Ein verheißungsvolles Angebot
ganz genau, dass ich der Nächste auf der Abschussliste bin, sobald du dem Inferno erliegst. Deswegen ist es mir sogar sehr recht, wenn du dich so lange wie möglich sträubst.“
„Das habe ich auch vor.“
Seufzend blickte Rafe in die Menschenmenge. Auf der internationalen Schmuckpräsentation der Firma Dante gab es alles, was sich ein Mann nur wünschen konnte – Wein, schöne Frauen und Luxus in Form teurer Diamanten. Aber er wollte nichts von alledem.
Der edle Tropfen in seinem Glas stammte von dem kalifornischen Weingut in Sonoma, nur ein paar Autostunden von der Firmenzentrale seiner Familie in San Francisco entfernt. Der Wein war so exquisit wie die Gäste. Die eingeladenen wohlhabenden Frauen hatten eine Strahlkraft, die fast die ausgestellten prachtvollen Brillantringe in den Schatten stellte. Wenigstens der Luxus in Form der ausgestellten Diamanten fiel teilweise in seinen Bereich, weil die wertvollen Stücke meist von Dantes Kurierservice transportiert wurden, für den er tätig war.
Dennoch langweilte Rafe sich furchtbar. Wie oft hatte er schon an solchen Schmuckpräsentationen teilgenommen. Immer wachsam, immer unauffällig die teuren Stücke im Blick. Die geladenen Gäste beachteten ihn, den einsamen Wolf, kaum, bis dann stets irgendwann eines der Familienmitglieder ihm eine potenzielle Braut vorstellte. Das Ganze war schon so oft passiert, dass er gar nicht mehr mitzählte.
Heute wurde die neueste Dante-Kollektion vorgestellt, die „Eternity“ genannt wurde und ausschließlich aus Trauringen bestand, jedes Stück ein Unikat. Die Ringe kombinierten die Feuerdiamanten, für die seine Familie berühmt war, mit dem Platin-Eisgold der Firma Billings, die von Rafes Schwägerin Téa Dante geführt wurde. Es war gerade erst ein Vierteljahr her, dass Téa seinen älteren Bruder Luc geheiratet hatte. Der Anblick all dieser Ringe, die Liebe und Hingabe symbolisierten, erfüllte Rafe mit Bitterkeit.
Das hatte er alles schon hinter sich. Die Wunden waren noch immer nicht verheilt.
Und in diesem Moment sah er sie .
Die kleine blonde Elfe, die zum Catering-Team gehörte, konnte vielleicht nicht den Titel der schönsten Frau auf dieser Veranstaltung für sich verbuchen, aber aus irgendeinem Grund konnte Rafe den Blick nicht von ihr wenden.
Warum gerade sie ihn so faszinierte, konnte er sich nicht erklären. Sicher, sie sah gut aus und schien den Schalk im Nacken zu haben, was sie für ihn schon interessant machte. Aber vielleicht waren es auch ihr Haar und ihre Augen. Ihr Haar war hellblond, in etwa der Farbton des Sandes am Strand einer Karibikinsel. Ihre Augen leuchteten türkis wie die Meereswellen, die an den Strand schlugen. Doch vor allem löste sie ein merkwürdiges Kribbeln in ihm aus, das ihn dazu drängte, ihr näher zu kommen. In jeder Hinsicht.
Elegant, fast tänzerisch, bewegte sie sich durch den Ausstellungsraum. Ja, sie hatte den Körper einer Tänzerin, schlank und geschmeidig, auch wenn sie für diesen Beruf vielleicht ein wenig zu klein war. In ihrem Catering-Kostüm, schwarze Hose und rote Weste, sah sie einfach zum Anbeißen aus.
Schon war sie mit ihrem Tablett voller Cocktailhäppchen in der Menge verschwunden, und für den Bruchteil einer Sekunde war er versucht, ihr nachzugehen. Doch schon ein paar Minuten später tauchte die kleine zierliche Person wieder auf, diesmal mit einem Tablett voller Champagnergläser. Leider bewegte sie sich damit nicht auf ihn zu, sondern ging genau in die entgegengesetzte Richtung.
Das ärgerte Rafe, und um ihr mehr oder weniger „zufällig“ zu begegnen, bewegte er sich ebenfalls in diese Richtung. Doch auf seinem Weg wurde er von Draco aufgehalten, der ihm plötzlich die Hand auf die Schulter legte.
„Was gibt’s denn?“, fragte Rafe verärgert. „Ich habe Durst und wollte mir etwas zu trinken …“
Wissend sah Draco ihn an. „Kommt mir eher so vor, als ob du Hunger hättest. Aber du bist hier in der Öffentlichkeit. Deinen Appetit solltest du lieber bei anderer Gelegenheit stillen.“
„Auf deine weisen Ratschläge habe ich gerade gewartet.“
„Ruhig, Brüderchen, ganz ruhig. Kommt Zeit, kommt Rat.“ Draco wechselte vorsichtshalber das Thema und wies auf eine der Vitrinen. „Sieht so aus, als ob Francescas Trauring-Kollektion ein voller Erfolg wird. Sev muss überglücklich sein.“
Nur widerwillig ließ Rafe sich auf das Gespräch ein. „Wenn er überglücklich ist, dann wohl eher wegen der Geburt seines Sohnes. Aber
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