Ein Vampir zum Vernaschen: Argeneau Vampir 3
zuzugeben, dass er vielleicht eine ganze Ewigkeit mit Kate verbringen wollte. Zu lachen und zu weinen, sich zu streiten und mit solcher Leidenschaft über Jahrhunderte zu lieben. Nein, so weit war er noch nicht.
Vor seiner Nase erschien ein Glas, das Lady Barrow erneut für ihn gefüllt hatte. Als er zögerte, sagte sie: „Sie wird schon wieder zu Verstand kommen, Luc. Sie sind ein gut aussehender, begabter, erfolgreicher Mann. Kate wird zur Vernunft kommen. Sie braucht einfach nur ein wenig Zeit.”
Lucern brummte und nahm das Glas entgegen. „Zeit ist etwas, wovon ich mehr als genug habe.”
Diese Bemerkung lastete in den nächsten Wochen schwer auf Lucerns Stimmung. Er war mit Lady Barrow zum Hotel zurückgekehrt, war aber nicht länger geblieben, als er brauchte, um seine Taschen zu packen. Dann kehrte er zum Flughafen zurück und nahm den nächsten Flug nach Toronto.
Sein Haus, das so lange seine sichere Zuflucht gewesen war, wirkte kalt und leer, als er hereinkam. Es gab dort nichts als Erinnerungen. Kate, die auf seiner Couch saß und ihm einen Vortrag darüber hielt, wie wichtig Leser waren. Kate, die in der Küche zu ihm eilte, um sich um eine Kopfwunde zu kümmern, die er gar nicht hatte. Kate, wie sie in seinem Büro lachte, einen kleinen Tanz ausführte und mit ihm High Fives austauschte. Kate, wie sie vor Leidenschaft stöhnte und sich im Bett des Gästezimmers hin und her wälzte.... er war sogar so tief gesunken, jetzt in diesem Bett zu schlafen. Sie suchte ihn immer wieder heim, erfüllte beinahe jeden Augenblick seines Tages. Aber das war auch schon alles, was sie tat.
Lucern lud das InternetChatProgramm herunter, von dein sie gesprochen hatte, und wechselte Instant Messages mit Lady Barrow, Jodi und ein paar anderen Autorinnen, die er auf der Konferenz kennengelernt hatte. Doch obwohl er Kate auf der Liste seiner Kontakte hatte, erschien sie niemals online, Jodi vermutete, dass sie alle blockierte. Er dachte daran, ihr eine E-Mail zu schicken, aber ihm fiel nichts ein, was er sagen sollte. Stattdessen saß er an seinem Schreibtisch und lauschte, wie die Zeit vorbeitickte, während er den Bildschirm anstarrte und wartete, dass sie online erschien. Zeit hatte er schließlich genug.
Es vergingen beinahe zwei Wochen, bis er vom Warten genug hatte. Angewidert schaltete er eines Morgens das ChatProgramm ab und öffnete die Textverarbeitung. Er hatte sich vorgenommen, seinen ersten Versuch mit tatsächlich erfundenen Geschichten zu machen. Stattdessen fing er unwillkürlich an, seine Begegnung mit Kate zu beschreiben und dann alles, was auf diese Begegnung gefolgt war.
Es war kathartisch, dieses Buch zu schreiben, als würde er jeden Augenblick aufs Neue erleben. Er lachte jetzt über Ereignisse, die er gar nicht komisch gefunden hatte, als sie geschahen, wie die Sache mit der Schamkaspel und dem Tischtuch oder seinen hektischen Versuch, sieh Kondome zu verschaffen. Darüber, dass sie gegangen war, konnte er nicht lachen, also beendete er die Geschichte, die er schlicht Kate genannt hatte, an dieser Stelle.
Er schrieb das letzte Kapitel ein paar Wochen, nachdem er damit begonnen hatte, dann stand er müde auf. Er fühlte sich ein klein wenig besser als beim Verlassen der Konferenz, aber nicht viel. Er war dankbar, dass er Kate Leever kennengelernt und Zeit mit ihr verbracht hatte. Sie würde immer einen Platz in seinem Herzen haben. Aber er war gleichzeitig traurig und zornig, dass sie; ihm nicht die Chance zu mehr gegeben hatte.
Er schaltete den Computer aus und warf einen erbosten Blick auf den Anrufbeantworter auf seinem Sehreibtisch. Lissianna, die darauf bestanden hatte, dass sie alle einen brauchten, da sie für gewöhnlich tagsüber schliefen, wenn die Geschäftswelt aktiv war, hatte jedem von ihnen letztes Jahr einen zu Weihnachten geschenkt. Lucern hatte sich in der Vergangenheit nie um seine Nachrichten gekümmert, aber das hatte sich seit seiner Rückkehr geändert. Er hatte gehofft, Kate würde anrufen, selbst, wenn sie es nur tun würde, um zu fragen, wann er mit dem nächsten Buch fertig sein würde. Aber sie hatte sich kein einziges Mal gemeldet.
Und auch an diesem Abend war keine der Nachrichten auf dem Gerät von ihr.
Es gab eine von seiner Mutter und andere von Lissianna, Bastien und Etienne. Lucern hatte seine Familie gemieden, seit er von der Konferenz zurück war. Er wusste zwar, dass sie sich Sorgen um ihn machten, aber ihm war nicht nach Reden. Er mochte überhaupt mit
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