Ein sueßes Stueck vom Glueck
dunklen Bart Schokolade aus einer Tülle in eine Form, aus der Lutscherstiele ragten. Sein Ehering blitzte auf, als ein Sonnenstrahl aus dem Fenster darauf traf. Alle waren in der Tat dünn, was überraschend war bei Leuten, die den ganzen Tag mit Schokolade zu tun hatten. Nur ein Mann, groß und stämmig, fiel durch einen dicken Bauch auf. Alle waren in Weiß gekleidet, und alle trugen Papierhauben, deren Stil je nach Funktion variierte. Es war eine Welt mit einer Hierarchie, die auf den ersten Blick erkennbar war.
Über den Spülbecken hingen Pinsel, Spachtel, Schneebesen. Auf dem Marmortisch standen eine große elektronische Waage und ein riesiger Mixer. Auf einer Arbeitsfläche an der Seite befanden sich Behälter und Schüsseln in allen Größen. Gefüllt mit Rosinen, kandierten Orangen und Zucker umgaben sie die Menschen, die an der großen Marmorinsel arbeiteten.
Alle sahen auf, als Cade eintrat, aber die meisten konzentrierten sich sofort wieder auf ihre Arbeit. Nur ein Mann, der gerade geschickt Schokolade auf dem Marmor ausbreitete, bedachte sie mit einem längeren Blick, der höhere Autorität beinhaltete und wenn möglich noch mehr Missbilligung.
Er war groß und schlank (natürlich), und sein schwarzes, kinnlanges Haar fiel in sanften Locken herab. Er hatte es an einer Seite achtlos hinter sein Ohr geschoben, sodass seine markanten, glatten Gesichtszüge klar zu erkennen waren. Eine weiße Kochmütze minimierte das Risiko, dass eines der übrigen Haare in die Pralinen eines Kunden fallen konnte. Die Vorderseite seiner weißen Kochjacke war mit Schokolade bedeckt.
Er war wunderschön. Cade schluckte, ihr Mund fühlte sich trocken an. All die Düfte, die Aktivität, die Erkenntnis, dass der beste Chocolatier von Paris in Fleisch und Blut noch attraktiver war als auf den Fotos – das alles wirbelte um sie herum und steigerte ihre Erregung. Sie war hier. Lebte ihren Traum. Das hier würde enorm viel Spaß machen.
Und Sylvain Marquis war scharf.
Vielleicht war sie auch nur überreizt. So toll war er nun auch wieder nicht, oder? Okay, er hatte auf den Fotos sexy ausgesehen, und die Aufnahme von seiner Hand hatte nächtelang ihre Träume dominiert, aber sie hatte versucht, das alles mit Vorsicht zu genießen.
Doch jetzt, da er vor ihr stand, spürte sie die Energie und Kontrolle, die Leidenschaft und Disziplin, die er ausstrahlte. Auch das steigerte ihre Erregung und löste eine übermäßige Sensibilität aus. Sie fühlte sich wie eine Dose Cola, die geschüttelt wurde, während die Kohlensäure zunehmend von innen gegen die Wände drückte.
»Bonjour, Monsieur« , sagte sie, wie ihre Französischlehrer es ihr beigebracht hatten, trat selbstbewusst vor und streckte die Hand aus.
Er hielt ihr als Antwort seinen Ellbogen hin, was sie vollkommen aus dem Konzept brachte. Sie starrte den Ellbogen an, dann ihn.
Er hob die Augenbrauen gerade hoch genug, was bei ihr sofort das Gefühl hervorrief, schwer von Begriff zu sein. »Hygiène« , sagte er. »Je travaille le chocolat. Comment puis-je vous aider, Mademoiselle Co-rie?«
Sie übersetzte all das in ihrem Kopf, und ihre Aufregung steigerte sich, als ihr klar wurde, dass sie es konnte , dass diese Sprachsache funktionierte. Hygiene. Ich verarbeite die Schokolade. Wie kann ich Ihnen helfen, Miss Corey? Er klang so elegant, dass sie seine Stimme begeistert umarmen wollte. Stattdessen berührte sie verlegen seinen Ellbogen und wurde tatsächlich rot. Wie zur Hölle schüttelte man einen Ellbogen?
Der Ellbogen fiel von ihr weg. Er berührte mit der Rückseite seines pinkfarbenen Fingers die Schokolade, die er auf dem Marmor abkühlte, konzentrierte sich. Und seine Konzentration galt nicht ihr.
Das ergab keinen Sinn. Er wusste, wer sie war. Das hier war kein Überraschungsbesuch. Ihm musste klar sein, dass ihr Vermögen sein Einkommen um mehrere Millionen überstieg. Wie konnte er sich nicht auf sie konzentrieren?
Doch er schien sie für weniger wichtig zu halten als einen Haufen Schokolade. Sie wehrte sich gegen die Vorahnung, dass jemand vielleicht versuchen könnte, ihre geschüttelte Cola in den Kühlschrank zu stellen.
»Können wir uns vielleicht ungestört unterhalten?«, fragte sie ihn.
Er zuckte mit den Augenbrauen. »Das hier ist wichtig«, erklärte er ihr. Und meinte die Schokolade, nicht sie.
Hielt er sie etwa für eine Touristin, die sich für sein Handwerk interessierte? »Ich bin auf der Suche nach jemandem, der eine neue Linie von
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