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Ein Todsicherer Job

Ein Todsicherer Job

Titel: Ein Todsicherer Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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nur dunkel«, sagte Charlie gut gelaunt. »Ist es dunkel, mach doch Licht!«
    »Schön für Sie, Charlie. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen wollen. Ich muss meinen Wagen auslösen, bevor Sie mir gleich noch erzählen, dass ich doch Limonade machen soll, wenn mein Leben eine einzige Zitrone ist. Ich müsste Sie bewusstlos schlagen.«
    (Stimmt schon: Es gibt kaum etwas Unausstehlicheres als ein frisch verliebtes Betamännchen. Es ist so sehr auf die Vorstellung konditioniert, nie im Leben Liebe zu finden, dass es ihm – wenn es doch geschieht – vorkommt, als füge sich die ganze Welt seinen Bedürfnissen. Derart in die Irre geführt, verhält es sich entsprechend. Es ist für ihn eine Zeit der großen Freude und der Gefahr.)
    »Warten Sie, wir können uns doch ein Taxi teilen. Ich muss nach Hause und meinen Kalender holen.«
    »Ich auch. Meiner liegt im Wagen. Wussten Sie, dass diese beiden Klienten, die ich verpasst habe, hier sind? Sie leben.«
    »Audrey hat es mir erzählt«, sagte Charlie. »Insgesamt sind es sechs. Sie hat mit ihnen diese Sache mit dem P ’ howa der Unsterblichkeit gemacht. Und das hat offenbar die kosmische Kacke zum Dampfen gebracht. Aber was können wir tun? Wir können die Leute ja nicht umbringen.«
    »Nein, ich glaube, es ist genau so, wie Sie sagen. Die Schlacht wird hier in San Francisco stattfinden, und zwar jetzt . Und da Sie hier der Luminatus sind, lastet die ganze Sache auf Ihren Schultern. Also, ich würde sagen: Wir sind dem Untergang geweiht.«
    »Vielleicht auch nicht. Ich meine, jedes Mal, wenn sie mich fast erwischt hätten, hat irgendwas oder irgendwer eingegriffen und den Sieg davongetragen. Ich glaube, das Schicksal ist auf unserer Seite. Ich bin da ganz optimistisch.«
    »Es liegt nur daran, dass Sie gerade eine Nonne georgelt haben«, sagte Minty.
    »Ich bin keine Nonne«, sagte Audrey, die mit einem Stapel von Zetteln in der Hand hereinkam.
    »Ach du Schande«, sagten die Totenboten unisono.
    »Nein, ist schon okay«, sagte Audrey. »Er hat mich tatsächlich georgelt, oder – was vielleicht korrekter wäre – wir haben georgelt, aber ich bin keine Nonne mehr. Nicht wegen der Orgelei... es war eine präorgelitische Entscheidung.« Sie warf die Zettel auf den Tisch und setzte sich auf Charlies Schoß. »Na, Hübscher, wie fühlen wir uns heute Morgen?« Sie gab ihm einen stürmischen Kuss und umschlang ihn wie ein Seestern, der eine Auster knacken will, bis Minty Fresh sich räusperte und sie sich zu ihm umwandte. »Und auch Ihnen einen guten Morgen, Mr. Fresh. «
    »Ja, danke.« Minty beugte sich seitwärts, damit er Charlie sehen konnte. »Ob sie nun Ihretwegen hier waren oder wegen unserer Klienten, die nicht sterben wollten: Die werden wiederkommen, dass wissen Sie doch, oder?«
    »Die Morrigan?«, sagte Audrey.
    »Huh?«, machten die beiden Totenboten im Chor.
    »Ihr Jungs seid echt niedlich«, schwärmte Audrey. »Man nennt sie ›Morrigan‹. Es sind Harpyien, Rabenfrauen – Personifizierungen des Todes in Form schöner Kriegerinnen, die sich in Vögel verwandeln können. Es gibt drei davon, allesamt Teil derselben kollektiven Königin der Unterwelt, bekannt als ›Morrigan‹.«
    Charlie lehnte sich etwas zurück, um ihr in die Augen sehen zu können. »Woher weißt du das?«
    »Hab ich eben im Internet nachgesehen.« Audrey stieg von Charlies Schoß, nahm die Zettel vom Tisch und fing an zu lesen. »Die Morrigan besteht aus drei getrennten Wesen: Macha, die das Schlachtfeld heimsucht und als Tribut Kriegerköpfe sammelt. Man sagt, sie sei in der Lage, einen Krieger auf dem Feld von tödlichen Wunden zu heilen, wenn seine Männer ihr genügend Köpfe geopfert haben. Die keltischen Krieger nannten abgeschlagene Häupter ›Machas Eichelernte‹. Sie gilt als die Muttergöttin der drei. Babd ist der Zorn, die Freude am Krieg und am Töten – angeblich sammelte sie den Samen gefallener Krieger und nutzte seine Kraft, um in der Schlacht den reinen Wahn, die Mordlust zu entfachen. Nemain schließlich ist die pure Raserei, und man sagt, sie triebe Soldaten in die Schlacht, mit so grauenvollem Heulen, dass die Feinde daran sterben konnten. Ihre Klauen waren giftig, und die bloße Berührung konnte einen Soldaten töten. Sie spritzte ihr Gift den Feinden in die Augen, um sie zu blenden.«
    »Das sind sie«, sagte Minty Fresh. »In der U-Bahn habe ich gesehen, wie die eine mit ihren Klauen Gift verspritzt hat.«
    »Ja«, sagte Charlie, »und mir kommt die

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