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Ein wunderbarer Liebhaber

Ein wunderbarer Liebhaber

Titel: Ein wunderbarer Liebhaber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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gestritten“, erwiderte Justin gepresst. „Ich bekam einen Anruf von unten. An der Rezeption lag ein Umschlag für mich. Ein weiterer Drohbrief.“
    In diesem Moment läutete das Telefon, als wollte es ein Ausrufezeichen ans Ende seiner Worte setzen. Justin riss den Hörer hoch. „Serena“, begann er.
    „Suchen Sie schon nach ihr?“ Die Stimme war gedämpft und geschlechtslos. „Ich habe Ihre Squaw, Blade.“ Mit leisem Klicken wurde die Verbindung unterbrochen.
    Volle zehn Sekunden stand Justin reglos da. Er hatte einen Kupfergeschmack im Mund und wusste, dass es die Angst war. „Er hat sie“, hörte er jemanden sagen. Dann ging ihm auf, dass es seine eigene Stimme war. In blinder Wut riss er das Telefon aus der Wand und schleuderte es durchs Zimmer. „Der Hundesohn hat sie.“
    „Gehen wir es noch einmal durch“, sagte Lieutenant Renicki. Justin sah von Caine, der aus dem Fenster starrte, zu Alan, der im Sessel saß und die Bürste in seinen Händen betrachtete, und schließlich zum Lieutenant hinüber. „Serena und ich waren hier oben zum Lunch verabredet. Ich habe mich verspätet. Als ich kam, war sie fort. Ich fand die Bürste auf dem Boden und ließ Serena ausrufen. Als sie sich nicht meldete, ließ ich ihre Brüder ausrufen. Vor fünfzehn Minuten kam dann der Anruf.“
    „Was hat der Kidnapper genau gesagt?“
    „Er sagte, er habe meine Squaw.“
    Caine wirbelte herum. „Verdammt, das hier bringt uns nicht weiter! Warum suchen Sie nicht nach ihr?“
    Lieutenant Renicki musterte ihn aus müden Augen. „Genau das tun wir, Mr. MacGregor.“
    „Er wird wieder anrufen“, sagte Alan leise. „Er weiß bestimmt, dass Justin und wir jede Summe aufbringen können, um Rena zurückzubekommen.“ Sein Blick wanderte vom Lieutenant zu Justin. „Falls Geld sein Motiv ist.“
    „Davon müssen wir vorläufig ausgehen, Senator“, erwiderte Renicki. „Wir werden Ihr Telefon abhören müssen, Mr. Blade.“
    „Tun Sie alles, was erforderlich ist.“
    „Wo ist der Brandy?“ fragte Caine.
    „Wie?“
    „Du brauchst einen Drink.“ Justin schüttelte den Kopf.
    „Ich werde mir jedenfalls einen genehmigen, bevor ich Mom und Dad anrufe“, meinte Caine.
    Die beiden Apparate in der Suite läuteten. Ohne auf Lieutenant Renickis Ja oder Nein zu warten, ging Justin in die Küche. „Blade.“ Verzweifelt schloss er die Augen und streckte die Hand mit dem Hörer aus. „Für Sie“, sagte er zum Lieutenant.
    „Meine Männer haben in der Garage den Rollwagen eines Zimmermädchens gefunden“, berichtete Renicki kurz darauf. „Darin lag ein mit Äther getränkter Lappen. Offenbar hat er sie so ungesehen aus dem Hotel bekommen.“ Caines Finger schlössen sich so fest um das Glas, dass sie weiß hervortraten. In Alans Augen trat ohnmächtige Wut. Nur an Justin nahm der Lieutenant keinerlei Veränderung wahr. „Wir haben Ihre Beschreibung von Miss MacGregor, Mr. Blade, aber ein Foto wäre hilfreich.“
    Justin erstarrte, als der Schmerz sich vom Bauch bis in den Hals hinein ausbreitete. „Ich habe keins.“
    „Aber ich.“ Alan griff nach seiner Brieftasche.
    „Wenn er anruft, halten sie ihn möglichst lange in der Leitung, Mr. Blade“, fuhr Renicki fort. „Und verlangen Sie, mit Miss MacGregor zu sprechen, bevor Sie sich auf etwas einlassen.“
    „Und wenn er sich weigert?“
    „Dann weigern Sie sich zu verhandeln.“
    Justin setzte sich. Sonst wäre er auf und ab gegangen und hätte schnell die Kontrolle über sich verloren. „Nein.“
    „Justin“, mischte Alan sich ein. „Der Lieutenant hat Recht. Wir müssen sicher sein, dass er Rena wirklich in seiner Gewalt hat und sie unverletzt ist.“
    Sie haben einen Preis zu zahlen. Die Worte gingen Justin nicht aus dem Kopf. Nicht Serena, dachte er verzweifelt. Gott, nicht Serena. „Wenn ich mit ihr gesprochen habe“, begann er, „werde ich seine Bedingungen erfüllen. Ich werde nicht verhandeln. Und ich werde nicht auf Zeit spielen.“
    Serena fühlte sich wund und groggy, als sie stöhnend erwachte. Hatte sie verschlafen? Sie musste ins Casino, und Dale… nein, Justin. Justin wollte zum Lunch nach oben kommen, und sie hatte noch nicht einmal den Zimmerservice angerufen.
    Sie musste aufstehen, aber ihre Augen ließen sich nicht öffnen. Und ihr war übel. Krank, dachte sie benommen. Aber sie war nie krank. Die Tür, dachte sie. Jemand an der Tür. Erneut stieg die Übelkeit auf und mit ihr die Angst. Serena nahm alle Kraft zusammen und schlug die Augen

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