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Ein Todsicherer Job

Ein Todsicherer Job

Titel: Ein Todsicherer Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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ihre Waffen. »Der gehört nicht zu uns. Der gehört nicht zu uns«, rief Bob.
    »Hör auf damit«, sagte Charlie. »Du kannst keinen Sprechchor anstimmen, Bob. Außer dir hat niemand einen Kehlkopf.«
    »Ach, ja.« Bobs Sprechchor versandete. »Jedenfalls ist er keiner von uns«, fügte er zu seiner Verteidigung hinzu.
    »Jetzt schon«, sagte Charlie. Zu Bummer sagte er: »Kannst du uns in die Unterwelt führen?«
    Bummer blickte zu Charlie auf, als wüsste er genau, was man von ihm wollte, aber wenn er die Kraft zum Weitermachen aufbringen sollte, würde er die andere Hälfte von dieser Minisalami brauchen. Charlie gab sie ihm, und sofort sprang Bummer in ein höher gelegenes Rohr von etwas mehr als einem Meter Durchmesser, blieb stehen, bellte, dann rannte er hinein.
    »Ihm nach!«, rief Charlie.
     
    Nachdem sie Bummer eine Stunde durch die Kanalisation gefolgt waren, wurden die Rohre zu Tunneln, und diese wurden immer größer, je weiter sie kamen. Bald schon stapften sie durch Höhlen mit hohen Decken, von denen bunt leuchtende Stalaktiten hingen und ihren Weg mit mattem, trübem Licht erhellten. Charlie hatte einiges über die Geologie dieser Gegend gelesen und wusste, dass die Höhlen nicht natürlichen Ursprungs waren. Er vermutete sie irgendwo unter dem Bankenviertel, das größtenteils auf dem Abraum vom Goldrausch errichtet worden war, so dass es dort nichts geben konnte, was so alt aussah und so stabil war wie diese Höhlen.
    Bummer wollte weiter, führte sie ohne das geringste Zögern in die eine oder andere Gabelung, bis sie in einer gewaltigen Grotte standen. Der Raum war so groß, dass er das Licht von Charlies Helm und seiner Taschenlampe verschluckte, doch die Decke war wohl hundert Meter hoch und mit Stalaktiten besetzt, deren rotes, grünes und violettes Leuchten sich in einem schwarzen See spiegelte. Mitten auf diesem See, etwa sechzig Meter entfernt, stand ein großes, schwarzes Segelschiff mit hohen Masten wie eine Spanische Galeone, aus deren Kajütenfenstern am Heck rotes, pulsierendes Licht drang. An Deck hing eine einzelne Laterne. Charlie hatte gehört, dass beim Goldrausch ganze Schiffe unter dem Schutt begraben worden waren, aber die wären sicher nicht so gut erhalten. Alles veränderte sich. Diese Höhlen hatten damit zu tun, dass sich die Unterwelt erhob, und ihm wurde bewusst, dass es nur ein kleiner Hinweis darauf war, was mit der Stadt geschehen würde, wenn die Unterwelt erst das Kommando übernahm.
    Bummer bellte, und das grelle Echo hallte durch die Grotte, was einen Riesenschwarm von Fledermäusen aufschreckte.
    Charlie sah Bewegung an Deck des Schiffes, die blauschwarze Silhouette einer Frau, und er wusste, dass Bummer sie an den richtigen Ort geführt hatte. Charlie reichte Bob seine Taschenlampe und stellte seinen Stock auf den Boden. Er zog die Desert Eagle aus dem Schulterholster, vergewisserte sich, dass noch eine Kugel im Lauf war, spannte den Hahn, dann sicherte er die Waffe und schob sie wieder ins Holster zurück.
    »Wir werden ein Boot brauchen«, sagte Charlie zu Bob. »Seht doch mal nach, ob ihr was findet, woraus man ein Floß bauen kann.« Das Bobtailmännchen lief mit Charlies Taschenlampe am Ufer entlang, suchte die Felsen nach brauchbarem Strandgut ab. Bummer knurrte, schüttelte den Kopf, als hätte er Würmer in den Ohren und als wollte er zeigen, dass er Charlie für verrückt hielt, dann rannte er in den See. Fünfzig Meter weiter reichte ihm das Wasser immer noch bis zu den Schultern.
    Charlie sah zum schwarzen Schiff hinüber und merkte, dass es viel zu hoch aufragte, dass der Rumpf im Grunde kaum fünfzehn Zentimeter im Wasser stand.
    »Äh, Bob«, sagte Charlie, »vergiss das mit dem Floß. Wir laufen. Leise, alle Mann!« Er zog seinen Degen und watete voran. Je näher sie dem Schiff kamen, desto mehr konnten sie erkennen. Die Reling bestand aus zusammengebundenen Schenkelknochen, die Klampen waren aus Hüften. Als Deckslaterne leuchtete ein Menschenschädel. Charlie hatte keine Vorstellung davon, wie sich seine Macht als Luminatus zeigen würde, doch als sie den Rumpf des Schiffes erreichten, wünschte er, es würde bald passieren und die Fähigkeit, zu fliegen, gehörte dazu.
    »Wir sind gearscht«, sagte Bob mit Blick auf den schwarzen Rumpf, der über ihnen aufragte.
    »Sind wir nicht«, sagte Charlie. »Wir brauchen nur jemanden, der da raufklettert und uns ein Seil runterwirft.«
    Es folgte einiges Geschiebe zwischen den Hörnchenmenschen, dann

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