Ein wunderbarer Liebhaber
Energieausbruch schob sie sich über ihn. Ihr Mund wurde noch gieriger, ihre Hände wurden noch schneller und geschickter. Er stöhnte, griff in ihr nasses, glattes Haar. Der Laut ließ sie sich nur noch rascher bewegen. Er ist wunderschön, so wunderschön, mehr konnte sie nicht denken, als sie ihn berührte und schmeckte und wieder berührte.
Ein dünner Schweißfilm glänzte auf seiner Haut. Serena konnte das Salz schmecken, als sie die harte Brust, die von der gezackten Narbe gezeichneten Rippen und die schmalen Hüften erkundete.
Dann packte seine Hand sie, und sie wurde nach oben gezogen, bis sein Mund sich auf ihren legen konnte. Sie schmeckte ihn und fühlte sich wie berauscht. Ihr Körper schien ohne ihr Wissen zu handeln und glitt abwärts, bis sie spürte, wie er ganz zu ihr kam. Das Gefühl ließ sie erbeben, sie schrie auf und bog sich nach hinten. Aber Justin richtete sich mit ihr auf, die Hände noch in ihrem Haar, den Mund noch mit ihrem verbunden. Sie konnte nicht atmen, doch noch während sie um Luft rang, fand ihr Körper seinen eigenen ungestümen Rhythmus.
Ihre Arme hielten ihn gefangen, seine sie. Der wechselseitige Griff wurde noch fester, als sie gemeinsam die Momente der Ekstase erlebten, und dann fielen sie wie ein einziger Körper aufs Bett zurück.
„Ich scheine nie genug von dir bekommen zu können“, brachte Justin flüsternd heraus. „Nie genug.“
„Das darfst du auch nicht.“ Serena ließ den Kopf auf die Schulter fallen. „Du darfst nie genug bekommen.“
Ruhig lagen sie da, bis der Atem gleichmäßiger wurde und das Zittern sich legte. Ihre Handfläche lag auf seinem Herzen, und sie fühlte, wie das Klopfen langsamer und kräftiger wurde.
„Es gibt nur dich“, sagte Justin, als er die Wucht der Liebe in sich spürte. „Es gibt in meinem Leben nur dich.“
Serena hob den Kopf und sah ihn an. „Liebe, die nicht Verrücktheit ist, ist keine Liebe.“ Lächelnd strich sie über seinen Wangenknochen. „Das habe ich bisher nie verstanden. Jetzt tue ich es. Ich weiß, dass ich nie wieder normal sein will.“
Als das Telefon läutete, stieß er eine Verwünschung aus. „Blade.“ Er hörte Kates zitternde Stimme und bemühte sich, ruhig zu bleiben. Serena sollte nichts merken. „Gut, Kate. Ich bin gleich unten.“ Er legte auf und küsste Serena auf den Kopf. „Ich werde unten gebraucht. Bleib ruhig hier. Du hattest seit über einer Woche keinen freien Tag mehr.“ Hastig zog er sich an. „Ich bin bald zurück. Bestelle uns doch einfach den Lunch.“
Serena verschloss ihre Gedanken vor dem Papierkram auf ihrem Schreibtisch. „Na gut, eine Stunde.“
Kate wartete auf Justin, als er aus dem Fahrstuhl kam, und reichte ihm einen schlichten weißen Umschlag. „Steve hat ihn an der Rezeption gefunden… Er ist wie der in Vegas, nicht wahr?“
„Ja“, erwiderte Justin tonlos, bevor er einen Brieföffner vom Schreibtisch nahm und den Umschlag aufschlitzte. Er zog die Nachricht heraus und entfaltete sie.
ES IST NOCH NICHT VORBEI. SIE HABEN EINEN PREIS ZU BEZAHLEN.
„Verständigen Sie die Sicherheitsleute“, sagte er zu Kate. „Und die Polizei.“
11. KAPITEL
Serena starrte entsetzt auf ihr Haar, das zu einer zerzausten Masse getrocknet war. Hastig griff sie nach der Bürste. Sie beugte sich vor, biss die Zähne zusammen und begann den Kampf mit den verknoteten Strähnen.
„Autsch! Augenblick“ rief sie, als es leise an der Tür klopfte. Ohne das Bürsten einzustellen, ging sie hinüber. Justin würde Augen machen, wenn er sie so sah. Warum kam er auch so früh zurück?
„Darf ich Ihre Zimmer sauber machen?“ Ein schlanker Junge von etwa zwanzig lächelte sie schüchtern an. „Ich kann auch später…“
„Nein, nein, kommen Sie herein.“ Serena öffnete die Tür weit genug, dass er seinen Wagen hereinrollen konnte. „Sie sind neu hier, nicht?“
„Ja, Ma’am, dies ist mein erster Tag.“
Deshalb ist er so nervös, dachte sie. Sie zeigte mit der Bürste zum Durchgang. „Warum fangen Sie nicht einfach in der Küche…“
Irgendetwas legte sich über Mund und Nase. Serena war zu überrascht, um Angst zu empfinden. Sie griff nach der Hand und holte Luft, um zu schreien. Dabei inhalierte sie etwas ekelhaft Süßliches. Um sie herum begann sich alles zu drehen. Sie erkannte den Duft und kämpfte noch hektischer gegen die weißen Nebelschwaden an, die vor ihren Augen trieben.
O Gott, nein. Ihre Arme fielen nach unten, die Bürste entglitt ihren
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