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Ein Vampir und Gentleman: Argeneau Vampir 7

Ein Vampir und Gentleman: Argeneau Vampir 7

Titel: Ein Vampir und Gentleman: Argeneau Vampir 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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    Ein gellender Schrei riss Elvi aus dem Schlaf und ließ sie hochfahren, noch bevor sie richtig wach war. Es gab einen dumpfen Knall, und fluchend fiel sie wieder zurück, denn sie hatte sich schmerzhaft den Kopf am Deckel ihres Sargs gestoßen. Sie stöhnte, während ihr Schädel dröhnte, und kniff die Augen zusammen, weil sie nur tanzende Sterne sah. Diesmal hatte sie sich den Kopf wirklich heftig angeschlagen, und am liebsten hätte sie sich mit beiden Händen an die Stirn gefasst und sich hin und her gewälzt, doch die Enge des Sargs ließ solche Bewegungen nicht zu.
    Dann ertönte ein zweiter Schrei, der Elvi daran erinnerte, weshalb sie eigentlich aufgewacht war. Mit einer Hand drückte sie kräftig gegen den Deckellund stieß ihn zur Seite. Dann zog sie sich mühsam aus dem Sarg, was als erste Amtshandlung am Morgen - und damit noch vor dem ersten Blutbeutel - unglaublich kräftezehrend für sie war.
    Sie lief aus dem Zimmer, ohne einen Morgenmantel über ihr weißes Baumwollnachthemd zu ziehen. Im Flur erreichte sie ein dritter Schrei, gefolgt von einem vierten, kaum dass sie in Mabels Baum gestürmt war. Die Tür flog mit solcher Wucht auf, dass die Klinke vermutlich ein Loch in den Verputz riss, doch das war Elvi egal.
    Sie entdeckte Mabel sofort, die in ihrem Morgenmantel mit dem Bücken zur Wand auf dem Bett stand, das silbergraue Haar völlig wirr und zerzaust, die Augen vor Entsetzen weit aufgerissen. Die Frau fuchtelte mit einer Bürste herum und versuchte damit nach einer Fledermaus zu schlagen, die dicht unter der Zimmerdecke entlang flatterte. Ihr entsetztes Kreischen stieß sie offenbar immer dann aus, wenn ihr das Tier zu nahe kam. Elvi beobachtete, wie die Fledermaus eine scharfe Kurve flog, um nicht gegen die Wand zu prallen, und dann wieder auf Mabel zugeschossen kam, die einen weiteren Schrei ausstieß.
    Das Tier machte einen Bogen um die Bürste und verschwand ins Badezimmer. Elvi war mit wenigen Schritten an der Tür, warf sie ins Schloss und hatte damit die Fledermaus eingesperrt.
    „Oh!” Mabel sackte auf dem Bett zusammen und drückte die Bürste an ihre Brust. „Oh, Gott sei Dank.”
    Elvi stemmte die Hände in die Hüften und sah ihre Mitbewohnerin verärgert an. „Du hast letzte Nacht das Fenster offen gelassen.”
    Mabel seufzte angesichts des vorwurfsvollen Tonfalls. „Ich musste es aufmachen. Es war so heiß, Elvi.”
    „Ich weiß, dass es heiß war. Ich wohne schließlich auch hier.”
    „Aber du hast Fliegengitter an deinen Fenstern. Jedenfalls im Schlafzimmer.”
    „Ich schlafe in einem Sarg”, betonte Elvi. „Ein Sarg hat keine Fenster. Glaub mir, ich weiß, dass es heiß war. Trotzdem darfst du dein Fenster nicht aufmachen, solange die Fliegengitter nicht ersetzt worden sind.”
    „Und wann wird das verdammt noch Mal endlich so weit sein?”, fragte Mabel ungeduldig. „Es ist inzwischen zwei Wochen her.”
    „Die müssen vom Hersteller extra gebaut und angeliefert werden”, erklärte Elvi zum wiederholten Mal.
    „Ja, ja, weil jedes verfluchte Fenster in diesem Haus andere Maße hat”, murmelte Mabel.
    Amüsiert über Mabels Verärgerung verzog Elvi den Mund. „Willkommen in der wunderbaren Welt der viktorianischen Häuser. Ist es hier nicht großartig?”
    „Ha!”, fauchte Mabel, richtete sich dann aber erschrocken auf, als sie sah, dass Elvi sich zur Tür begab. „He! Wo willst du denn hin?”
    „Zurück in meinen Sarg.”
    „Und was wird aus der Fledermaus?”, fragte Mabel verängstigt, kletterte so schnell aus dem Bett, wie es ihr zweiundsechzig Jahre alter Körper zuließ, und eilte Elvi nach.
    „Was meinst du?”
    „Na, willst du sie denn nicht aus dem Badezimmer schaffen?”
    „Sehe ich etwa so dumm aus?”, erwiderte Elvi ungläubig. „Ich komme dem Ding bestimmt nicht zu nahe. Ruf den Tierschutzverein an.”
    „Den Tierschutzverein? Da ist doch um diese Uhrzeit kein Mensch.”
    „Irgendjemand muss doch für Notfälle zu erreichen sein. Ruf an und frag nach”, rief Elvi ihr noch über die Schulter zu.
    „Aber das kann Stunden dauern”, jammerte Mabel. „Kannst du dich nicht um das Biest kümmern? Ich meine, du müsstest dich doch irgendwie verwandt mit ihm fühlen.”
    An der Tür zu ihrem eigenen Zimmer blieb Elvi stehen und drehte sich verdutzt um. „Findest du etwa, ich habe Ähnlichkeit mit einer fliegenden Ratte?”
    „Nein, nein, natürlich nicht”, versicherte Mabel ihr rasch. Dann fügte sie hinzu: „Aber du bist eine

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