Eine ewige Liebe
Lena hat das gesagt und sie hat recht.
Ich schätze, ich habe gelernt zu fliegen.
Das haben wir beide.
Und ich bin mir ziemlich sicher, dass irgendwo da oben im echten blauen Himmel, dem Paradies der Holzbienen, auchAmma fliegt.
Wir alle fliegen, es kommt nur auf den Standpunkt an. Fliegen oder fallen, das liegt ganz allein bei uns.
Denn der Himmel ist inWirklichkeit keine blaueTünche, und es gibt nicht nur zweiArten von Leuten, die Dummen und die Dagebliebenen. Das stellen wir uns nur so vor.Verplempere deine Zeit nicht mit solchenVorurteilen. Es lohnt sich nicht.
Frag meine Mom in einer bestimmten Sternennacht.Wenn zwei Caster-Monde und ein Nord- und ein Südstern am Himmel stehen.
Ich tue es jedenfalls.
In der Nacht stehe ich auf und gehe über die knarzenden Dielen. Sie fühlen sich erstaunlich echt an und ich habe keine Sekunde lang das Gefühl, zu träumen. In der Küche nehme ich ein paar Gläser aus dem Hängeschrank.
Ich stelle sie der R eihe nach auf denTisch.
Sie sind nur mit Mondschein gefüllt.
Das Kühlschranklicht ist so hell, dass ich blinzeln muss. Im untersten Fach, hinter einem gammeligen Kohlkopf, finde ich, was ich suche.
Schokoladenmilch.
Wie ich es erwartet habe.
Sie hat mir nicht mehr geschmeckt, und ich war auch gar nicht da, um sie zu trinken, trotzdem hatAmma sie immer für mich vorrätig gehabt.
Ich reiße den Karton auf und klappe denAusgießer heraus – die Bewegung kann ich mittlerweile im Schlaf, also auch jetzt. Ich könnte OnkelAbner keinen Kuchen machen, selbst wenn mein Leben davon abhinge. Ich weiß ja nicht mal, woAmma das R ezept für meinen Lieblingsschokokuchen aufbewahrt.
Aber eines weiß ich.
Nacheinander fülle ich die Gläser.
Eines fürTante Prue, die alles gesehen hat, ohne zu blinzeln.
Eines fürTwyla, die alles aufgegeben hat, ohne zu zögern.
Eines für Mom, die mich nicht nur einmal, sondern zweimal losgelassen hat.
Eines fürAmma, die ihren Platz bei denAhnen eingenommen hat, damit ich meinen in Gatlin einnehmen kann.
Ein Glas Schokoladenmilch kann für all das gar nicht genug sein, aber es geht ja auch gar nicht um die Milch, das wissen wir – wir alle, die wir hier versammelt sind.
Das Mondlicht schimmert auf den leeren Holzstühlen amTisch, und ich weiß, dass ich auch jetzt nicht allein bin.
Ich bin niemals allein.
Ich schiebe das letzte Glas über den hellen Fleck, den der Mond auf den verkratzten Küchentisch wirft. Das Licht flimmert wie das glitzerndeAuge eines Schemen.
»Trinkt aus«, sage ich, aber eigentlich will ich etwas ganz anderes sagen.
Vor allem zuAmma und meiner Mom.
Ich liebe euch und ich werde euch immer lieben.
Ich brauche euch und ich werde euch immer im Herzen behalten.
Gutes und Schlechtes, Zucker und Salz, Tritte und Küsse – was war und was sein wird, ihr und ich …
Wir alle zusammen sind die Füllung unter der warmen Kruste.
Mit allem, was ich bin, erinnere ich mich an alles, was ihr seid.
Dann nehme ich ein fünftes Glas aus dem R egal, das letzte saubere. Ich fülle es so randvoll mit Milch, dass ich oben abschlürfen muss, damit es nicht überläuft.
Lena lacht immer, wenn ich meineTasse bis obenhin vollgieße. Ich spüre, wie sie im Schlaf lächelt.
Ich hebe das Glas zum Mond und trinke.
Das Leben hat nie süßer geschmeckt.
Hier enden
DIE
CASTER-
CHRONIKEN
Fabula Peracta Est.
Scripta Aeterna Manent.
A Seer’s moons, a Siren’s tears
Nineteen Mortal, Wayward fears,
Incubus graves and Caster rivers,
The Final Page the End delivers.
Danksagungen
Wir haben jede Minute genossen.
Jede Figur, jedes Kapitel, jede Seite.
Besonderen Dank und dies mehr als
irgendjemandem sonst schulden wir
EUCH .
Unseren Caster-Lieblingslesern.
Danke. Für alles. Wirklich alles.
Es war ein wilder Ritt.
Wir hoffen, ihr lest weiter
und glaubt weiter
an die wahre Liebe,
an das, was im Verborgenen liegt,
an die Welten dazwischen
und ganz besonders an euch selbst.
Wir tun es jedenfalls.
Alles Liebe für euch – und das von ganzem Herzen –
KAMI & MARGIE
© Alex Hoerner
Kami Garcia und Margaret Stohl kam die Idee zu »Sixteen Moons – Eine unsterbliche Liebe« während eines gemeinsamen Essens. Margaret wollte einen Fantasyroman schreiben, Kami ein Buch, das im Süden der USA spielte.Auf eine Papierserviette kritzelten sie ihre Gedanken zu einem R oman, der ihnen beiden gefallen würde,
und begannen zu schreiben.
Kami und Margaret leben beide mit ihren Familien im kalifornischen
Weitere Kostenlose Bücher