Ein Vampir zum Vernaschen: Argeneau Vampir 3
Handgelenk nicht für einen kleinen Imbiss angeboten. Ja, sie hatte sich in Lucern verliebt. Und zwar gewaltig.
Wie war das passiert? Wann war das passiert? Offensichtlich vor dem Frühstück am Mittwoch. Vielleicht als Luc bewiesen hatte, dass er zu seinem Wort stand und tatsächlich auf der Konferenz aufgetaucht war. Nein, wahrscheinlich noch bevor sie Toronto verlassen hatte. Sie war ehrlich genug zuzugeben zumindest gegenüber sich selbst, dass sie Lucern in dem Monat, der seit ihrem Kennenlernen vergangen war, einfach nicht aus dem Kopf bekommen hatte. Es hatte ihr großen Spaß gemacht, die Suite für ihn zu reservieren, ihn auf der Konferenz anzumelden und seine Kostüme auszuwählen und zu bestellen. Sie hatte sogar von ihm geträumt heiße, verschwitzte Träume wie der, den sie bei ihm zu Hause gehabt hatte.
Guter Gott, sie war wirklich eine blöde Kuh. Sie hätte es doch früher merken müssen! Sie hätte ihre Gefühle erkennen und sich von ihm fernhalten sollen. Mit der Zeit wäre sie dann vielleicht über ihn hinweggekommen. Aber jetzt, nachdem sie seine sanftere Seite kennengelernt und beobachtet hatte, wie er unendlich geduldig und freundlich mit seinen Fans umgegangen war, mit ihm gelächelt und gelacht und die Ekstase genossen hatte, die nur er ihr verschaffen konnte....
Kate fing an zu weinen. Dicke Tränen liefen ihr über die Wangen. Das Spiegelbild dieser Tränen erschreckte sie. Sie hatte Angst, dass sie auf dem Weg zum Flughafen ebenso reagieren und heulen würde wie ein kleines Kind, wenn sie sich verabschieden musste. Man würde ihr deutlich anmerken können, was sie empfand. Lucern würde verlegen und angewidert sein. Man erwartete, dass weltgewandte Personen sich ohne Bedenken auf solche Affären einließen und, wenn sie vorbei waren, mit einem Achselzucken weiterzogen.
Kates Herz, immer noch hoffnungsvoll, schlug vor, dass es für Lucern vielleicht ebenfalls mehr als nur eine Affäre war. Dann zerschmetterte sie diese Hoffnung brutal. Luc hatte nie über Gefühle für sie gesprochen, nicht einmal gesagt, dass er sie mochte. Und so schmerzhaft es war, sich das einzugestehen, sie fürchtete, für ihn nur ein angenehmer Snack gewesen zu sein. Er konnte ihren Geist nicht beherrschen, um sie zu beißen, er hatte sie für sich entflammen müssen. Und das hatte er wahrhaftig getan.
Der Grund dafür war vollkommen offensichtlich. Er benutzte sie. Sie hatten an dem Abend, als er eingetroffen war, und am Morgen danach, als er Blut brauchte, ein paar leidenschaftliche Augenblicke gehabt. Dann hatten sie solche Situationen gemieden, bis er von dem Exmann eines Fans angegriffen worden und erneut in Not gewesen war.
Sie war für Lucern nur eine Mahlzeit. Wie demütigend! Aber noch beschämender war die Tatsache, dass Kate, selbst wenn das ihr einziger Wert für ihn sein sollte, nicht sicher war, ob sie sich nicht dennoch jeden Tag ihres Lebens auf der Speisekarte anbieten würde, nur um in seiner Nähe sein zu können. Sie schloss die Augen und schlang die Arme um den Oberkörper. Sie konnte Lucern nicht noch einmal gegenübertreten. Sie konnte nicht riskieren, sich so verwundbar zu machen. Und wenn er sie zurückwies....
Nein. Sie konnte es nicht riskieren, ihn noch einmal zu sehen.
Lucern rollte sich auf die Seite und tastete nach Kate, aber seine Hand fand nur ein leeres Bett. Mit missmutiger Miene öffnete er ein Auge und spähte durch die Dunkelheit. Sie war nicht da. Verschlafen setzte er sich hin und sah sich weiter um. Die verdammte Frau war aufgestanden und hatte ihn allein im Bett gelassen! Er war noch nicht fertig mit ihr. Er hatte vor, sie den ganzen Tag im Bett zu beschäftigen. Ihr Stundenplan war ihm vollkommen egal. Das hier war ihr letzter Tag zusammen, und er hatte vor, so viel wie möglich daraus zu machen.
Er schob die Decken beiseite, stand auf und ging zum Bad. Kate war nicht da. Sein Blick fiel auf den Wecker. Es war kurz nach halb acht. Der einzige Grund, wieso das Zimmer noch dunkel war, bestand darin, dass er über die Jalousien am Fenster noch eine Decke gehängt hatte. Er wandte sich vom Bett ab, riss die Tür auf und stolzierte nach draußen.
Chris saß auf der Couch und sah sich Cartoons an. Er warf einen Blick über die Schlüter, dann starrte er ihn genauer an. „Oh, Mann!” Der Lektor verdrehte angesichts von Lucerns Nacktheit die Augen und wandte sich wieder dem Fernseher zu. „Können Sie sich nicht ein paar verdammte Klamotten anziehen? Mann! Ich.... warum
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