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Eine Braut von stuermischer Natur

Eine Braut von stuermischer Natur

Titel: Eine Braut von stuermischer Natur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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kommen lediglich drei in Betracht, die über eine entsprechende Mitgift verfügen«, bekannte Osgoode nach einer kurzen Weile.
    »Ich bringe es lediglich auf zwei«, brummte Balan. »Lady Jane und Lady Brigida. Wen habe ich vergessen?«
    »Lady Lauda.«
    »Die Schwester von Malculinus?«, entrüstete er sich und schüttelte unwirsch den Kopf. »Nur über meine gräfliche Leiche.«
    »Ich habe bereits geahnt, dass ich dergleichen aus deinem Munde hören würde«, maßregelte ihn sein Cousin. »Dann stehen dir einzig Lady Jane und Lady Brigida zur Wahl.«
    »Lady Jane kommt ebenfalls nicht in Betracht«, murmelte Balan. »Die Spatzen pfeifen es bereits von den Dächern, dass sie heimlich eine Affäre hat.«
    »Hmm.« Osgoode nickte. »Das ist mir neulich auch zu Ohren gekommen. Und dass sie guter Hoffnung sein soll.«
    Sie blickten einander an und entschieden wie aus einem Munde: »Von der Liste gestrichen.«
    »Nun, dann bliebe einzig Lady Brigida«, murmelte Osgoode beinahe zweifelnd. Balan schwante, warum. Die Frau war ein wahres Schreckgespenst. Groß und laut und mit dem entsetzlichsten Lachen ausgestattet, das ihm jemals zu Ohren gekommen war. Da konnte er sich auch gleich einen Strick nehmen oder sich erdolchen.
    »Da bist du ja, Emilie! Ich habe dich überall gesucht!«
    Balan und Osgoode blickten sich erstaunt um. Sie brauchten einen Moment, um zu begreifen, dass das aufgeregte Schnattern von der anderen Seite der Büsche kam, die die Bank umstanden.
    »Oh, wie schön, liebste Murie«, antwortete eine Frauenstimme, die von leichter Erschöpfung gezeichnet war. »Ich habe bloß hier gesessen und den Tag genossen.«
    »Du meinst wohl, du hast im Schatten der Laube gefaulenzt und ein wenig Augenpflege betrieben.« Murie lachte glockenhell, und Balan reckte neugierig den Kopf, sobald er die Stimme zuzuordnen wusste: Es war der Teufelsbraten.
    Die Stimme klang ganz anders, weshalb er sie zunächst auch nicht wiedererkannt hatte. Es war nicht der ernsthafte gefasste Ton, den Lady Murie anfangs im Saal angeschlagen hatte, und auch nicht das leise, mitleidheischende Schluchzen, das ihren Körper beim Hinausgehen geschüttelt hatte. Diese Frau klang ausgelassen, fröhlich und sorglos. Eigenartig, wenn man bedachte, wie aufgebracht sie vorhin gewesen war, als der König sie zu einer Heirat hatte anhalten wollen.
    »Ich war erfolgreich!«, erhob sich Lady Muries triumphierende Stimme hinter dem Blätterdach der akkurat gestutzten Laube.
    »Womit?«, fragte Lady Emilie leicht verwirrt.
    »Mit deinem Plan, den König und die Königin dazu zu bewegen, mir die Erlaubnis zu einer Heirat zu geben!«, rief sie aus. »Oh, wach endlich auf, liebste Emilie. Ich bin ja so aufgeregt!«
    »Ich bin wach«, versicherte die andere Frau neugierig. »So, und jetzt erzähl mir alles.«
    »Also, ich bin die ganze Woche in den Gemächern der Königin herumstolziert und habe allen Damen erklärt, dass ich niemals heiraten werde, weil ich viel zu glücklich und zufrieden bei Hofe sei, um mir irgendwo auf einem verstaubten Landgut die Fesseln des Ehejochs und der Mutterschaft anlegen zu lassen.«
    Auf Emilies leises Zischen räumte sie ein: »Die Königin reagierte anfangs nicht darauf, und ich dachte schon, es wird nicht klappen, aber dann hat heute der König nach mir geschickt und verkündet, dass ich heiraten soll! Die Königin besteht darauf!«
    »Wie schön!«, rief Lady Emilie. »Ich habe dir gleich gesagt, dass ein solcher Plan von Erfolg gekrönt sein würde.«
    »Ja, das hast du.« Murie lachte glockenhell. »Und du hattest recht!«
    »Natürlich hatte ich das.« Lady Emilie klang äußerst zufrieden und schob spitzfindig nach: »Aber es war auch nicht allzu schwer, darauf zu schließen. Sobald du dich nämlich gegen irgendetwas sträubst, scheint Philippa dich unbedingt zu deinem Glück zwingen zu wollen. Es ist nie anders gewesen.«
    »Stimmt.« Murie senkte die Stimme und klang ein wenig beklommen, als sie fortfuhr: »Sie mag mich wohl nicht, keine Ahnung, weshalb das so ist. Ich kann mich bei ihr anstrengen, so viel ich will, stets ernte ich Kritik und Zurückweisung. Zumindest habe ich mich anfangs angestrengt«, verbesserte sie sich. »In letzter Zeit bin ich ihr und ihrem Damenkränzchen geflissentlich aus dem Weg gegangen.«
    »Sie ist eifersüchtig auf dich, Murie«, sagte Lady Emilie leise. »Sie kann es nicht verschmerzen, dass der König dich so behandelt, als wärest du eines seiner leiblichen Kinder. Sie neidet dir jedes

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