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Ein Traummann zum verzweifeln

Titel: Ein Traummann zum verzweifeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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sind.« Das Tor summte, während beide Flügel langsam aufglitten und einen Weg freigaben, der sich nach rechts wand. »Er ist in der Remise, im Garagenhaus.«
    »›Nicholas hat mich schon darauf vorbereitet, dass Sie ruppig sind‹«, äffte Daisy säuerlich nach. Na, toll. Fünf Minuten in seinen Kreisen, und schon wurde sie für zu leicht befunden.
    Sie wuchtete ihre Siebensachen wieder hoch und marschierte durch das Tor. Was sollte das im Übrigen mit dem Garagenhaus? Parkplätze und Abstellflächen für Autos standen in San Francisco so hoch im Kurs, dass es der Inbegriff von Luxus war, vor Ort eine eigene Garage zu besitzen. Nick hatte wirklich Nerven, von beschränkten Mitteln zu reden.
    Die ursprünglichen Tore der Remise waren durch automatische Garagentore ersetzt worden, von denen zwei bis zur Decke hochgerollt waren. Dankbar setzte sie ihr Gepäck ab und spähte in die halbdunkle offene Garage. In einer – tipptopp gepflegten – Bucht stand ein klassischer Daimler, in einer anderen ein alter Porsche. Die dritte Bucht war bis auf eine Gefriertruhe in der Ecke leer. Weit und breit war niemand zu sehen, und so rief Daisy laut Nicks Namen.
    »Bist du’s, Daisy?«
    Die Stimme kam von oben, aber als Daisy hochschaute, entdeckte sie nur Balken. Dann hörte sie von draußen Lärm und ging zurück auf den Vorplatz. Dem Getrappel von Schritten folgend, bog sie um die Ecke und sah, wie Nick gerade die letzte Stufe einer Außentreppe aus Holz nahm.
    Er kam strahlend auf sie zu. »Wo hast du dein Zeugs?«
    Das Herz schlug ihr plötzlich bis zum Hals, sie brachte keinen Ton heraus und deutete nur wortlos auf den Berg am Eingang der Garage. Erneut zweifelte sie an ihrem Geisteszustand. Wie hatte sie diesen Auftrag nur annehmen können? Wenn sie einem Kunden gegenüberstand, spielte ihr Herz normalerweise nicht so verrückt, als sei sie ein verknalltes Schulmädchen.
    Daisy straffte die Schultern. Verdammt noch mal, sie würde solche Gefühle einfach nicht zulassen. Sie war schließlich keine dreizehn mehr, sie war eine erwachsene Frau. Sie war Profi – sie war Polizistin gewesen. Sie riss Nick ihren Waffenkoffer – eine Spezialanfertigung – aus der Hand: »Den nehm ich. Du kannst den Rest tragen.« Sich an seinen verletzten Arm erinnernd, nahm sie auch noch ihren Koffer und überließ ihm die leichteren Plastiktüten, die sie mit allerlei Krimskrams voll gestopft hatte.
    Als sie sich umsah, entdeckte sie einen schmalen Pfad, der sich durch einen kleinen, üppig bepflanzten Garten zur Hintertür der Villa schlängelte. »Wohin?« Sie nahm mal an, zur Hintertür. Aber da sie von jetzt an ihr Sonntagsbenehmen an den Tag legen wollte, nahm sie davon Abstand, auf eigene Faust loszugehen.
    »Hier rauf.« Da er die Hände voll hatte, deutete er mit dem Kinn die Treppe hinauf, die an der Seite des Garagenhauses nach oben führte. Eine der Tüten rutschte ihm ab, und er korrigierte seinen Griff. »Mein Gott, Daisy, was ist da bloß alles für Zeugs drin?«
    Daisy spähte die Treppe hoch. Klar doch, da oben war ein Apartment, das er für sie vorbereitet hatte. Aber ebenso klar war auch, dass er schlicht keine Ahnung von den Grundregeln der Sicherheit hatte. »Coltrane«, brauste sie empört auf, »ich kann dich nicht beschützen, wenn du an einem anderen Ort als ich bist.«
    Nick sah sie verwundert an. »Wenn ich an ...« Er lachte entsetzt auf. »Du denkst, ich wohne im Haupthaus? Mann, du willst einfach nicht wahrhaben, was ich dir gesagt habe, nicht wahr? Ich bin nicht reich. Ich habe das Garagenhaus vom Besitzer des Anwesens gemietet. Komm jetzt!«
    Daisy folgte ihm misstrauisch die Treppe hoch, und sie wusste: Sobald sie die Türschwelle überschritt, hatte sie ein dickes, dickes Problem. Die großzügige, in kaltem Chrom und Leder gehaltene Wohnung, die sie erwartet hatte, erwies sich als Puppenstube. Als schnuckelige, gemütliche, einladende Puppenstube. Ihr wurde ganz anders, als sie durch den kurzen Flur in den Hauptraum äugte.
    Das war einfach überwältigend.
    Hohe Decken, glänzender Parkettfußboden und gemauerte Wände. Sprossenfenster gaben den Blick auf die Einfahrt und den winzigen Garten frei, und an den Wänden hingen ausdrucksstarke Schwarzweißfotos, offensichtlich alles Arbeiten von Nick. Am anderen Ende des Raumes trennte eine Frühstückstheke den Küchenbereich ab, und in der Mitte, gegenüber einem Kamin und einer Hi-Fi-Anlage mit Fernseher, standen eine kastanienbraune Samtcouch und zwei

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