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Ein verheißungsvolles Angebot

Ein verheißungsvolles Angebot

Titel: Ein verheißungsvolles Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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Francescas Erfolg hier ist sicherlich eine nette Dreingabe.“
    Verschwörerisch senkte Draco den Kopf. „Erzähl mal“, raunte er seinem Bruder zu, „wie viele Heiratskandidatinnen haben unsere lieben Großeltern dir heute schon vorgestellt?“
    „Ein ganzes Dutzend, ob du’s glaubst oder nicht. Und jeder musste ich die Hand geben. Sie scheinen zu erwarten, dass ich vor elektrischer Spannung hell erstrahle, wenn ich die Richtige berühre.“
    „Selber schuld. Du hättest Luc niemals erzählen dürfen, dass du bei Leigh nie das Inferno verspürt hast. Jetzt ist natürlich die ganze Familie wild darauf, dir endlich die Richtige vorzustellen.“
    Rafe ärgerte, dass fast alle aus seiner Verwandtschaft an die Familienlegende glaubten. Er sah das ganz anders.
    Es gab kein Inferno.
    Der Legende nach wurde ein ewiger Bund geschlossen, wenn ein Dante zum ersten Mal die ihm vorherbestimmte Seelengefährtin berührte. Was für ein himmelschreiender Blödsinn! Das war ja so, als ob die Trauringe aus der Eternity-Kollektion den Käufern eine immerwährende glückliche Ehe garantieren würden. Manche Paare hatten Glück, so wie seine Großeltern Primo und Nonna. Und manche eben nicht. So wie er. Die Ehe mit seiner verstorbenen Frau Leigh war die reinste Katastrophe gewesen.
    Nachdenklich musterte Rafe seinen älteren Brüder Luc und dessen Frau Téa. Sie tanzten, schwebten geradezu, und wenn sie einander in die Augen sahen, schien für sie nichts anderes auf der Welt mehr zu existieren. Ihre Gesichtszüge strahlten das vollkommene Glück aus. Verflixt noch mal, dachte Rafe, selbst wenn Leigh und ich mitten im leidenschaftlichsten Sex waren, haben wir uns nie so verliebt angesehen. Nie.
    Vielleicht war es auch ein bisschen meine Schuld, ging es ihm durch den Kopf. Die Frauen, mit denen ich zusammen war, haben mir immer das Gleiche vorgeworfen. Dass ich die Eigenschaften, die ich fürs Berufsleben brauche – praktisches Denken, kalte Logik – auch privat nicht abstellen kann. Sicher, er sah blendend aus, wie alle Dantes, und auch über seine feurige Leidenschaft im Bett hatte sich noch niemand beklagt. Aber Sex war eben nicht alles. Die Frauen – alle Frauen – bemängelten an ihm, dass er kaum Gefühle zeigte, abwesend und unzugänglich war. Und manch eine hatte ihm sogar schaudernd gestanden, dass er sie einschüchterte, ihr vielleicht sogar ein wenig Angst machte.
    Sie alle hatten eines nicht verstanden: Die Liebe oder das, was man so Liebe nannte, war nicht sein Ding. Seine verstorbene Frau Leigh hatte ihn eigentlich nur geheiratet, weil er ein reicher und mächtiger Dante war. Die Frauen, die eine Affäre mit ihm wollten, suchten nur ihren Spaß. Wenn man das Liebe nannte – nein, danke. Und diese Inferno-Liebe, diese allumfassende Glückseligkeit, von der ihm seine Verwandten vorschwärmten, ging schon mal gar nicht. Nicht für ihn.
    Rafe wusste schließlich am besten, wie er war. Wie er tickte. Eines war ihm sonnenklar: Er hatte diese Inferno-Liebe nie erlebt und würde sie auch nie erleben. Und das war ihm nur recht so.
    „Schon als mir die ersten potenziellen Bräute vorgestellt wurden, hat es mich genervt“, gestand er seinem Bruder. „Aber weil die Vorschläge damals nur von Nonna und Primo kamen, konnte ich nicht viel dagegen sagen. Inzwischen fühlen sich aber alle Familienmitglieder bemüßigt, mir bildhübsche junge Frauen vorzustellen. Das geht tagtäglich so.“
    „Ein Schicksal schlimmer als der Tod“, kommentierte Draco ironisch und gab jemandem hinter Rafes Rücken ein Handzeichen.
    „Mach dich nur über mich lustig! Wärst du an meiner Stelle, dann würdest du es auch so sehen.“
    „Bin ich aber nicht.“ Draco griff hinter Rafe und hielt plötzlich ein Champagnerglas in der Hand. „Möchtest du auch einen?“
    „Klar.“
    „Heute ist dein Glückstag. Die Dame mit dem Tablett steht direkt hinter dir.“ Er lächelte vielsagend. „Und sag bloß nicht, dass ich dir nie einen Gefallen tue.“
    Zunächst verstand Rafe nicht, was sein Bruder meinte. Doch als er sich umdrehte, um sich ein Glas zu nehmen, stand seine blonde Elfe da. Aus nächster Nähe sah sie noch hübscher aus.
    Er prostete ihr mit dem Champagnerglas zu. „Danke.“
    Als sie ihn anlächelte, ging ihm das Herz auf. „Nichts zu danken.“ Selbst ihre sinnliche, melodiöse Stimme begeisterte ihn.
    Draco verfolgte die Szene amüsiert. „Es gäbe schon Mittel und Wege, damit die Verwandten dich nicht mehr mit Vorschlägen

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