Ein Vampir kommt selten allein
sich Lucy.
Er stand gebückt da, seine Finger wanderten zu seinen Augen. Lucy schnappte nach Luft, als er mit dem Finger eine Kontaktlinse herausnahm. KONTAKTLINSE ! Genau wie die, die sie selbst jeden Tag benutzte, um ihre Vampiraugen vor der Sonne zu schützen.
Knoblauchklausel hin oder her, dachte Lucy. Das ist der endgültige Beweis, auf den ich gewartet habe! Jackson ist ganz sicher ein Vampir.
10
Lucy fühlte sich, als wäre sie an einen Pflock gefesselt, während Olivia praktisch durch ihr Zimmer schwebte.
»Das war süë, sagte Olivia gerade. »Er war so nervös.«
»Ich weiÃ, aber â¦Â«, fing Lucy an.
»Und sein Gesichtsausdruck, als ich Ja gesagt habe!«, unterbrach Olivia sie.
»Ja, aber â¦Â«, versuchte es Lucy noch einmal.
»Und hinterher konnte ich gar nicht mehr aufhören zu lächeln.«
»Olivia!«, sagte Lucy.
»Was?« Olivia erstarrte und hielt sich an einem der Bettpfosten fest.
»WeiÃt du noch, als du sagtest, du wolltest einen ganz normalen Freund?«, begann Lucy.
Olivia saà im Schneidersitz auf dem Bett und grinste Lucy an. »Ich weiÃ, aber er ist doch normal. Er ist lustig. Er ist süÃ. Er kann aus den Graf-Vira-Romanen zitieren.«
Lucy seufzte. »Aber was, wenn es etwas gibt, was du nicht über ihn weiÃt?«
»Es gibt Millionen von Dingen, die ich nicht über ihn weië, sagte Olivia. »Und ich freue mich schon darauf, sie alle herauszufinden!«
Lucy musste es ihr sagen. »Ich meine, was, wenn er eine ganz besondere Beziehung zu seinem Zahnarzt hat?«
Olivia rümpfte die Nase. »Du meinst, er benutzt keine Zahnseide oder so?«
»Nein.« Sie versuchte es anders. »Ich meine, er trägt Kontaktlinsen.«
Olivia sah verwirrt aus. »Es macht mir nichts aus, wenn er kurzsichtig ist.«
Es gab wohl keine Möglichkeit, es ihr schonend beizubringen. »Jackson ist nicht kurzsichtig â ich glaube, er ist ein Vampir.«
Olivias Kiefer klappte nach unten. »Was?«
Lucy ging zu ihrer Schwester und setzte sich neben sie. »Der Make-up-Mensch musste tonnenweise Sprühbräune bestellen. Jackson hat eine Anti-Knoblauch-Klausel in seinem Vertrag und ich habe gesehen, wie er sich in seinem Wohnwagen die Kontaktlinsen herausgenommen hat. Ich bin ganz sicher. Er ist ein nachtaktiver Sargschläfer, ein Sonnenallergiker, also ein Vampir.«
Lucy merkte, dass die Augen ihrer Schwester ein wenig wässrig waren.
Es dauerte nur einen Augenblick, dann schien sich Olivia wieder zu fassen. »Ich weiÃ, dass man nicht erkennen kann, wer ein Vampir ist und wer nicht, aber ich hätte nie gedacht, dass ⦠na ja, ich meine ⦠Jackson? Echt?« Sie seufzte. »Das erklärt den Burger.«
»Tut mir leid, ich musste es dir einfach sagen«, sagte Lucy.
Olivia nickte. »Wahrscheinlich war er einfach zu perfekt.« Olivia legte die Hand auf Lucys Schulter. »Ich glaube, mit der Entfernung und dem ganzen Chaos hätte ich leben können, aber das â¦Â« Sie verstummte und Lucy fühlte sich noch schlechter. »Mit einem Vampir zusammen zu sein, war einfach nicht vorgesehen.« Olivia schniefte. »Das macht alles viel zu kompliziert.«
»Was hast du jetzt vor?«, fragte Lucy leise.
»Ich muss ehrlich zu ihm sein. Ihm sagen, dass ich es weiÃ, und das Ganze beenden«, sagte Olivia.
»Bist du ganz sicher, dass du keinen Vampir als Freund haben kannst?« Lucy fragte sich, ob Olivia gerade eine Entscheidung traf, die sie später bereuen würde.
Olivia schüttelte den Kopf. »Ich bin einfach nur froh, dass du es jetzt herausgefunden hast, vor unserem ersten richtigen Date. Ich weià erst seit Kurzem von diesem ganzen Vampirkram. Ein Vampirfreund würde mich momentan einfach überfordern.«
Olivia schlang die Arme um sich. Lucy umarmte sie ganz fest. »Das tut mir echt leid«, flüsterte sie. Lucys erster Versuch, jemanden zu verkuppeln, hatte sich als komplette Katastrophe herausgestellt.
»Mir auch«, sagte Olivia. »Ich glaube, wir müssen uns irgendwo treffen, wo wir ungestört reden können.« Olivia kräuselte die Nase. »Und ich habe auch schon eine gute Idee, wo das sein könnte.«
»Gut, dich wieder zu haben«, sagte Brendan, während er und Lucy im FoodMart durch Gang neun auf den geheimen Eingang des BloodMart zugingen. »Allein macht
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