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Ein talentierter Lügner (Romeo & Julian) (German Edition)

Ein talentierter Lügner (Romeo & Julian) (German Edition)

Titel: Ein talentierter Lügner (Romeo & Julian) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sage Marlowe
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Shopping-Center sowie eine Eishalle umgewandelt worden und man konnte das schmale Haus dazwischen leicht übersehen, wenn man nicht wusste, wonach man suchte—nicht gerade die ideale Lage um ein blühendes Geschäft zu entwickeln. Alles daran schrie nach einer Scheinfirma, aber Julian entschied sich, das zu ignorieren. Wenn Goldstein kooperierte, konnte er mit seiner kleinen Galerie und dem, wofür er sie wirklich nutzte, ruhig weitermachen. Zumindest fürs Erste. Und wenn er nicht kooperierte, wäre es ganz gut ein As im Ärmel zu haben.
    Julian interessierte es eigentlich sowieso nicht besonders. Er war viel mehr wegen Romeos Verhalten ihm gegenüber besorgt. Während der Fahrt war Romeo höflich, aber einsilbig gewesen, also war Julians Fehltritt in der Nacht zuvor wohl noch nicht vergeben.
    „Warte einen Augenblick.“ Bevor sie die Kunstgalerie betraten, hielt Julian Romeo auf indem er eine Hand gegen seine Brust drückte. Die Berührung ließ ihn leicht zusammenzucken obwohl er es war, der sie provoziert hatte. Er weigerte sich, sich einzugestehen wie verlockend sich die Wärme von Romeos Körper anfühlte, die er durch das dünne Hemd hindurch spürte. „Wir sollten uns erst mal darüber unterhalten, wie wir das hier angehen wollen.“
    Romeo sah ihn kurz an, zuckte die Schultern und ging einfach weiter. „Ich frage ihn , wer die Kopie beauftragt hat, dann sehen wir weiter.“ Er öffnete die Eingangstür und trat ein bevor Julian Zeit hatte, Einwände zu erheben.
    Das Innere der Galerie war ganz anders als jeder für die Ausstellung von Kunstgegenständen genutzte Raum, den Julian je gesehen hatte. Anstelle der großzügigen Ausmaße und glänzenden Oberflächen die er mit modernen Kunstgalerien verband, war der Ort nur schwach beleuchtet und vollgestopft mit allem möglichen Kram, von Gemälden über Skulpturen bis hin zu einer kleinen Gruppe von nicht eindeutig identifizierbaren Objekten. Julian war sich allerdings ziemlich sicher, mindestens eine Handvoll Pommes und einen halbgegessenen Burger darunter entdeckt zu haben, also entschied er, seine Augen bei sich zu behalten—oder zumindest nicht auf die dubiosen objets d’art zu richten. Davon abgesehen gab es jedoch nichts, worauf er sie hätte richten können. Julian stieß einen leisen Fluch aus. Wahrscheinlich hatte Goldstein sie kommen sehen und es vorgezogen, nicht zu warten bis sie hereingekommen waren und ihm erzählten warum das FBI ihm einen Besuch abstattete.
    Romeo schien diese Annahme nicht zu teilen. Er ging geradewegs zur Rückseite des Raumes und rief laut, woraufhin Julian vor Überraschung zusammenzuckte.
    „Du glaubst doch nicht wirklich, dass der Typ kommt, oder?“ frotzelte Julian, biss sich aber auf die Lippe als eine gut getarnte Tür in der hinteren Wand geöffnet wurde. Heraus kam eine große, dürre Gestalt mit glänzender Glatze und einem enormen Schnurrbart.
    Romeo strahlte den Fremden an. „Jacob. Schön dich zu sehen. Du siehst blendend aus. Wie geht es Becky und den Mädchen?“
    Also kannte Goldstein Romeo. Er erwiderte das Lächeln wobei er seine gelblichen Zähne entblößte. „Es geht ihnen gut, danke. Aber was ist denn mit dir, du gerissenes kleines Wiesel? Ich habe ja die unglaublichsten Gerüchte über dich gehört. Die Leute behaupten sogar, du hättest die Seiten gewechselt und würdest jetzt mit—“ Er schluckte den Rest seines Satzes hinunter als er Julian erblickte. „Oh. So wie’s aussieht sind die Gerüchte dann wohl wahr.“
    „Lass das jetzt mal außer Acht“, sagte Romeo. „Ich brauche deine Hilfe bei etwas.“
    Goldstein lenkte seine Aufmerksamkeit sichtlich widerstrebend auf Romeo, und dennoch fühlte Julian sich als würde er weiterhin genau beobachtet.
    „Monets Wasserlilien “, sagte Romeo. „Klingelt da was?“
    Goldstein starrte ihn skeptisch an. „Es gibt mehrere Wasserlilien-Gemälde von Monet“, antwortete er vorsichtig , aber Romeo schüttelte den Kopf.
    „Eines von ihnen wurde vor einigen Tagen aus einer privaten Sammlung gestohlen“, erklärte er. „Es wurde zwar recht schnell wiedergefunden, stellte sich dann aber als Fälschung heraus.“
    „Oh.“ Nur dieser eine kleine Laut entwich Goldstein, aber ein seltsamer Glanz erhellte seine Augen. „Wurde es von einem Experten untersucht?“
    Romeo nickte, ein bewunderndes Lächeln auf den Lippen. „Gregory Hanson. Er hat einen ganz ausgezeichneten Bericht dazu geschrieben und ich hatte übrigens ebenfalls das Vergnügen, es

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