Ein unverschämt attraktiver Milliadär
zulässt. Die Sache hat keinen Haken.“
Unverwandt betrachtete Connor Michaels Profil, sich voll bewusst, dass dieses Gespräch zu nichts führte. Das seltsame Gefühl, dass sein geordnetes Leben außer Kontrolle geraten war, verstärkte sich. „Du hörst mir nicht zu. Es gibt immer einen Haken.“
„Natürlich höre ich zu.“
„Aber?“ Die Art und Weise, wie Michael den Mund zusammenkniff, signalisierte Connor, dass er diesmal mit keinem seiner Argumente etwas ausrichten konnte, was selten geschah.
In den Jahren, in denen er mit Michael Squash spielte, hatte er die ruhige, bedingungslose Freundschaft, die sie verband, mehr und mehr zu schätzen gelernt. Er gab Michael oft Ratschläge in finanziellen Fragen, und bisher hatte Michael sie nur zweimal missachtet. Das erste Mal hatte Michael Tausende bei einer Immobiliensanierung verloren, die in Konkurs ging. Das zweite Mal hatte Connor ihm geraten, die Finger von einem renovierungsbedürftigen historischen Cottage an einer belebten Straße zu lassen. Michael hatte ein unerwartetes Erbe von einer Großtante als Anzahlung nehmen wollen. Connor hatte ihn gewarnt, dass die Restaurierung sehr viel Geld verschlingen würde.
Aber Michael hatte das Haus trotzdem gekauft und jedes Wochenende seitdem daran gearbeitet. Connor hatte es sich angewöhnt, ihm an den Sonntagnachmittagen zur Hand zu gehen – sehr zu Danas Missfallen –, und der körperliche Einsatz, der nötig war, um das Cottage zu restaurieren, hatte sich wirklich gelohnt. Schließlich musste Connor eingestehen, dass er sich getäuscht hatte. Auch wenn die Arbeiten sehr viel Zeit und Geld erforderten, Michaels Haus war etwas Besonderes.
Er hatte sich an die Zeit erinnert gefühlt, als er und Paul sich selbstständig machten, angespornt von dem Traum, so viele vernachlässigte Gebäude zu erstehen wie möglich.
Wann war ihnen ihr Idealismus abhanden gekommen? Ab wann war es nur noch um die nächste Million gegangen?
Doch nur weil Michael mit seinem alten Haus recht behalten hat, heißt nicht, dass seine überstürzte Ehe funktionieren muss, überlegte Connor, während sie darauf warteten, sich in den fließenden Verkehr einzufädeln.
„Aber … Suzy ist nicht wie Dana.“
Connor zuckte zusammen, als er diesen Namen hörte. „Das habe ich auch nie behauptet.“
„Zieh aus dem, was Dana dir angetan hat, keine voreiligen Schlüsse. Ich glaube, es ist gut, dass du sie los bist. Ich habe sie ehrlich gesagt nie gemocht. Du verdienst eine bessere Frau.“
„Im Moment könnte mich nichts weniger als das interessieren.“
„Du wirst darüber hinwegkommen.“ Michael bog auf die Straße ab, die an der Kirche vorbeiführte. „Wir werden auf der Hochzeit morgen jemanden finden, der dein gebrochenes Herz kittet.“
„Mein Herz ist nicht gebrochen.“
„Nein“, stimmte Michael zu. „Dein Stolz ist lädiert.“
„Danke, Kumpel, genau das wollte ich hören.“
Michael lachte immer noch, als sie vor der Kirche hielten, wo die Braut und ihre Brautjungfer auf sie warteten.
So hübsch die blonde Suzy auch war, Connors Blick ging automatisch zu ihrer Freundin. Sie wirkte durch und durch reserviert. Ihr gerader schwarzer Rock, die schwarzen Strümpfe und die schlichte weiße Bluse hatten so gar nichts Weibliches. Doch als sie auf den Wagen zuging, bewegte sie sich mit einer beschwingten Grazie, die überhaupt nicht zu ihrer kühlen, beherrschten Miene passen wollte.
„Die beste Therapie wäre eine andere Frau. Victoria …“
„ Nein. “ Connor warf Michael einen eisigen Blick zu. „Ich brauche ganz bestimmt nicht noch eine hartgesottene Karrierefrau, die nur auf ihren Vorteil bedacht ist. Versuch also heute Abend nicht, uns zu verkuppeln, oder du kannst dir für deine Hochzeit morgen einen neuen Trauzeugen suchen.“
2. KAPITEL
Connor nahm kaum wahr, wie wunderschön das Buntglasfenster im Schein der Nachmittagssonne leuchtete. Oder wie das bunte Licht auf Braut und Bräutigam fiel und sie aussehen ließ, als kämen sie aus einer anderen Welt. Stattdessen stand er steif neben ihr hinter dem Brautpaar, als das das Ehegelöbnis sprach.
Seine Wut auf sie hatte seine Verärgerung darüber vertrieben, dass Michael seine chaotischen persönlichen Angelegenheiten mit Suzy besprochen hatte. Er konnte den Gedanken nicht ertragen, dass irgendjemand ihn bemitleidete.
Auch wenn er kaum sie beschuldigen konnte, ihn zu bemitleiden.
Widerwillig warf er der Brautjungfer einen Seitenblick zu. Er hatte sie
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