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Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Titel: Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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stimmt! Du bist mein Cousin. Du kannst mir das Geld geben. Sag es Ihnen!“
    Langsam schüttelte Daniel den Kopf. „Du verstehst mich falsch. Vor dem Treffen heute Abend wurde der Futterladen für die volle Summe verkauft. Zwar ist Mr Blevins nicht in der Stadt, aber seine Anwesenheit war auch nicht nötig. Mrs Vaughn ist die rechtmäßige Eigentümerin des Futterladens und hat keine Schulden darauf. Der Käufer hat bar bezahlt.“
    „Da stimmt doch etwas nicht.“ Der Schweiß lief Orville übers Gesicht.
    Piet schnaubte. „Du willst uns also sagen, was richtig ist und was nicht? Du, der du eine verwitwete Frau betrügen wolltest?“
    „Ich habe nur gute Geschäftsentscheidungen getroffen.“
    Einer der Anwesenden spuckte Tabak in eine Spuckschüssel. „So wie du es getan hast, als du von deinem Cousin einen völlig überzogenen Preis für den Gemischtwarenladen gefordert und ihn dann heruntergewirtschaftet hast, bevor er hier angekommen ist?“
    Alle murmelten ihre Zustimmung, und Orville schrie: „Es war ein gutes Geschäft.“ Dann schüttelte er drohend die Faust in der Luft. „Und außerdem geht euch das gar nichts an.“ Dann wandte er sich an Daniel. „Ich habe Sachen für den Futterladen gekauft – von meinem eigenen Geld. Zum Beispiel diese Rechen und Hacken, und ich habe die Regale aufgebaut und den Laden in Ordnung gebracht.“
    „Man sollte nicht in ein Geschäft investieren, wenn es einem rechtmäßig noch nicht gehört.“
    „Sieht so aus, als wärst du doch nicht so gut mit den schlauen Geschäftsabschlüssen, oder, Orville?“, spottete jemand.
    Mit zusammengekniffenen Augen zischte Orville Daniel an. „Du hast mir das angetan, hab ich recht?“
    „Nein, das hast du dir selbst angetan.“
    * * *
    „Ich nehme meinen Sohn mit nach Hause, damit ich ihn noch baden kann.“ Millicent wollte Arthur auf den Arm nehmen, aber Isabelle ließ ihn nicht los.
    „Du kannst ihn sowieso nicht nach oben tragen, wenn du nach Hause kommst.“
    Millicent musste lachen. „Es ist gut, dass du bald ein eigenes Baby hast. Dann habe ich Arthur wieder ganz für mich.“
    Mercy Orion winkte ihre Tochter zu sich. „Geh und hol ein Handtuch und Seife. Wir baden Arthur einfach hier in der Küche.“
    „Bad!“ Vergnügt klatschte Arthur in die Hände. „Basen, Mama?“
    Millicent dachte an das Telegramm von Audrey und Fiona. Vielleicht schon bald würde sie ein Foto von ihnen haben. Bei dem Gedanken daran musste sie lächeln und schob sich schnell den Armreif vom Handgelenk. „Ja, mein Schatz. Tante Isabelle wird dir bei den Blasen helfen.“ Dann umarmte Millicent Mercy Orion. „Ich werde Daniel zu euch schicken, um euch abzuholen, wenn er nach Hause kommt. Wenn ich mich jetzt beeile, kann ich noch ein paar Sachen erledigen. Dann muss Daniel sie erst gar nicht auf meine Liste schreiben.“
    Die Gaslaternen tauchten die Straße in ein warmes Licht, und Millicent besah sich zufrieden die kleine Stadt, während sie zum Laden ging. Alles würde doch noch gut werden. Die Nachricht, dass sie ein Baby erwartete, hatte Isabelles Trauer gemildert, und Arthur mit seiner Fröhlichkeit und Begeisterung machte ihnen allen Freude. Auch ihr und Daniel ging es – trotz einiger schmerzhafter Erfahrungen – eigentlich gut.
    Tief in ihrem Herzen wünschte sie sich, dass ihre Ehe ... anders wäre. Mehr.
    So sollte ich nicht denken. Ich wusste ja, auf was ich mich einlasse. Heute Nachmittag habe ich zum ersten Mal geglaubt, dass es Hoffnung für uns gibt, und jetzt denke ich wieder, dass ich nichts erwarten sollte. Herr, was soll ich nur tun? Sie verlangsamte ihre Schritte. Die Tür der Kirche stand weit offen, und in der Kirche spielte jemand auf dem Klavier. Offensichtlich übte er ein besonderes Lied für den kommenden Sonntag. Als sie stehen blieb und der Melodie lauschte, fiel ihr der Text des Kirchenliedes ein.

    Befiehl du deine Wege und was dein Herze kränkt
    der allertreusten Pflege des, der den Himmel lenkt.
    Der Wolken, Luft und Winden gibt Wege, Lauf und Bahn,
    der wird auch Wege finden, da dein Fuß gehen kann.

    Dem Herren musst du trauen,
    wenn dir’s soll wohlergehn;
    auf sein Werk musst du schauen,
    wenn dein Werk soll bestehn.
    Mit Sorgen und mit Grämen und mit selbsteigner Pein
    lässt Gott sich gar nichts nehmen: es muss erbeten sein.

    Beten. Für jeden hatte sie gebetet, nur nicht für sich selbst. Für alles hatte sie gebetet, nur nicht gegen die tiefe Einsamkeit in ihrer Seele. Noch nicht einmal mit

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