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Ein sueßes Stueck vom Glueck

Ein sueßes Stueck vom Glueck

Titel: Ein sueßes Stueck vom Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Florand
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Irgendwann in ihrem Leben hatte sie alle Mars-Produkte probiert, allerdings nur zu Recherchezwecken. Noch immer überkam sie beim Anblick einer Tüte M & Ms in einem Snack-Automaten manchmal eine gewisse Wehmut, wenn ihr bewusst wurde, dass sie diese niemals kaufen konnte. (Das eine Mal, als sie auf einer Geschäftsreise schwach geworden war, blieb ihr Geheimnis.) Sie hatte während ihrer gesamten Kindheit höchstens ein Dutzend M & Ms gegessen. Selbst ihre Freunde hatten auf ihren Geburtstagsfeiern keine essen dürfen, weil deren Eltern Angst hatten, es sei ihr gegenüber unhöflich.
    »Ich sage ja nur, dass er wegen der Millionen schon ein bisschen höflicher zu mir hätte sein können.«
    »Oh nein.« Ihr Großvater klang alarmiert. »Du möchtest nicht, dass ein Franzose anfängt, höflich zu dir zu sein, Schatz. Es wird deine Seele erschüttern. Davon erholst du dich vielleicht nie. Die Schweizer sind da ein bisschen ungeschickt – sie sind oft höflich, und du merkst es nicht mal. Aber die Franzosen – die sind richtig gut darin. Wenn du mit einem Franzosen fertig bist, der ›höflich‹ zu dir war, dann bist du bereit, von diesem Turm zu springen, den die da haben.«
    Cade rieb sich frustriert die Stirn. »Ich … ich will doch nur hier sein , Grandpa. Verstehst du? Ich will lernen, wie sie machen, was sie machen. Ich möchte nach Paris gehören . Ich will ihre Pralinen haben.«
    »Oh, ich weiß.« Ihr Großvater seufzte. »Ich schätze, das ist unser größter Fehler. Und ich wünschte wirklich, ich könnte dir ausreden, deine Energie auf diese Snobs zu verschwenden. Sie werden dir nur wehtun und dir das Gefühl geben, dass du nichts wert bist.«
    »Ich werde nicht zulassen , dass sie mir wehtun«, log Cade.
    »Hmm. Denk immer daran, Schatz: Sie können so arrogant sein, wie sie wollen, aber damals, 1945, waren es unsere Schokoriegel, die unsere Soldaten ihnen geschenkt haben, und sie waren sehr dankbar dafür.«
    Cade musste grinsen. Sie hatten für die D-Day-Jubiläumsfeier einen ganzen Haufen dieser alten Schokoladen-Rationsriegel hergestellt, was nicht gerade das Köstlichste gewesen war, das jemals von ihrem Fließband gelaufen war – das Militär hatte auf zu vielen gesunden Zutaten bestanden. »Vielleicht ist das der Grund für ihre Arroganz?« Abgesehen von dem Grund für die Besessenheit ihres Großvaters, Spinat-Schokoriegel herzustellen.
    Ihr Großvater schnaubte. »Damals waren sie sich nicht zu schade dafür.«
    Cade versuchte, diese alte Zweite-Weltkrieg-Haltung auf sich wirken zu lassen: Damals waren sie nicht so überlegen, oder? Aber sie sah immer wieder diese unglaubliche Ablehnung in Sylvain Marquis’ Gesicht, und sie ließ schon wieder unwillkürlich ihre Schultern sinken. Irgendwie glaubte sie nicht, dass sie etwas, das vor fast siebzig Jahren passiert war, als Argument benutzen konnte, um seine Ablehnung in die enthusiastische Einwilligung zu verwandeln, von der sie geträumt hatte.
    Bastard. Egozentrischer, arroganter Idiot.
    Himmel, andererseits machte er wirklich tolle Pralinen. Nachdem sie einmal mit dem Probieren angefangen hatte, konnte sie nicht mehr aufhören. Sie hatte sogar in der Nacht davon geträumt; die seidige Konsistenz dieser perfekten Schokolade hatte ihre Gedanken berauscht, das feine Aroma hatte sie umtanzt wie ein erregender Striptease, hatte sie immer weiter zu der Gefahr hingezogen, die hinter den Vorhängen in einer geheimnisvollen Opiumhöhle lauerte …
    Sie schreckte aus dem Schlaf und eilte aus dem Bett, um sich mit einer Dusche zu erfrischen.
    Leider verwandelte sich die »erfrischende Dusche« in einen Kampf mit der Handbrause in einer Badewanne mit Klauenfüßen. Wer hatte dieses Badezimmer entworfen? Ohne Halterung für den Duschkopf und ohne Vorhang stand schließlich der gesamte Raum unter Wasser, ebenso wie die frischen Sachen, die sie bereitgelegt hatte. Sie starrte auf die bespritzten alten Blumentapeten und fragte sich, ob das hier eine Art Falle war, um sie zu zwingen, die Wohnung in einer etwas … schlichteren Farbe zu streichen. Schlicht. Stilvoll. Vielleicht hatte es ja ursprünglich einen Duschvorhang gegeben, bis jemand ihren Namen gegoogelt hatte, als sie die Wohnung mietete, und die Gelegenheit beim Schopfe gepackt? Der dünne schwarze Pullover und die elegante schwarze Hose, die sie anzog, waren voller Wasserflecken. Der Tag hatte noch nicht richtig angefangen, und sie sah bereits lächerlich aus.
    Deine Sachen werden trocknen , sagte

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