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Ein Vampir zum Vernaschen: Argeneau Vampir 3

Ein Vampir zum Vernaschen: Argeneau Vampir 3

Titel: Ein Vampir zum Vernaschen: Argeneau Vampir 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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so geringem Aufwand offener wurden. Sie erzählten ihm Dinge im Vertrauen, gaben ihm Teile ihrer selbst, von denen er nicht wusste, wie er damit umgehen sollte.
    Eine Frau hatte ihm gesagt, dass sie gerade ihren kleinen Sohn verloren hatte, dass ihr das Leben trostlos und endlos grausam vorgekommen war, sie aber in seinen Büchern Ablenkung und Trost gefunden hatte. Vielleicht würde das Leben ja irgendwann wieder besser werden. Dann hatte sie sich zu einem Lachen gezwungen und gesagt, sie wünschte nur, dass es wirklich Vampire gäbe, dann hätte sie sich auf die Suche nach einem gemacht, der ihr Kind gerettet hätte.
    Die Frau hatte Lucern schrecklich leid getan. Er hatte gespürt, wie ihr Schmerz ihn tief berührte. Er wusste, es war nicht richtig, aber er hatte sie einfach nicht so gehen lassen können. Er war in ihren Geist eingedrungen und.... nein, hatte ihr nicht den Schmerz genommen, aber ihn ein wenig gedämpft, ihn erleichtert, sodass die guten Erinnerungen stärker waren als die schlechten. Sie war lächelnd davongegangen.
    Er hatte an diesem Tag viele Menschen kennengelernt, die litten. Sobald er sich ihnen geöffnet hatte, schien er sie nicht mehr ausschließen zu können. Aber er hatte noch mehr Frauen kennengelernt, denen es bestens ging. Das alles war eine überaus interessante und wertvolle Erfahrung für ihn gewesen. Er hatte seine Bücher nur aus egoistischen Gründen geschrieben, um die Ereignisse seines Lebens aufzuzeichnen. Aber nun sah er, dass diese Romane das Leben vieler Menschen berührten.
    Das brachte ihn auf den Gedanken, es einmal mit wirklich erfundenen Geschichten zu versuchen, etwas, woran er zuvor nie gedacht hatte. Er hatte sein Leben als Krieger begonnen. Nach hundert Jahren dieses Lebens war er so etwas wie ein Lebemann geworden. Als er davon genug hatte, hatte er die Interessen eines Gelehrten entwickelt und sich in Geschichtsschreibung vergraben.
    Vielleicht war es ja an der Zeit, sich kreativeren Dingen zuzuwenden. Aber würde er damit erfolgreich sein?
    „Also gut. Zeit zu gehen.” Kate erschien plötzlich an seiner Seite. „Allison beendet den LeserundAutorentreff heute früher, damit alle genug Zeit haben, sich auf den RenaissanceBall vorzubereiten.”
    Luc atmete erleichtert auf. Die anderen Schriftsteller taten offenbar das Gleiche. Es war zwar eine dankbare Aufgabe, mit Lesern zu sprechen, aber es ermüdete einen auch. Lucern war überrascht, wie erschöpft er sich fühlte.
    Als er mit Kate zum Fahrstuhl ging, nahm er sich vor, vor dem Ball etwas zu sich zu nehmen. Es war ausgesprochen wichtig. Was seine Gedanken zum Thema des Balls brachte. Ein Renaissance-Ball. Nun, er hatte sehr angenehme Erinnerungen an diese Periode.
    Aus diesem Grund war Lucern sicher, dass ihm der Ball Spaß machen würde.

13
    Der Renaissance-Ball war schrecklich. Als Lucern an dieses Zeitalter dachte, hatte er eine Sache vergessen: die Kleider, die die Frauen trugen. Er wurde zu seinem Verdruss daran erinnert, als Kate aus ihrem Schlafzimmer in ihr gemeinsames Wohnzimmer kam. Sie trug ein bodenlanges, elisabethanisches Gewand aus burgunderrotem Brokat und weißer Spitze. Es hatte ein Mieder aus Samt mit traditionellem, spitzem Bruststück. Ihr langer Rock und die Ärmelansätze lagen in Falten. Sie sah reizend aus. Wirklich.
    Aber es war das Mieder, das das Kleid zum Blickfang machte: es zwang ihre Brüste zusammen und so weit nach oben, dass es aussah, als wollten sie jeden Augenblick herauskullern. Lucern lief bei ihrem Anblick das Wasser im Mund zusammen. Dann fiel ihm ein, dass er nicht der Einzige sein würde, dem sie ihre üppige Halbkugeln präsentieren würde. Kate würde dieses verdammte Ding in der Öffentlichkeit tragen. Das gefiel ihm überhaupt nicht.
    Lucern hatte gerade vor, ihr das zu sagen, als sie erstarrte und ihn ansah. „Was zum Teufel hast du da an?”, fragte sie.
    Er sah sie überrascht an. Er blickte an seinem dunkelblauen Kostüm hinunter und sagte: „Das ist ein traditionelles Kostüm aus dem sechzehnten Jahrhundert”, sagte er. „Hast du das nicht bestellt?”
    „Ja, selbstverständlich. Aber ich habe ihnen nur die Größen genannt und keinerlei Einzelheiten.... ” Kates Stimme verklang, und sie sah ihn stirnrunzelnd an.
    „Es gefällt dir nicht?”
    „Gefallen? Nun ja, es ist nur.... du siehst irgendwie.... äh.... I’roufrou aus”, sagte sie schließlich. „Ich meine.... diese schwarzen Leotärds stellen deine Beine gut zur Schau, aber diese....

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