einblick in seine wahren Fantasien geben würde. Sie würde ihn von ihrer Insel verbannen, wenn sie seine wahren Motive kannte. Nein, es war unverzichtbar, dass Mrs Schaefer-Weston seine Gründe, mit denen er sie um die Erfüllung einer Fantasie bat, für echt hielt.
Ihm blieben für die Umsetzung seines Plans nur wenige Tage Zeit. Sobald er sich etwas Überzeugendes zurechtgelegt hatte, würde er seinen Anwälten grünes Licht dafür geben, einen Tag vor Alexis’ Abreise nach Seductive Fantasy die Klage einzureichen. Auf diese Weise würde Alexis sich zwar der drohenden Klage bewusst sein und des Namens Extreme Software, doch würde ihr nicht mehr die Zeit bleiben, Einzelheiten in Erfahrung zu bringen. Zum Beispiel, wer Jackson war. Das würde er ihr erst enthüllen, nachdem er seine Fantasie ausgelebt hatte. In einer Woche, sobald er zurückgekehrt war, würde er selbst vor Gericht erscheinen. Und jedes Mal, wenn sie ihn während der Verhandlungen sah, würde es für ihn ein weiterer persönlicher Sieg sein, denn sie würde ihm Tag für Tag gegenüberstehen müssen.
Er betrachtete das Bild, das Mike aufgenommen hatte, und erinnerte sich daran, was sein Freund gesagt hatte: Sie hatte seit fünf Jahren keinen festen Partner gehabt. Jackson kannte die Gründe dafür nicht, und im Prinzip spielten sie auch keine Rolle.
Er hatte sich gerade für seine ganz persönliche Fantasie entschieden.
Er wollte schlicht und einfach, dass Alexis sich rasch unsterblich in ihn verliebte. Keine Frau konnte einem Mann widerstehen, der durch und durch romantisch war. Und am Ende, wenn er wüsste, dass er Alexis für sich gewonnen hatte, würde er in der Gewissheit fortgehen, ihr etwas Entscheidendes gestohlen zu haben.
Ihr Herz.
2. KAPITEL
Sieh nicht aus dem Fenster, dann ist alles in Ordnung, ermahnte Alexis Baylor sagte sich unablässig, als das kleine Wasserflugzeug zu seinem fünfzehnminütigen Flug von Miami nach Seductive Fantasy startete. Alexis hielt die Augen geschlossen, seit sie das Flugzeug bestiegen hatte, und zwang sich jetzt, gleichmäßiger zu atmen, während das Flugzeug höher und höher stieg. Sie spürte die Vibrationen des Flugzeugs in ihrem ganzen Körper.
Ihre Muskeln blieben angespannt, ihr Herz raste. Alexis hatte nicht für möglich gehalten, dass sie unter Flugangst leiden könnte. Ihr
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