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Ein Todsicherer Job

Ein Todsicherer Job

Titel: Ein Todsicherer Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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rede hier vom Glauben, wenn du das vielleicht berücksichtigen würdest.«
    »Tut mir leid. Ich weiß, oder ich glaube zu wissen, wovon du redest. Ich meine, ich weiß, dass alles einer gewissen Ordnung unterworfen ist, aber ich weiß nicht, wie man eine – sagen wir – katholische Erziehung mit dem Tibetischen Totenbuch in Einklang bringen soll, mit dem Großen Bunten Buch des Todes , mit Trödlern, die Sachen verkaufen, in denen Seelen stecken, mit bösartigen Rabenfrauen in der Kanalisation. Je mehr ich weiß, desto weniger begreife ich. Ich handle nur.«
    »Nun, das Bardo Thodrol berichtet von Hunderten von Ungeheuern, denen man begegnet, wenn das Bewusstsein auf der Reise zu Tod und Wiedergeburt ist, aber man soll sie ignorieren, weil es nur Illusionen sind, die eigenen Ängste, die das Bewusstsein daran hindern wollen, weiterzuziehen. Sie können einem nicht wirklich etwas anhaben.«
    »Ich glaube, da könnte in diesem Buch etwas ausgelassen worden sein, Audrey. Ich habe sie selbst gesehen und gegen sie gekämpft. Ich habe ihnen Seelen entrissen und erlebt, wie sie von Kugeln getroffen und von Autos überfahren wurden und trotzdem weiterliefen. Sie sind definitiv keine Illusionen, und sie können einem definitiv etwas anhaben. Das Große Buch drückt sich unklar aus, aber es ist davon die Rede, dass die Mächte der Finsternis unsere Welt erobern wollen und dass der Luminatus sich erheben und gegen sie in die Schlacht ziehen wird.«
    »Luminatus?«, fragte Audrey. »Irgendwas mit Licht?«
    »Der Große Tod«, sagte Charlie. »Der Ganz Große Tod. So was wie der oberste Reiseleiter, der Große Zampano, der Cheftod. Wenn Minty und die anderen Totenboten die Helfer vom Weihnachtsmann sind, dann ist der Luminatus der Weihnachtsmann persönlich.«
    »Der Weihnachtsmann ist der Große Tod?!«, fragte Audrey, die Augen weit aufgerissen.
    »Nein, das war doch nur ein Beispiel...« Charlie sah, dass sie ein Lachen unterdrückte. »Hey, ich bin heute Abend verprügelt, unter Strom gesetzt, gefesselt und für den Rest meines Lebens traumatisiert worden.«
    »Also scheint meine Verführungsstrategie zu wirken?«
    Charlie wurde nervös. »Ich wollte nicht... ich hatte nicht... hab ich deine Brüste angestarrt? Wenn ja, war es reiner Zufall, denn, na ja... sie waren einfach... da, und...«
    »Schscht.« Sie beugte sich vor und hielt sanft ihren Zeigefinger an seinen Mund, um ihn zum Schweigen zu bringen. »Charlie, ich fühle mich dir im Moment sehr nah und sehr verbunden, und ich möchte diese Verbindung aufrechterhalten, aber ich bin erschöpft, und ich glaube nicht, dass ich noch weiter reden kann. Ich glaube, am liebsten wäre es mir, wenn du mit mir ins Bett gehen würdest.«
    »Wirklich? Bist du sicher?«
    »Ob ich sicher bin? Ich hab seit vierzehn Jahren keinen Sex gehabt, und wenn du mich gestern danach gefragt hättest, hätte ich dir gesagt, dass ich es lieber mit einem deiner Rabenmonster aufnehmen würde, als mit einem Mann ins Bett zu gehen, aber hier bin ich nun, bei dir, und ich war mir meiner Sache nie sicherer als jetzt.« Sie lächelte, dann wandte sie sich ab. »Ich meine, falls du es auch willst.«
    Charlie nahm ihre Hand. »Ja«, sagte er, »aber ich wollte dir noch was Wichtiges sagen.«
    »Kann das nicht bis morgen warten?«
    »Auch gut. «
     
    Die ganze Nacht lagen sie sich in den Armen, und alle Ängste und Zweifel, die sie gehabt haben mochten, erwiesen sich als überflüssig. Die Einsamkeit verflüchtigte sich wie Trockeneis, und am Morgen war sie nur noch eine kleine Wolke an der Zimmerdecke, die im Licht verdampfte.
     
    Während der Nacht hatte jemand den Esstisch wieder aufgestellt und das Chaos aufgeräumt, das Minty Fresh gestern angerichtet hatte. Er saß am Tisch, als Charlie herunterkam.
    »Die haben meinen Wagen abgeschleppt«, sagte Minty Fresh. »Da ist Kaffee.«
    »Danke.« Charlie steuerte auf die Küche zu. Er schenkte sich Kaffee ein und setzte sich zu Minty. »Was macht Ihr Kopf?«
    Der große Mann betastete die dunkelrote Beule an seiner Stirn. »Besser. Wie geht es Ihnen?«
    »Ich hab heute Nacht aus Versehen eine Nonne georgelt.« »Manchmal – in Krisenzeiten – lässt sich so was einfach nicht vermeiden. Aber davon abgesehen... wie geht es Ihnen?« »Ich fühl mich einfach wunderbar.«
    »Na, wie Sie sich vorstellen können, haben wir anderen uns das Hirn zermartert, weil die Welt am Abgrund steht. Das war eher mittelprächtig.«
    »Es wird nicht das Ende der Welt, es wird

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