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Eine ewige Liebe

Eine ewige Liebe

Titel: Eine ewige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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und um die vertrauten Häuser, die so kreuz und quer auf dem Friedhof verstreut waren, als hätte sie einTornado aus Gatlin fortgerissen und hierhergetragen.Aber es waren nicht nur die Häuser – auch Gatlins Bewohner schienen hierhergeweht worden zu sein.
    Ich suchte nach der Main Street und hielt instinktivAusschau nach der R o ute 9.Wahrscheinlich zog es mich ganz automatisch zur Kreuzung, wo ich links in Richtung Ravenwood abbiegen konnte.Aber dieAnderwelt tickte eben anders – und jedes Mal, wenn ich am Ende einer R eihe von Grabsteinen angelangt war, befand ich mich wieder amAnfang. Der Friedhof bildete eine endlose Spirale, aus der ich nicht mehr herausfand.
    Ich musste aufhören, nach Gatlins Straßenzügen zu suchen, und anfangen, in Rastern von Grabsteinen, Mausoleen und Gruften zu denken.
    Wenn ich nach Gatlin wollte, dann würde ich bestimmt nicht zu Fuß dorthin gelangen. Die R o ute 9 nützte mir also nichts, so viel war klar.
    Was hatte Mom noch mal gesagt? Stell dir vor, wohin du gehen möchtest, und konzentriere dich darauf – das ist alles. War das tatsächlich das einzige Hindernis zwischen mir und Lena? Kam es wirklich nur auf meineVorstellungskraft an?
    Ich schloss dieAugen.
    L –
    » Was treibst du denn da, Junge?« MissWinifred blickte von dem Besen auf, mit dem sie ein paar Häuser weiter ihreVeranda fegte. Sie trug das rosa geblümte Kittelkleid, das sie schon zu ihren LebzeitenTag fürTag getragen hatte. Zu unseren Lebzeiten.
    Ich starrte sie an. »Nichts, Ma’am.«
    Hinter ihr ragte ihr Grabstein auf. Über ihrem Namen und unter demWort Geheiligt war ein Magnolienbaum in den Stein gemeißelt. Überhaupt gab es hier jede Menge Magnolien.Wahrscheinlich waren sie vergleichbar mit den rot gestrichenen Haustüren Gatlins.Wer sie nicht hatte, war ein Nichts.
    MissWinifred bemerkte meinen Blick und stützte sich auf den Besenstiel. Sie rümpfte die Nase. »Lass dich nicht aufhalten, Junge.«
    »Ja, Ma’am.« Ich spürte, wie ich rot wurde. Nie und nimmer würde ich mich unter dem kritischen Blick dieser scharfen altenAugen irgendwohindenken können.
    Gatlin war eindeutig kein Ort für Fantasie – nicht einmal in den Straßen derAnderwelt.
    »Und bleib ja von meinem Rasen weg, EthanWate. Sonst zertrampelst du meine Begonien«, fügte sie hinzu. Dabei hätte ich es bereits bei den Lebenden nie gewagt, auch nur einen Fuß in ihrenVorgarten zu setzen.
    »Ja, Ma’am.«
    MissWinifred nickte und fuhr fort, ihreVeranda zu fegen, als wäre es ein ganz gewöhnlicher sonnigerTag in der Old Oak R o ad, wo ihr Haus in Gatlin stand.
    Aber ich durfte mich von Miss Winifred nicht von meinem Vorhaben abbringen lassen. Ich versuchte es auf der alten Betonbank am Ende unserer Grabreihe. Ich versuchte es an dem schattigen Fleck zwischen den Hecken, die den Garten des Immerwährenden Friedens umzäunten. Ich versuchte es, indem ich mich mit dem R ücken gegen die Umgrenzung unserer eigenen Grabstätte lehnte.
    Aber was ich auch machte, ich kam meinem Ziel, mich nach Gatlin zurückzudenken, keinen Millimeter näher. Ich hätte mich ebenso gut zurück ins Grab wünschen können.
    Sobald ich dieAugen schloss, packte mich die niederschmetternde, erdrückendeAngst, für immer tot unter der Erde zu liegen. DieAngst, dass derWasserturm von Summerville das Letzte war, was ich von derWelt gesehen hatte. Dass ich für immer gegangen war und nie wieder zurückkehren würde.
    Nicht zurück nach Hause.
    Nicht zu Lena.
    Frustriert gab ich auf. Es musste einen anderenWeg geben.
    Und tatsächlich fiel mir jemand ein, der mir vielleicht weiterhelfen konnte.
    Jemand, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hatte, über alles und jeden Bescheid zu wissen.Was der betreffenden Person in den letzten hundert Jahren ausnahmslos gelungen war.
    Ich folgte dem Pfad zum ältestenTeil des Friedhofs und befürchtete fast, ein rußschwarzes Loch im Dach zu sehen, wo die Flammen ausTante Prues Schlafzimmer geschlagen waren.Aber meine Sorgen waren unbegründet, das Haus sah aus, wie ich es aus meiner Kindheit kannte. Die Hollywoodschaukel bewegte sich mit leisem Quietschen in der sanften Brise, auf demTisch daneben stand ein Glas Limonade. Genau wie ich es in Erinnerung hatte.
    DieTür war aus gutem blauem Südstaaten-Granit geschliffen.Amma hatte Stunden damit verbracht, den richtigen Grabstein auszusuchen. »Eine anständige Frau wie deineTante verdient einen anständigen Grabstein«, hatte sie mir erklärt. »Und überhaupt – wenn sie

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